Wort halten

Die Schuldenkrise ist überall: Sie betrifft Länder im Süden wie im Norden. Reiche wie arme Staaten sind von Überschuldung bedroht, manche bereits zahlungsunfähig. Die Menschen in hochverschuldeten Ländern leiden an den Folgen einer Krise, die sie nicht verursacht haben. In den Entwicklungsländern gefährdet die Verschuldung sogar ihre Existenz.

Politiker – selbst diejenigen, die vor einiger Zeit noch anderer Meinung waren – haben in den letzten Monaten
im Zuge der sich ausweitenden Schuldenkrise vielfach auf die Notwendigkeit eines internationalen Insolvenzverfahrens für Staaten hingewiesen. erlassjahr.de fordert zusammen mit vielen Organisationen und Experten aus aller Welt ein international gültiges, faires und transparentes Verfahren für den Fall einer Staatspleite. Auch die Gläubiger sollten – ähnlich wie bei einer Firmen- oder Privatinsolvenz – ihren Teil der Verantwortung tragen, denn der Handel mit Staatsanleihen hat wie jeder andere Handel auch sein Risiko. Und die Bürger in den Schuldnerländern sollen in ihren Grundrechten auf Ernährung, Bildung, gesundheitliche Versorgung und soziale Mindeststandards geschützt werden – so wie auch die Grundrechte von Einzelpersonen im Falle einer Privatinsolvenz geschützt sind. Die Steuerzahler sollen nicht für das riskante Investitionsverhalten von Banken und Spekulanten haften!

erlassjahr.de hat Zitate von prominenten Politiker/innen, Wissenschaftler/innen und weiteren Persönlichkeiten zum Thema Entschuldung und internationales Insolvenzverfahren gesammelt. Sie zeigen: Eigentlich stimmen die Forderungen der Politik und die der Zivilgesellschaft in sehr vielen Aspekten überein. Klar ist, dass sich Schuldenkrisen wiederholen – was fehlt, ist ein transparentes und berechenbares Verfahren, dass im Falle einer Staatspleite zügig greift und die Lasten fair verteilt. Und dem Staat und somit seinen Bürgern einen Neuanfang ermöglicht.

Damit es nicht nur bei schönen Worten bleibt, wenden wir uns an die Zitatgeber und erinnern sie an das Gesagte. Helfen Sie uns dabei! Schicken Sie unsere Postkarten an die Bundeskanzlerin Angela Merkel und an den Finanzminister Wolfgang Schäuble. Sie haben sich in dem aktuellen Koalitionsvertrag verpflichtet, sich für die Schaffung einer internationalen Insolvenzordnung stark zu machen und ihre Ansichten vielfach bestätigt. Jetzt müssen Taten folgen!

Gepfändet

Gepfändet? Keine gute Idee! Dem Schuldendienst müssen klare Regeln gesetzt werden!

erlassjahr.de und die internationale Kampagne „Defuse the Debt Crisis“ schreiben im Jahr 2011 Postkarten an den französischen Präsidenten Nicolas Sarkozy, der den G20-Vorsitz inne hat. Wir fordern die Einführung von einem fairen Insolvenzverfahren für Staaten und wollen mit dem Motiv eines gepfändeten Eiffelturms auf das absurde Regelvakuum hinweisen, dass es im Moment bei Staatspleiten gibt. Denn in den armen Ländern sind der Bevölkerung nicht nur nationale Symbole gepfändet worden, sondern auch das tägliche Brot. Diese menschliche Tragödie darf sich in Zeiten von globalen Finanzkrisen nicht wiederholen!

Unter www.defusethedebtcrisis.org können Sie die virtuelle Karte unterschreiben – oder bestellen Sie die Postkarten in der gewünschter Menge für Ihre Veranstaltungen im erlassjahr.de – Büro!

Welcome to Year 2011!

Dear Partners and Associates, on behalf of the management and staff of CRAN, I’d like to extend a very warm greeting to all of you. I believe that as we concentrate our efforts on providing relief to people in the rural communities here in Ghana, we are working towards fulfilling the purpose of God for both the people we reach out to and also ourselves. The year 2011 has begun in a very strategic way and we at the Christian Rural Aid Net-work here in Ghana believe that it is the year of wonderful things and a period of turn-around for the organization. We look forward to working with you in realizing our corporate goals for the year. May you remain blessed. Thanks.

