Der neue Newsletter von Blue Horizon ist erschienen. Die Senya SHS hat für das neue Schulgebäude neue Whiteboards für alle Klassenräume erhalten. Zudem gibt es einige Fakten zur wirtschaftlichen Lage im Land: Etwas entspannt, aber weiterhin sehr schwierige Lebensverhätltnisse.
Autor: Gerd Eibach
Ghana in der Schuldenkrise – Update
Der Schuldenreport 2023 eine gemeinsame Publikation von Misereor und erlassjahr.de (wo unser Verein Mitträger ist), ist gerade erschienen. Danach sind 136 von 152 untersuchten Staaten im Globalen Süden kritisch verschuldet, darunter 40 Staaten -u.a. auch Ghana – sehr kritisch. Dazu aus dem aktuellen Länderreport von erlassjahr.de:
Der Internationale Währungsfonds (IWF) bescheinigt Ghana ein hohes Überschuldungsrisiko und auch der Schuldenreport 2022 von erlassjahr.de bewertet die Verschuldungssituation des Landes als „kritisch“.
Ghana weist mit mehr als 600 Prozent ein dramatisch hohes Niveau der öffentlichen Verschuldung im Verhältnis zu den öffentlichen Einnahmen auf. Die Regierung gibt an, dass 2021 mehr als 70 Prozent aller öffentlichen Einnahmen für den Zinsdienst an heimische und externe Gläubiger aufgewendet wurden.
Seit Dezember 2022 ist das Land auch offiziell im Zahlungsausfall. Am 19. Dezember 2022 stellte die ghanaische Regierung die Bedienung ihrer Eurobonds, privaten Bankschulden und der meisten Schulden bei öffentlichen bilateralen Gläubigern ein, nachdem es kurz zuvor eine Finanzierung durch den IWF hatte aushandeln können. Bereits zuvor hatte die ghanaische Regierung von den heimischen Gläubigern einen Schuldentausch mit Abschlag vom ursprünglichen Wert erzwungen. Der IWF hatte Schuldenrestrukturierungen mit den bilateralen Gläubigern zu einer Bedingung für seinen zugesagten Kredit in Höhe von 1,3 Milliarden US-Dollar gemacht.
CESS-Impressionen aus dem CRAN-Newsletter Dez. 22 / Jan. 23
CESS ist unser altes Patenschaftsprogramm zur Unterstützung der Schulausbildung von benachteiligten Kindern. Der aktuelle Newsletter von CRAN, der uns vor einigen Tagen erreicht hat, enthält einige Neuigkeiten zu unseren CESS-Kindern. Der hier veröffentlichte Auszug enthält einige Impressionen von den letzten Wintercamps, an denen die CESS-Kinder immer teilnehmen, und von der aktuellen Verteilung von Schulmaterial.
Ghana in der Schuldenkrise
Neben den Herausforderungen durch die hohe Inflation, die im Dezember 2022 bei 54,1% lag und sich massiv auf das alltägliche Leben der ghanaischen Bevölkerung auswirkt, gibt es noch ein weiteres massives wirtschaftliches Problem im Land, die öffentliche Verschuldung.
Anfang des Monats wurde es öffentlich: Das wirtschaftliche Schwergewicht Ghana wird als viertes Land nach Sambia, Äthiopien und Tschad eine Umschuldung unter dem „Common Framework“ beantragen. Schon kurz vor Weihnachten musste das Land die Schuldendienstzahlungen an seine ausländischen Gläubiger einstellen.
Nun fordern zivilgesellschaftliche Organisationen aus Ghana und der ganzen Welt – darunter auch erlassjahr.de, wo unser Verein auch zu den Mitträgern zählt – substanzielle Schuldenerlasse. Ganz wichtig dabei: Auch die privaten Gläubiger müssen mitmachen!
Mehr Infos und die Forderungen im Detail finden sich auf der Webseite von erlassjahr.de: Zum Newsbeitrag
Mehr Fakten zur Verschuldung in Ghana gefragt? Dann nutzt den frisch aktualisierten Report zu Ghana, der auch auf der Homepage von erlassjahr.de veröffentlicht ist: Länderprofil Ghana
Wissenwertes zum Kakao: Kakaobarometer 2022!
Alle zwei Jahre wird das Kakao-Barometer mit dem Ziel veröffentlicht, einen aktuellen, fairen und übersichtlichen Überblick über die Nachhaltigkeit im Kakaosektor zu geben. Mit dem Barometer betrachtet das VOICE Network, ein Zusammenschluss von über 20 Organisationen – in Deutschland vertreten durch die NGOs Südwind, INKOTA und Solidaridad – den Sektor als Ganzes, verbindet aber auch zusammengefasste und aufgeschlüsselte Unternehmens- und Länderdaten mit klaren Visualisierungen und einer Kontextualisierung von Herausforderungen, Verpflichtungen und Errungenschaften.
