Volta-Region Erfolgsgeschichten
Im Jahr 2013 feiert CRAN sein zwanzigjähriges Bestehen. Im Laufe der Jahre setzte CRAN viele Ressourcen dafür ein, um die Lebensbedingungen und Entwicklungschancen der armen Landbevölkerung innerhalb und im Umkreis der Gemeinde Hohoe in der Volta Region zu verbessern. Konkret geschah dies durch Maßnahmen wie das Entwicklungsprogramm für das dörfliche Kleingewerbe (Village Enterprise Development Promotion Program, VEDPP), das Agumatsa Afadjato – Projekt zum Erhalt des gemeindlichen Waldbestandes (Agumatsa Afadjato Community Forest Conservation Project, AACFCP), Programme zur Förderung des Maniok- und des Reissektors (Cassava Adding Value for Africa, C:AVA; Rice Sector Support Project, RSSP) oder durch den Auf- und Ausbau des Mikrofinanzwesens. CRAN hatte eine Vielzahl von Herausforderungen zu meistern, nicht anders als dies für andere Nichtregierungsorganisationen der Fall ist, die im Land arbeiten. Doch dank Gottes Hilfe und durch die Hingabe und das große Engagement seiner Mitarbeiter kann CRAN heute auf eine bemerkenswerte Entwicklung zurückblicken.
Im Folgenden werden einige Erfolgsgeschichten verschiedener CRAN-Aktivitäten vorgestellt.
Maniok-Anbau und Verarbeitung: die AMENUVEVE-Gruppe
Der Amenuveve-Gruppe gehört ein Kreis von etwa 12 Frauen und fünf Männern an, die bei Attakrom im Jasikan-Distrikt Maniok anbauen und verarbeiten. Im Rahmen der CRAN-Aktivitäten zur Entwicklung des Maniok-Gewerbes (C:AVA wie auch VEDPP) trat die Gruppe im Jahr 2010 an CRAN heran, um die Qualität ihrer Produkte verbessern und ihr Gewerbe erweitern zu können. Zu diesem Zeitpunkt stand ihr nur eine beschädigte Kornmühle zur Verfügung, so dass die Gruppenmitglieder weite Wege zu Fuß zurücklegen mussten, um ihr Korn mahlen oder den Maniok zerkleinern zu lassen.
Um den Erwerb einer Getreidemühle und einer Maniok-Mahlanlage zu finanzieren, unterstützte CRAN die Amenuveve-Gruppe mit einem Kredit von 1.279 GH₵ zu einem Pauschalzins von 10 Prozent. Durch die damit ermöglichten Einkommenssteigerungen konnte die Gruppe inzwischen nicht nur Kreditsumme plus Zinsen zu 98% (1.379 GH₵) zurückzahlen, sondern auch einen Mitarbeiter für den Betrieb der Anlage einstellen und ihre laufenden Krankenversicherungen finanzieren. Auch die Kinder können nun besser versorgt werden. Im November 2012 fand die feierliche Übergabe der Anlage von CRAN an die Amenuveve-Gruppe statt, an der die Einwohner von Attakrom, der Ortsvorsteher und die Ältesten teilnahmen. Alle äußerten ihre große Wertschätzung für CRAN’s Unterstützung, da die Anlage dem Ort sehr gute Dienste leiste.
Die Unternehmerinnen der ANDICO COMPANY LIMITED
Die AndicoCompany umfasst etwa 50 Frauen, von denen die meisten Witwen und alleinstehende Mütter sind. Sie haben sich zu einer produktiven Unternehmung zusammengeschlossen, um gemeinsam für sich und ihre Familien zu sorgen. In Agate im Distrikt Hohoe South in der Volta-Region stellen die Frauen verschiedene Produkte her, darunter Maniok-Mehl und Maniok-Teig, Kekse und weitere Produkte. Die Verfügbarkeit von Kapital und Rohstoffen ist die zentrale Herausforderung für die Geschäftstätigkeit der Frauen. Die Andico Company nimmt auch am C:AVA-Programm teil.
CRAN baute im Rahmen des C:AVA-Programms auf einem Farmgrundstück bei Teikrom im Jahr 2011 auf zwei Acres (ca. 0,8 Hektar) Maniok mit einigen der verbesserten Saatgutvarianten an (wie Bankyehemaa, Nkabom, Sika), um die kontinuierliche Zufuhr von Pflanzgut und die Verfügbarkeit von Rohstoffen für den Erfolg des C:AVA-Projekts zu gewährleisten. Diese Farm bewahrte die Andico Company vor dem Kollaps: Im Oktober 2012 benötigten die Frauen dringend Maniokwurzeln, um Maniok-Mehl für einen größeren Kundenauftrag (Edwin Wood Processing Ltd in Jasikan) herzustellen. Also wendeten sie sich an CRAN: Sie verlagerten ihre gesamten Mitarbeiter und Produktionsmittel auf die Farm, um mit den nun verfügbaren Rohstoffen etwa 70kg Maniok-Mehl zu produzieren. Damit konnte sie den Kundenbedarf befriedigen, ihr Darlehen an CRAN Microfinance zurückzahlen und einen Gewinn von 2.800 GH₵ erwirtschaften. Die Frauen sind weiterhin erfolgreich im Gewerbe tätig.