Yours in the service of God,
Patrick Agbesinyale (Dr)
Executive Director

CRAN Quarterly Newsletter Q1/2011

Neue Studie erschienen: „Ghana: Vom bitteren Kakao zur süßen Schokolade. Der lange Weg von der Hand in den Mund“

Siegburg, 11.03.2011: SÜDWIND weist in einer heute in der Bonner Bundespressekonferenz vorgestellten Studie nach, dass es im Kakaoanbau in Ghana große Missstände gibt. Demnach leben viele Bauern unter der Armutsgrenze und Kinderarbeit ist weit verbreitet. Deutsche Kakaoverarbeiter, Schokoladenhersteller und der Einzelhandel tragen hierfür eine Mitverantwortung, zu der sich erst ein Teil der Unternehmen bekennt. SÜDWIND fordert ein gemeinsames Handeln der gesamten Branche, der deutschen Politik und der ghanaischen Regierung, um in Ghana und anderen Anbauländern endlich notwendige Verbesserungen durchzusetzen.

Ghana ist der zweitgrößte Produzent von Kakaobohnen und für die gute Qualität seiner Ernte bekannt. „Da bis zu einer Million Kleinbauern Kakao anbaut, haben die Entwicklungen auf dem Kakaomarkt eine große Bedeutung für die Bevölkerung Ghanas. Für die ghanaische Regierung ist der Kakaoexport zudem eine wichtige Quelle von Deviseneinnahmen und Steuern“, so der Autor der Studie Friedel Hütz-Adams. Doch die Kakaobauern litten in den vergangenen Jahrzehnten unter stark schwankenden Weltmarktpreisen, politischen Krisen und von Schädlingen dezimierten Ernten. Erst in den letzten Jahren ging es wieder aufwärts im Kakaosektor. Dennoch gibt es weiterhin große soziale Probleme in den Anbaugebieten.

Die ghanaische Regierung möchte die Situation der Bauern verbessern. Eine wichtige Rolle dabei spielt das COCOBOD, eine staatliche Einrichtung, die den gesamten heimischen Kakaomarkt kontrolliert. Diese Kontrolle beschränkt sich allerdings auf den heimischen Markt des Rohstoffes Kakao. Auf den Weltmarkt hat Ghana keinen Einfluss. „Daher kommt Unternehmen, Gewerkschaften und Nichtregierungsorganisationen in den Importländern von Kakao, darunter Deutschland, eine Schlüsselrolle beim Versuch zu, Missstände in Ghanas Kakaosektor zu beenden, so Hütz-Adams weiter. „Ein Runder Tisch der gesamten Branche könnte ähnlich wie in den Niederlanden dazu führen, dass nicht nur einige wenige Vorreiter, sondern alle Unternehmen in Verbesserungen investieren.“

Doch auch die Bundesregierung muss seiner Ansicht nach aktiv werden: „Freiwillige Ansätze von Unternehmen müssen durch eine Gesetzgebung ergänzt werden, die Mindeststandards vorschreibt und einklagbar macht“.

Die Studie, die durch die Stiftung Umwelt und Entwicklung Nordrhein-Westfalen finanziert wurde, steht auf www.suedwind-institut.de zum Download bereit oder kann bei SÜDWIND zum Preis von 5 Euro bestellt werden: info@suedwind-institut.de

Kontakt:

Friedel Hütz-Adams, Tel. 02241-259-735, E-Mail: huetz-adams@suedwind-institut.de

CRAN-Rundbrief Nr. 57, Februar 2011

Liebe CRAN-Freunde,

dies ist der 57. Rundbrief (CRAN-Rundbrief-2011-02-26) seit der Gründung des Freundeskreises im Jahr 1993. Und doch ist dieser in seiner Art etwas Neues. Diese Zeilen sind nicht vom üblichen Schreiber verfasst worden. Und so steht diesmal weniger das Geschehen in Ghana im Vordergrund, sondern wir möchten mit diesem Brief einen Menschen in den Vordergrund stellen, ohne den der Freundeskreis bisher nicht denkbar war:

