Seit Beginn haben wir Kindergärten und Schulen gefördert. Ein Beispiel von vielen ist die Arbeit im Dorf Shama-Kedzi.
Jede Fahrt über den Fluß Pra in einem der schmalen Boote war ein kleines Abenteuer. Shama-Kedzi, ein Fischerdorf auf einer sandigen Halbinsel am Atlantik, war bis 1995 nur auf diesem Wege zu erreichen. Die neue Straße erleichtert es erheblich, die 30 km entfernte Industriestadt Sekondi-Takoradi zu erreichen.
Die etwa 7000 aus der Volta-Region zugewanderten Ewe leben vorwiegend von Fischfang und -verarbeitung. Daneben werden Kokosöl gewonnen und Feldfrüchte für den eigenen Bedarf angebaut.
Ein ganzes Bündel von Problemen führt zur ständigen Verschlechterung der Lebensbedingungen:
Das heutige Dorf wird durch das jährliche Hochwasser immer weiter zerstört. Regelmäßig fallen Hütten dem Atlantik zum Opfer. Die Bevölkerung siedelt nur zögernd zum neuen Ort im Landesinneren um.
Die schnell wachsende Bevölkerung (7-8 Kinder pro Familie) zehrt die zur Verfügung stehenden Ressourcen (Land, Wasser) in zunehmendem Maße auf.
Von den ca. 2000 Kindern im schulpflichtigen Alter besuchte bislang nur etwa ein Drittel tatsächlich eine Schule. Eine hohe Analphabetenquote erschwert es, Kenntnisse über Gesundheitsfragen, Familienplanung und neue Erwerbsmöglichkeiten weiterzugeben.
Durch die traditionelle Religion geprägte Einstellungen hemmen Neuerungen bei Bildung und wirtschaftlicher Entwicklung.
Der Ansatz von CRAN bestand darin, einen Kindergarten und eine Schule auf sicherem Boden zu errichten. Dabei sind die Dorfgemeinschaft unter Führung des Chiefs, die lokale Gemeinde der Evangelical Presbyterian Church, die Methodist Church als Betreiberin der beiden Dorfschulen und die Behörden des Distriktes Partner in Aufbau und Betrieb der neuen Einrichtungen. Der Unterricht in der CRAN-Schule beinhaltet alle landesüblichen Fächer und Bereiche; der christliche Glaube als gute Grundlage der Lebensgestaltung hat darin ebenso seinen Platz.
Das Schulprojekt begann unter provisorischen Bedingungen mit einem Kindergarten und darauf aufbauenden ersten Schulklassen. 1997 konnte der Kindergarten als festes und ordentliches Gebäude am Dorfrand auf überflutungssicherem Grund bezogen werden. Ein Jahr später folgte die Grundschule mit sechs Klassenräumen. Der weitere Ausbau um eine Sekundarstufe mit drei zusätzlichen Klassen wurde in 2001 fertig gestellt. Jetzt werden etwa 300 Kinder in der Schule unterrichtet. Wenn die alte Schule wegen Überflutungen nicht mehr nutzbar ist, muss man auch für einen Notfall mit einer plötzlichen deutlichen Steigerung rechnen.
Beim Aufbau der Schule haben die örtliche Bevölkerung, aber auch Jugendteams aus Kirchen der Umgebung nach ihren Möglichkeiten wesentlich mit ihrer Arbeitskraft beigetragen. CRAN steuert vor Ort nicht verfügbare Materialien bei und finanziert Lehrer und Schulmaterial. Beteiligte aus allen gesellschaftlich relevanten Gruppen sind im Leitungsausschuß für die Schule vertreten. Dieser koordiniert auch den Übergang der Schule in das öffentliche Schulsystem; danach übernimmt der ghanaische Staat die anfallenden Personalkosten. Planung und Steuerung des weiteren Ausbaus obliegen weiterhin CRAN.
Shama-Kedzi hat als abgelegener Ort verschiedene strukturelle Probleme. Die Versorgung mit sauberem Trinkwasser ist teilweise nur von außen möglich. Es gibt keine funktionierende Apotheke oder Gesundheitsstation. Für den Transport zur Hauptstraße stehen kaum Fahrzeuge, auch nur wenige Fahrräder zur Verfügung. Darum sind Lehrkräfte z.B. nur zögerlich zur Arbeit dort zu gewinnen.
Weitere Information zum Schulsystem in Ghana gibt es bei Wikipedia.