Reisanbau: die WOFABENG-Gruppe
MadamGeorginaBoafoist Mitglied derWofabeng-Gruppe von Reisbauern in Guaman im Jasikan-Distrikt. Die Gruppe gehört zu den Begünstigten des Programms zur Förderung des Reissektors (RSSP), für das CRAN seine Dienste zur Verfügung stellt, um Reisbauern-Gruppen zu fördern und auszubauen. Madam Georgina Baofo, eine 52-jährige Witwe und Mutter dreier Töchter, ist ein bemerkenswertes Mitglied der Wofabeng-Gruppe. Durch harte Arbeit im Reisgeschäft gelang es ihr, die finanziellen und materiellen Bedarfe für die Ausbildung ihrer Töchter bereit zu stellen. Ihre älteste Tochter Joyce ist etwa 22 Jahre alt und inzwischen in ihrem Abschlussjahr am St. Francis Training College in Hohoe, die zweitälteste Akua absolviert ihr drittes Jahr an der Senior High School und die Jüngste, Dora, ist im zweiten Jahr an der Junior High School eingeschrieben.
Auch dank der CRAN-Trainingskurse im Rahmen des RSSP ist Madam Baofo zu einem Vorbild für andere Frauen in ihrer Dorfgemeinschaft geworden. Zudem stellt sie sich zur Verfügung, um in CRAN’s wöchentlichem Radioprogramm ihre Erfahrungen mit anderen Frauen zu teilen.
Über 1.549 Begünstigte, davon 51% Frauen, haben an RSSP-Trainings in den Distrikten Hohoe, Kadjebi und Jasikan teilgenommen. Die meisten sind als Kleinbäuerinnen und -bauern, in der Weiterverarbeitung und als Händlerinnen und Händler von Vor- oder Endprodukten entlang der Wertschöpfungskette im Reissektor tätig. Ziel des Programms ist es, die Reisproduktion zu steigern, sei es durch die Erschließung und Entwicklung von Anbauflächen oder die Einführung verbesserter Reissorten. Damit soll die Armut der Menschen entlang der Wertschöpfungskette reduziert und dem Gewerbe in der Volta-Region zur Blüte verholfen werden. Die französische Entwicklungsagentur AFD und die ghanaische Regierung stellen die finanziellen Ressourcen zur Verfügung. Weitere Stakeholder sind das ghanaische Ministerium für Ernährung und Landwirtschaft, Forschungsinstitute zur Erforschung von Anbaupflanzen und Nahrungsmitteln, der ghanaische Reis-Fachverband, die Abteilung für non-formale Bildung im ghanaischen Bildungsministerium und verschiedene NGOs.
Victoria Sumily von der AMENUVEVE-Händlergemeinschaft
Im Rahmen des Projekts zum Erhalt des gemeindlichen Waldbestandes (AACFCP) stellte CRAN der Amenuveve-Händlergemeinschaft Mikrokredite in Gesamthöhe von rund 9.000 GH₵ zur Verfügung. Der Gemeinschaft gehören etwa sechs Frauen und zwei Männer an, die als Kleinhändlerinnen und -händler in Gbledi Chebi nahe des Afadjato Bergs in der Gemeinde Hohoe arbeiten. Ziel des Projekts war es, alternative Einkommensquellen für die Gemeinde zu erschließen, damit diese nicht auf den Abbau des Waldbestandes zurückgreifen muss. Etwa zehn Gruppen wurden unterstützt, und die Amenuveve-Händlergemeinschaft stach positiv heraus: Sie konnte eine 100-prozentige Rückzahlquote für alle Kredite vorweisen, die sie in Anspruch genommen hatte (etwa vier Kreditzyklen à sechs Monaten).
Besonders hervorzuheben ist Victoria Sumily, die Leiterin der Gruppe. Sie ist 27 Jahre alt und Mutter von drei Kindern. Vor etwa fünf Jahren schloss sie die Senior High School ab. Da ihr die finanzielle Unterstützung fehlte, konnte sie ihre Ausbildung nicht fortsetzen, obwohl sie exzellente Leistungen erbrachte. Als dann der Vater der Kinder sie verließ, um nach Accra zu gehen, entschied sie sich dazu, als Händlerin zu arbeiten, um ihre Kinder versorgen zu können. Sie schloss sich CRAN’s AACFCP-Projekt an und wurde aufgrund ihres großen Engagements und ihres inspirierenden Wesens von den Mitgliedern ihrer Gruppe als Vorsitzende gewählt. Mithilfe der Darlehen, die sieerhielt, konnte sie die Utensilien für ihr Palmölgeschäft erwerben, und durch das Geschäft konnte sie schließlich ein Stück Land kaufen und hat mit dem Bau eines Gebäudes begonnen. Als ob das nicht genug wäre, besuchte sie zudem noch eine Schule zur Ausbildung als Lehrerin.
Chili-Bauern
Etwa zehn Chili-Bauern in Nkoya Bumbula im Biakoye-Distrikt wurden mit rund 6.000 GH₵ unterstützt, um sich in der Produktion von Chilipfeffer zu engagieren und Ausrüstung und Pumpen zu erwerben. Der Ernteertrag war zunächst gut und die Bauern damit sehr zufrieden. Allerdings hatten sie keinen unmittelbaren Zugang zu Absatzmärkten und CRAN half ihnen, einen Marktzugang von Accra zu erhalten. Da die Käufer sie jedoch nicht unmittelbar bei Erhalt der Ware auszahlen konnten, wirkte dies entmutigend auf die Farmer. Sie konnten sich weniger um ihre Farmen kümmern und dies führte zu deutlich schlechteren Ernten und dementsprechend schlechten Rückzahlquoten. Dessen ungeachtet ist Potential für das Chili-Gewerbe nach wie vor vorhanden, da eine hohe Nachfrage aus dem Ausland besteht.