Still „God First“ – Gott an erster Stelle

„Trachtet zuerst nach dem Reich Gottes und nach seiner Gerechtigkeit, so wird euch das alles zufallen.“
Matthäus Kapitel 6, Vers 33

Am 02. Februar dieses Jahres verstarb unser Vorsitzender Hans Wallhäuser. Seitdem er im Jahr 2005 die Diagnose „Hirntumor“ bekam, musste er lernen, zunehmend eigene Grenzen und Krankheit zu akzeptieren. In dieser Zeit durfte er aber erfahren, wie Gott ihm Linderung von Leiden und Freiräume schenkte. Er ist im Frieden mit Gott von dieser Welt gegangen.

Ungerechtigkeit, Krankheit und Leiden gehören zum Leben auf dieser Erde, der gefallenen Schöpfung, dazu. Aus seinem Glauben heraus hat Hans Wallhäuser sich aber für Veränderungen in dieser Welt eingesetzt – für Gerechtigkeit, Gleichheit und Bewahrung der Schöpfung. Wo es in seiner Macht stand, hat er sich treu und gütig für Veränderung zum Positiven eingesetzt. Er wollte ein Stück des kommenden Reiches Gottes bereits in dieser Welt sichtbar werden lassen. Dies war ihm immer wichtig.

Die Entwicklung von CRAN Ghana ist ohne die Unterstützung von ihm nicht denkbar gewesen. Als 1993 die Idee aufkam, die entstehende Arbeit von CRAN in Ghana zu unterstützen, hat er sich bereit erklärt, die Führung des Freundeskreises zu übernehmen. Er hat diese Arbeit als seine Aufgabe begriffen und sich mit ganzem Herzen dafür eingesetzt. Mit großer Verlässlichkeit hat er sich um die vielfältigen Aufgaben des Vereins gekümmert und für die Unterstützung der Menschen in Ghana geworben. Diese Menschen blieben aber keine Fremden irgendwo in der Ferne. Er machte sich immer wieder auf den Weg nach Ghana, um persönliche Begegnungen zu ermöglichen und die Arbeit vor Ort zu erleben. CRAN als Familie mit einem gemeinsamen Auftrag – dieses Verständnis hat seinen Einsatz geprägt.

Wir sind dankbar für sein Wirken für CRAN und für ihn als Freund und Wegbegleiter!

Aus Ghana hat uns auch ein langes Schreiben von Patrick Agbesinyale, dem Geschäftsführer von CRAN erreicht, das noch einmal aufzeigt, in welchem Maße Hans in den vergangenen beiden Jahrzehnten am Aufbau von CRAN mitgewirkt hat. Die Geschwister in Ghana trauern um einen lieben und treuen Mitstreiter, der sich in all der Zeit für die Armen in Ghana eingesetzt hat und zum Botschafter des Landes geworden ist. Auszüge aus der Übersetzung des Schreibens haben wir beigefügt.

Uns allen im Vorstand war und ist es wichtig, dass die Arbeit auch nach dem Tod unseres Vorsitzenden weitergehen wird. Die im letzten Rundbrief beschriebene Aufgabenverteilung bleibt weiterhin bestehen. Mathias Rusert als stellvertretender Vorsitzender wird jetzt kommissarisch die offiziellen Vereinsgeschäfte bis zur nächsten Mitgliederversammlung weiterführen. Die einzelnen Aufgaben werden von den Vorstandsmitgliedern – zum Großteil unverändert – wie folgt wahrgenommen:

  • Finanzen: Jörg Ziegenhirt
  • Ausbildungspatenschaften (CESS): Mathias Rusert
  • Internet: Wolfgang Brüßler
  • Rundbriefe: Gerd Eibach

Das nächste Treffen des CRAN-Freundeskreises mit der diesjährigen Mitgliederversammlung wird am 12. November 2011 in Marl stattfinden. Genaueres werden wir rechtzeitig mitteilen.

