CRAN-Rundbrief Nr. 74, Januar 2019

Liebe CRAN-Freundinnen und -Freunde,

leider konnte diese Ausgabe nicht wie geplant bereits im November erscheinen. Aber so kann ich am Jahresanfang den Rückblick auf 2018 mit einem Ausblick auf das neue Jahr verbinden:

Ende September haben wir im Rahmen unserer jährlichen Mitgliederversammlung auch das 25jährige Bestehen des Freundeskreises feiern können. Aus kleinen Anfängen ist manches gewachsen. So hat CESS mit 2 Patenschaften angefangen, einige von uns waren zu Beginn noch bei Arbeitseinsätzen zum Schulbau vor Ort und wir haben gelernt, dass Fahrräder oder Nähmaschinen nicht versendet werden müssen, weil diese vor Ort einfacher zu besorgen sind. Wir haben manche Kinder durch die Schulzeit begleitet, bei manchen Schulbauten schon die erste Renovierung wieder hinter uns und manche landwirtschaftlichen Kenntnisse gewonnen. Über Bienen- und Pilzzucht weiß ich inzwischen mehr, ebenso über den Kakao- und Reisanbau.

Es gab eine Reihe von Krisen, die CRAN überstanden hat, und auch die jetzige Phase ist nicht so einfach. Von daher stand neben der Rückschau auch die Frage nach der Zukunft unseres Vereins im Raum. Wir haben immer wieder erfahren, wie dankbar die Mitarbeiter von CRAN für die Unterstützung aus Deutschland und dass wir eine wichtige und verlässliche Säule für die sozialen Projekte von CRAN sind. Es ist gut, dass wir aktiv sind und uns für andere Menschen, die wir überhaupt nicht kennen, einsetzen! Dies sehen wir auch als Ansporn, die Arbeit als eine in die Jahre gekommene Organisation fortzusetzen und unsere Unterstützung aufrecht zu erhalten. Wir bleiben dran, insbesondere auch mit vielen treuen Spenderinnen und Spendern hinter uns!

CRAN ist selbst in einer Krisensituation. Wir merken, dass Patrick Agbesinyale, der Leiter von CRAN, durch die Übernahme einer Regierungstätigkeit momentan nicht den Freiraum hat, sich ausreichend um CRAN zu kümmern. CRAN hat seit Ende 2016 keine Förderzusagen für neue Projekte erhalten. Durch die fehlenden Projektförderungen fehlen dringend benötigte Einnahmen zur Finanzierung der vorhandenen Mitarbeiter im sozialen Bereich. Wir tragen durch unsere Spenden nur zum Teil zu den Gehältern bei. CRAN hofft hier aber auf einen Umschwung in der nächsten Zeit. Von deutscher Seite aus haben wir in der letzten Zeit daher verstärkt angeboten, unsere Chancen und Möglichkeiten für Projektbewilligungen zu nutzen:

Für das Pilotprojekt für Reisfarmerinnen in der Volta-Region, durch das aufgezeigt werden soll, dass durch entsprechende Bewässerung mindestens zwei Ernten pro Jahr möglich sind, liegt seit August die formale Förderzusage des Landes Niedersachsen vor. Seit dem 01.06. haben die Aktivitäten begonnen.

Bis Ende September wurde u.a. das Wassersammelbecken mit dem notwendigen Schleusentor zu den Bewässerungsrinnen gebaut. Zudem wurden erste Schulungen im Umgang mit Pflanzenschutzmitteln und der notwendigen Schutzausrüstung durchgeführt. Übermäßiger Regen im August und fehlende Bagger haben aber die Arbeiten verzögert. Inwiefern der Rückstand im letzten Quartal wieder aufgeholt werden konnte, ist uns noch nicht bekannt. Wir hoffen, nach Erhalt des nächsten Berichts einen aktuellen Zwischenstand inkl. Fotos auf der Homepage veröffentlichen zu können.

Das Land Niedersachsen hat für das Projekt 27.100 € überwiesen, von uns werden 3.000 € beigesteuert. Davon sind im letzten Jahr 2.455 € über Sonderspenden im Rahmen von Geburtstagsfeiern eingegangen. Für diese großzügige Unterstützung danken wir den „Geburtstagskindern“ und ihren Gästen recht herzlich.