Unverändert lebt der CRAN Freundeskreis von der Unterstützung aller – sei es durch die finanzielle Unterstützung, das Mitdenken und die Mithilfe bei einzelnen Aufgaben und durch Gebet. Von daher sind wir dankbar für alle, die sich bisher mit uns zum Wohle der Menschen in Ghana eingebracht haben und hoffen, dass dies auch in der nächsten Zeit so weitergehen kann.

Herzliche Grüße im Namen des gesamten Vorstands,
Gerd Eibach

Ein Nachruf auf HANS ‘KWEKU’ WALLHÄUSER; von deinem Freund und Bruder, PATRICK AGBESINYALE, Geschäftsführer von CRAN GHANA

“Wenn aber dieser vergängliche und sterbliche Körper unvergänglich und unsterblich geworden ist, dann erfüllt sich, was die Propheten vorausgesagt haben: „Das Leben hat den Tod überwunden! Tod, wo ist dein Sieg? Tod, wo bleibt nun deine Macht? (…) Aber gelobt sei Gott, der uns den Sieg schenkt durch Jesus Christus, unseren Herrn! ”
(1. Korinther 15, 54-57).

(…) 1992 begann ich dann stärker meinen Traum von einer NRO zu verwirklichen und so entstand 1992 das Christian Rural Aid Network (CRAN). Hans und seine Freunde begegneten der Idee mit Enthusiasmus und waren bereit, CRAN in jeglicher Art und Weise zu helfen, um dessen Gründung zu unterstützen. Hans war ein wichtiger Baustein in dieser noblen Bewegung und engagierte sich stark. Er wurde so zur treibenden Kraft im ganzen Prozess des Aufbaus der notwendigen Unterstützung für die junge NRO. (…) Hans war schnell dabei, seine ehemaligen SMD-Freunde (SMD = Studentenmission in Deutschland) sowie seine Gemeindemitglieder zu mobilisieren, um die Umsetzung meines CRAN-Traums zu unterstützen, so dass bereits Mitte 1992 CRAN die ersten Beiträge von unseren Freunden in Deutschland bekam, um alle grundlegenden formalen Vorgänge zur offiziellen Anerkennung CRANs als NRO zu finanzieren. Seitdem erreicht CRAN regelmäßige finanzielle Unterstützung von unseren Freunden für unterschiedliche Projekte zur Entwicklung von Dorfgemeinschaften oder zur Bekämpfung von Armut.

Im Frühling 1993 kehrte ich nach Deutschland zurück, um an ein einem Lehrgang in Feldafing (München) teilzunehmen, der von der DSE (Deutsche Stiftung für internationale Entwicklung, heute GIZ) veranstaltet wurde. Diesen Besuch benutzten wir, um den CRAN Freundeskreis e.V zu gründen. Der CRAN Freundeskreis begann seine Arbeit, in dem meine ehemaligen SMD-Freunde, ihre Familien und soziale Netzwerke sich auch formal verpflichteten die Arbeit von CRAN Ghana zu unterstützen. Hans wurde zum Vorsitzenden des Vereins, eine Position, die er von 1993 bis zu seinem zu frühen Tod im Februar 2011 inne hatte. Hans‘ Engagement für diese Aufgabe und das Streben nach Wachstum waren einfach unübertroffen. Er war der Motor hinter dem Freundeskreis, derjenige, der alleine sicherstellte, dass die Dinge passierten und dass sie zum richtigen Zeitpunkt passierten. Er trug die gesamte Organisation auf seinen Schultern, als CRAN sein offizieller zweiter Job wurde, wenn er auch für diesen keine Bezahlung bekam.

Im Juli 1994 lud ich Hans zum ersten Mal nach Ghana ein. (…) Seitdem gilt Hans als ein Teil unserer Familie. Wir gaben ihm den Namen “Kweku”, den Namen, den jeder an einem Mittwoch geborene ghanaischer Junge erhält. Zwischen 1994 und 1998 machte er weitere Besuche in Ghana, jedes Mal von ein oder zwei Freunden begleitet. Während dieser Zeit wurde er der wirkliche Botschafter Ghanas für den Freundeskreis, mit viel Leidenschaft und Eifer hielt er Dia-Vorträge über Ghana und seine Erfahrungen während seiner Besuche vor seinen Freunden oder in der Gemeinde. (…)
Mein vierjähriger Aufenthalt in Dortmund zwischen 1999 und 2003 ließ die Freundschaft zwischen mir und Hans noch weiter wachsen und vertiefen. Er war mein engster Freund und genauso mein Bruder. So lernte ich während dieser Zeit Hans noch besser kennen. Wir entschieden uns, gemeinsam am Aufbau von CRAN zu arbeiten und so erlebte CRAN zu dieser Zeit großes und vor allem schnelles Wachstum. Wir arbeiteten hart, um CRAN mit verschiedenen großen Organisationen zu vernetzen, wie z.B. dem EED (Evangelischer Entwicklungsdienst), der DWHH (Deutsche Welthungerhilfe) oder der niederländischen CORDAID, die dann einige unserer Projekte finanzierten. Hans spielte also eine wichtige Rolle bei der Vernetzung von CRAN mit verschiedenen Gemeinden, Gemeindegruppen oder andere kleinere Geber-Organisationen, die einzelne CRAN-Projekte unterstützen, so wie auch die vielen Einzelpersonen oder Familien, die an unseren CESS-Programm (Child Education Support Scheme) teilnehmen.
In der Tat glaube ich, dass CRAN bei uns beiden den größten Teil unserer Zeit und unseres Lebens eingenommen hat. Jedes Mal, zwischen 1997 und April 2009 bei meinem letzten Besuch, wenn ich bei Hans in Aachen war, habe ich ihn nach der Arbeit noch zuhause an irgendetwas arbeiten sehen, was mit CRAN zu tun hatte. (…)

Ich habe mich immer gefragt, was seine Motivationsquelle für CRAN und seine Arbeit war. Hans hat mir einmal erzählt, dass es seine Leidenschaft für die Armen sei, nachdem er die verschiedenen Arten von Armut in Afrika bei seinen vielzähligen Besuchen gesehen hatte. Er war so engagiert für die Armen, die Gesamtsituation in Ghana und Afrika als Ganzes. Er teilte die Vision und Mission von CRAN und im Grunde mehr als das. (…)

Den Hans, den ich kannte, war genau bis ins kleinste Detail. Ein typischer Deutscher, der auch noch Mathematiker war. Jedes Mal am Frühstückstisch in Ghana waren wir und unsere Kinder erstaunt über die Präzision und Genauigkeit, mit der Hans das Brot in Scheiben schnitt. Hans war auch ein guter Planer, der detailliert und genau war. Diese Fähigkeiten haben uns bei unserer Arbeit für CRAN, vor allem beim organisatorischen Aufbau, sehr geholfen. Ich persönliche habe eine Menge von ihm gelernt, so wie auch er ein guter Zuhörer und Lerner war. Er war schnell darin, Probleme zu lösen und er half uns, alle möglichen Arten von Modelle für CRAN zu erstellen. (…) Hans war eine sehr sanftmütige, freundliche und bescheidene Person. Über allem liebte er den HERRN.

(…) 2007 besuchten Hans und Anna (seine Frau) gemeinsam Ghana, was eine mutige Reise für jemanden ist, der mehr oder weniger noch im Heilungsprozess ist. Wir alle waren sehr glücklich über seinen Gesundheitszustand. Während ihres Besuchs in Ghana war es Hans sehr wichtig, zusammen mit Anna jedes einzelne Projekt zu besuchen, dass CRAN in drei verschiedenen Regionen Ghanas durchführte. Ohne dass wir es wussten, war diese Reise 2007 nach Ghana und zu CRAN gemeinsam mit Anna sein letzter Besuch. Hans bewies bei diesem, dass er eine sehr starke Person war. Trotz seines Gesundheitszustands hat er CRAN niemals aufgegeben. Er arbeitete weiterhin hart am Erfolg der Organisation.

(…) Hans starb im Glauben an den Herrn und festhaltend an seinem Engagement und seiner Leidenschaft für CRAN. In der Tat sprachen seine letzten Worte auch von der Zukunft von CRAN und seinem Wunsch nach Wachstum und Fortführung der Organisation. (…)

Hans, dein Freund Patrick und seine Familie sagen zu dir: “Dzudzor le nutifafa me!” (Ruhe in vollkommenen Frieden).