Da seitens der lokalen Behörden das Reisprojekt sehr begrüßt wird, haben wir versucht, Projektförderungen für ähnliche Vorhaben in zwei weiteren Reistälern in der Umgebung von Hohoe zu gewinnen, bisher aber ohne Erfolg. Eine Rückmeldung vom Land Niedersachsen zur Ausweitung des laufenden Piloten steht noch aus. Für die neuen Anträge müssen wir wieder unseren Eigenteil (ca. 3.000 €) beisteuern. Bzgl. neuer Bildungsprojekte warten wir auf die Vorschläge aus Ghana.

Im letzten Rundbrief hatten wir Richard Johnson als neuer Mitarbeiter für CESS und die Öffentlichkeitsarbeit (kurz „PR“) vorgestellt. Anfang Oktober hat er von sich aus gekündigt. Dies hat uns sehr überrascht, da wir ihn als hochmotivierten Mitarbeiter kennengelernt haben. Er war immer daran interessiert, uns gut mit allen notwendigen Informationen zu versorgen. Einige CESS-Meldungen aus seinen Newslettern der letzten Monate, die auf unserer Homepage im Original zu finden sind, haben wir als kleinen Einblick in den „CESS-Alltag“ in einer deutschen Fassung diesem Rundbrief beigefügt. Wir bedauern Richards Kündigung und hoffen, dass das CESS-Tagesgeschäft in Cape Coast darunter nicht leidet und auch die jährlichen Berichte erstellt werden. Bisher ist noch keine Nachfolgerin gefunden worden, Felix Dzikunu (zuständig für die Buchhaltung und früher selbst CESS-Kind) und Doris Agbesinyale, die Verwaltungsleiterin, überbrücken derzeit gemeinsam die entstandene Lücke.

Höhepunkt für die CESS-Kinder war wieder das jährliche Sommerlager, an dem in diesem Jahr 92 Kinder, davon 25 in der Volta-Region, teilnehmen konnten. Michael Junk aus unserem Freundeskreis hatte während einer Ghana-Reise die Chance, das Lager in der Volta-Region zu besuchen:

Sebastian (der zuständige CESS-Koordinator vor Ort) führte uns zum Campus der Schule, in dem das Sommerlager der Scripture Union (Bibelgesellschaft) mit 290 Schülern stattfand, an dem auch die 25 CESS-Kinder aus der Voltaregion teilnehmen durften.

Vor Ort wurden wir von einem ehemaligen CESS-Kind der „ersten Generation“ aus Liati-Vote begrüßt, der inzwischen als Lehrer arbeitet und in seinen Ferien als Freiwilliger beim Sommerlager mitarbeitet. Er erzählte uns, welche Bedeutung die Förderung durch CESS für ihn und sein Leben hatte und dass er sich nun aus Dankbarkeit auch als Freiwilliger für die nächste Generation engagiert.Diese Begegnung hat uns sehr berührt, weil sie uns gezeigt hat, dass die Idee des CESS-Programms funktioniert, Leben verändert und auch Hoffnung für die Zukunft macht.

Das Ferienlager fand in den Räumlichkeiten einer Schule statt, die aufgrund der Ferien leer war. Während des Ferienlagers gibt es dort in den Klassenräumen Unterricht und nachmittags Sport und Kreatives. Zum Zeitpunkt unseres Besuches fand in den Klassenräumen gerade Unterricht in verschiedenen Fächern statt: Es gab Mathe, aber auch „moral education“ und Bibelarbeit. Aus den Gesprächen konnten wir entnehmen, dass dieses Sommerlager für die Schüler offenbar der Höhepunkt ihres Jahres ist.

Zum Abschluss unseres Besuches wurden alle CESS-Kinder zu einem Gruppenphoto zusammengerufen.“

Um aktuelle Eindrücke von den laufenden Projekten zu gewinnen und uns ein eigenes Bild über die laufenden Projekte und die aktuelle Betreuung von CESS zu verschaffen, werde ich im März mit einer kleinen Gruppe zu viert in Ghana unterwegs sein und CRAN vor Ort besuchen. Dabei wird es auch um die Frage der künftigen Aufstellung von CRAN angesichts der Finanzlücken gehen. Ich hoffe, dass es uns gelingt, zeitnah die Neuigkeiten und Eindrücke mit dem nächsten Rundbrief weiterzugeben.

Bis dahin wünsche ich Ihnen einen guten Start ins neue Jahr und Gottes Segen für alle Pläne und Vorhaben. Herzliche Grüße vom gesamten Freundeskreis-Vorstand

Gerd Eibach

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