Hans, das gesamte CRAN-Personal und die Leitungen sagen “Fare thee well!” (Leb wohl).

Hans, die vielen benachteiligten Kinder von Abakam, Sanka, Shama-Kedzi, Duakor and Liati-Wote etc sagen “Adieu!”

Mein Freund und Bruder “Auf Wiedersehen!“

MÖGEST DU IN FRIEDEN RUHEN
Patrick Agbesinyale
CRAN Ghana
Cape Coast, Ghana

Weihnachten 2010

Rundbrief 2010-12

Liebe Freunde, seit einiger Zeit laufen Unterstützung und Kontakt mit CRAN Ghana und bei uns in Deutschland zusammen. Seit einigen Jahren sind wir ein kleines Team. Diesmal möchten wir uns kurz vorstellen. Hintergrund ist auch unsere aktuelle Situation: Aus gesundheitlichen Gründen bin ich sehr eingeschränkt. Aber ich bleibe weiterhin. Wir wachsen zu einem Team und wünschen uns vom C(hristian) her getragen und als N(etwork) verbunden zu sein.

Patrick schrieb uns schon 1992 in einem Brief, wie erschüttert er über die Lebensbedingungen auf dem Land war. Überall Armut, schlechte Häuser und Mangel an Lebensmittel und gutem Trinkwasser. Aber er wollte, dass diese Menschen dennoch von der Liebe Gottes hören und erfahren sollten.

„A visit to these village display what poverty is.“

1993 ist Patrick zur Gründung für CRAN Deutschland gekommen, 1994 hat es den ersten Besuch von uns in Ghana gegeben. So lernen wir miteinander und zusammen. Für Kinder wird Unterstützung sichtlich nötig. Das betrifft im Lauf der Jahre bis zu 100 Kinder, die mit einer Ausbildungspatenschaft vom Kindergarten bis zur kompletten Ausbildung gefördert werden. Im Sommer 1997 findet ein Workshop für Jugendliche statt. Ein Team von 100 Leuten arbeitet morgens für den Schulaufbau und abends gibt es Musik und Show für alle.

In 1999 gab es ein Team von sechs Leuten, die berichteten:

„Die Lebensumstände auf den Dörfern sind schlecht. Es ist schwer vorstellbar, wie sich dieses Land überhaupt entwickelt.“

Und doch tut sich einiges. Mit dem EED Bonn arbeitet CRAN Ghanaseitdem regelmäßig zusammen. Micro Credit war zuerst informell gestartet, einJahr später aber dann eigenständig losgezogen – da sind wir finanziell ausgeklammert.

Ab 2001 hat es den Aufbau von Hohoe gegeben. Was als Büro zu Hause begann, hat in den ersten Jahren dann seine Unterkunft für ein Team als Niederlassung geschafft. Innerhalb Cape Coast ist das Büro umgezogen. Anfang 2007 hat es dann einen tödlichen Unfall gegeben, bei unserem Besuch. Das ist schockierend und zeigt doch Gottes Wege. Auch in 2009 haben wir Besuch von Patrick als Leiter im Frühjahr und von Dan als Board Member im Herbst gehabt. Und dann haben wir im letzten Sommer, gerne und neu motiviert, Ghana besucht. Ja, da sind wir bei dem, was ein Team ausmacht.

Ja, bei unserem letzten Rundbrief haben wir vom Besuch in diesem Jahr geschrieben. Dazu ist nun unser neues Mitglied Gerd Eibach dabei, der sich dazu vorstellt:

„Ich bin 45 Jahre alt, verheiratet und Vater zweier inzwischen schon großen Töchter (17 und 18 Jahre alt). Wie alle anderen im Vorstand habe ich auch in Dortmund studiert und zwar Statistik. Beruflich habe ich mich immer mit der inhaltlichen Ausgestaltung von Informationssystemen und mit Controllingfragen beschäftigt, als Lieblingsgebiet hat sich dabei das Personalcontrolling herauskristallisiert. Seit diesem Jahr leite ich in einer Bank die entsprechende Arbeitsgruppe. Mit dem Wechsel in das Bankenumfeld ist nun auch ein räumlicher Wechsel in den Süden verbunden: von Hamburg geht es nach Hannover.
Mit CRAN bin ich von Anfang an verbunden gewesen. Durch meine Erfahrungen durch die diesjährige Reise nach Ghana und die mit meinem räumlichen Wechsel verbundenen Veränderungen habe ich mich entschlossen, den Vorstand künftig zu verstärken, und wurde daher im Oktober als ‚Neuling‘ in den Vorstand gewählt (danke für das Vertrauen!).
Neben meinen Erfahrungen als Controller und Personaler möchte ich in der nächsten Zeit dabei mithelfen, dass das Bild von einem wachsenden Freundeskreis Gestalt gewinnen kann, das ich aus Ghana mitgenommen habe.“

Von Anfang an hat neben meiner Vorstandsposition Mathias Rusert die Stellvertretung inne. Er stellt sich hier vor, etlichen ist er von „ihren Patenkindern“ her geläufig:

„Hallo, ich bin 1968 im schönen Westerwald geboren. Meine „geistlichen Wurzeln“ liegen im CVJM, der evangelischen Landeskirche und der Landeskirchlichen Gemeinschaft. Ende der80er führte mich mein Weg zum Studium der Statistik an die Uni Dortmund. Dort ergab sich schnell Kontakt zur Studentenmission in Deutschland. Schon während der Studienzeit kam die Anfrage, ob ich mir einen hauptamtlichen Dienst in der Schüler-SMD für Nordrhein-Westfalen vorstellen könnte. So waren meine Frau Rosi und ich für 3 Jahre dabei.
Ich sehe es als Geschenk Gottes an,dass ich nahtlos beruflich als Statistiker arbeiten konnte. Inzwischen arbeiteich im Institut InEK für das Entgeltsystem im Krankenhaus GmbH als Bereichsleiter EDV & Statistik. Seit 2003 wohnen wir in Lohmar.
Im Frühjahr 2008 haben wir einekleine Leila geschenkt bekommen (man kann es nicht anders sagen!). Rosi machtvon ihrem Lehrer-Job für ev. Religion und Deutsch am Gymnasium momentan eine Elternpause. Uns geht es zu dritt sehr gut, wir sind Gott sehr dankbar für das Zusammensein als Familie.
Meine Mitarbeit im CRAN Freundeskreis geht bis zum Begin zurück. Patrick Agbesinyale lernte ich über den Mensa-Büchertisch kennen. Zusammen mit Rosi bin ich Gründungsmitglied und seitdem auch im Vorstand als Zweiter Vorsitzender dabei. Seit Ende der 90er bin ich für das Ausbildungspatenschafts-Programm CESS (ChildEducation Support Scheme) zuständig. 1999 war ich mit einer Sechsergruppeselbst in Ghana. Das ist zwar jetzt schon eine Weile her (und leider hat sichdurch diverse, hauptsächlich berufliche Gründe seither keine zweite Ghanareise ergeben), hat mich aber trotzdem geprägt und beeindruckt. Die ‚Themengebiete‘ Afrika, Mission, Armut, Chancengleichheit, Gerechtigkeit sind mir schon lange und immernoch ein Anliegen.“

Als wir 1995 offiziell anerkannter „e.V.“ wurden, ist rechtmäßig die Spendenbescheinigung über die Stadt Aachen gelaufen. Aber bald ist dann ganz normal die Spenderunterstützung von uns selbst betreut worden. Doch dahinter steckt, was Jörg Ziegenhirt beschäftigt:

„Ich bin 45 Jahre alt, verheiratet und Vater zweier Kinder im Grundschulalter. Nach dem Studium der Informatik inDortmund habe zunächst in unterschiedlichen Firmen versucht, die Welt zu verbessern – genauer mit computerbasierter Optimierung komplexer Problemstellungen mein Geld zu verdienen. Nach weiteren Erfahrungen in der reinen Programmiersklaverei widme ich mich seit August 2010 nun beruflich den Kindern anderer Leute und versuche dort die Welt im Kleinen zu verbessern. Als Seiteneinsteiger an einem Berufskolleg muss ich nun 2 Jahre so etwas wie ein Referendariat durchstehen, um mich dann als Lehrer professionell dieser Aufgabe zu stellen.
Afrika habe ich 1988 in Form eines vierwöchigen Workcamps in Zimbabwe kennengelernt. Nach weiteren Besuchen habe ich dann 1993 selber ein Workcamp dort mit afrikanischen Freunden durchgeführt. Diese Erfahrungen sowie meine Teilnahme an der Gruppenreise nach Ghana 1999 bringe ich in die Arbeit von CRAN mit ein, wo ich seit Beginn für die Finanzen zuständig bin. Ich bin Gott sehr dankbar, dass wir mit und durch CRAN dieChance haben, etwas zu verändern in dieser Welt. An einer konkreten Stelle -denn die ganze Welt werden wir nicht auf einmal verbessern…
‚Ihr seid das Salz der Erde. […] Ihr seid das Licht der Welt‘ (aus Matthäus 5, 13f).“

Und schließlich ist unsere Internetdarstellung sehr früh umgesetztworden. Wolfgang Brüßler gestaltet sie, einfach und für uns ausreichend. Einpersönlicher Hintergrund hat dabei auch seinen Beitrag:

„Zusammen mit dem übrigen harten Kernhabe ich 1993 in Dortmund den CRAN Freundeskreis gegründet und mit aufgebaut. Nach meinem Chemietechnik-Studium bin ich in Dortmund geblieben und habe über 13 Jahre  als Softwareentwickler im Telekommunikationsbereich gearbeitet. In derselben Zeit ist CRAN Ghana von einem kleinen Team um Patrick zu einer größeren Entwicklungshilfeorganisation gewachsen, die als anerkannter Partner mit Organisationen wie der Weltbank kooperiert.
Das letzte Jahr war für mich von Veränderungen geprägt. Angestoßen durch kleinere und größere ‚Einschläge‘ (Schlaganfälle meiner Mutter, angespannte wirtschaftliche Situation im Unternehmen, Bandscheibenvorfall, Midlife Crisis, …) überlegte ich schon seit einiger Zeit, den Arbeitsplatz zu wechseln. Nach der Operation am Gründonnerstag hatte ich Karfreitag 2009 mein persönliches ‚Auferstehungserlebnis‘: Ohne Schmerzen aufstehen! Durch diese Heilung hat Gott mir nicht zuletzt neue Freiräume geschenkt. Eine weitere Gebetserhörung kam Juni 2009 in Form eines Stellenangebotes aus Berlin. Damit wäre verbunden: In Dortmund kündigen, nach Berlin umziehen, in einer neuen Firma einleben, einen neuen Freundeskreis aufbauen, eine neue Gemeinde finden, bleibt meine Bandscheibe nun stabil? Und was ist mit meiner Mutter, die in Dortmund im Heim lebt?
Zwei Wochen später hatte ich bereits einen Arbeitsvertrag. Ich durfte erleben, wie Gott alle möglichen Türen öffnet und Wege ebnet: Meine Familie ist näher beieinander. In Berlin habe ich eine gute Wohnung gefunden, bereits im Vorfeld hatte ich einige persönliche Kontakte und Anknüpfungspunkte. In diesem Jahr habe ich mich auch einer neuen Gemeinde angeschlossen. Im Oktober bin ich wieder einen Halbmarathon gelaufen, ohne gesundheitliche Probleme.
Es hat sich bei mir vieles verändert. Ich bin gespannt, was die nächsten Schritte bringen werden.“

Tatsächlich gibt es nicht nur den Vorstand, sondern auch andere aktiveFreunde: Die, die selbst mit uns schon einmal zum Besuch in Ghana waren. Eine übersetzt für uns, das ist eine enorme Hilfe. Etliche haben ihre Kontakte mit eingebracht, sei das in Hamburg oder in Württemberg. Wer CRAN unterstützt, kann das in seiner persönlichen Art, egal aus welcher Gemeinde oder aus welchem persönlichen Hintergrund.

So freuen wir uns, wenn ihr verbunden bleibt.

„Lass uns, Herr, deine Gnade sehen, und gewähre uns dein Heil.“

Herzliche Grüße, bis bald – ? !