Das aktuelle Kakaobarometer 2022 (leider nur in Englisch verfügbar) kann hier aufgerufen werden.
Die Entwicklung auf dem Kakaosektor ist für Ghana als ein Hauptproduzent von entscheidender Bedeutung, ebenso die Bemühungen, gerade auch den Produzenten existenzsichernde Einkommen und Löhne zu gewährleisten.
Fazit der aktuellen Ausgabe: Hersteller von Kakao- und Schokoladeprodukten müssen ihren Bäuer*innen höhere Preise für Kakao bezahlen – ansonsten werden sich die sozialen und ökologischen Probleme des Sektors weiter verschärfen. Inflation und Preissteigerung verstärken den Druck auf die Bäuer*innen. Die Herausgeber des Kakaobarometers fordern Unternehmen auf, schon jetzt zu handeln und existenzsichernde Preise für Kakao zu zahlen. Zusätzlich braucht es eine verantwortungsvolle Politik öffentlicher Stellen sowie eine faire Einkaufspraxis des Privatsektors.
Blue Horion Aid Newsletter November und Dezember 2022
Die beiden Newsletter sind diesmal gleichzeitig eingetroffen. Neben Berichten von Hilfe für Einzelne und von einer Schulfeier sind auch Weihnachtsgrüße dabei.
Adventszeit ist Schoko-Zeit
Schokolade – das heißt auch Kakao. Und bei Kakao sind wir schnell bei Ghana, da Ghana mit einem Weltmarktanteil von ca. 20% die Nummer 2 auf der Liste der Länder mit Kakaoproduktion ist. Da der Kakaoanbau eine wichtige Rolle in Ghana spielt, möchten wir auf einige aktuelle Nachrichten von tagesschau.de vom 06.12.22 und eine aktuellen Publikation von SÜDWIND hinweisen:
Kakaoanbau und Regenwald: Der hohe Preis der Schokolade (tagesschau.de)
Kakaoproduktion in Ghana: Auf dem Rücken der Kinder (tagesschau.de)
Ghana: Tausche Kakao gegen Weizen und Reis (Factsheet 2021-20 von SÜDWIND)
Die Publikation bestätigt übrigens, dass unser in 2018/19 mit CRAN realisiertes Bewässerungsprojekt für die Steigerung der Reisproduktion genau richtig war!
Ansonsten: Lieber eine Schoko weniger, aber dafür die richtige einkaufen! („ghana fair schokolade“ wäre dabei beispielsweise eine geeignete Eingabe für eine Online-Suche nach einer passenden Marke)
Und auf jeden Fall: Eine schöne Adventszeit!
Ghana-Kalender 2023 jetzt erhältlich!
Liebe Ghana-Freundinnen und -Freunde,
Kalender für 2023 für den eigenen Gebrauch oder zum Verschenken benötigt? Wir können weiterhelfen!
Es gibt für 2023 erstmalig einen Kalender vom Ghana Freundeskreis. Alle Bilder sind während unserer Reisen nach Ghana in den Jahren 2019 und 2022 entstanden und spiegeln ein wenig den Alltag der Menschen wider, denen wir auf unseren Reisen begegnet sind. Den Kalender gibt es als aufklappbaren Wandkalender mit Bildern im DinA4-Format und entsprechend großem Kalendarium oder als Tischkalender im Postkartenformat.
Anklicken für eine Übersicht über die Bilder des Wandkalenders
Der Postkartenkalender ist für 4 Euro erhältlich, der Wandkalender für 6 Euro (ab 3 Exemplare pro Stück für 5 Euro) – solange der Vorrat reicht. Hinzu kommt eine Versandpauschale von 2 Euro pro Bestellung. Mit dem Erlös aus den Kalendern werden unsere laufenden Projekte in Ghana unterstützt.
Bei Rückfragen und für Bestellungen bitte an Rolf Augenstein per Mail (kalender@ghana-freundeskreis.de) wenden. Bezahlt wird einfach per Überweisung auf das Vereinskonto bei der KD-Bank (Kontoinhaber: Ghana Freundeskreis e.V. ; IBAN: DE27 3506 0190 1014 4030 15) mit dem Vermerk „Kalender 2023“.
Wir freuen uns, wenn der Kalender Anklang findet und bestellt wird!
Blue Horion Aid Newsletter August 2022
Der August Newsletter von BHA berichtet von den Einweihungsfeiern für die beiden neuen Gebäude für die Senya SHS und die Basic School in Abompuniso während des Besuchs vom Ghana Freundeskreis.
Abompuniso KG: Grund zum Feiern!
Am 17.08.22 konnten wir die Einweihung des neuen Kindergartengebäudes in Abompuniso (in der Nähe von Tarkwa in der Western Region) feiern.
Der Neubau des Gebäudes war nötig geworden, da das alte Gebäude vor einigen Monaten zusammengebrochen war. Die Schule mit Gebäuden vom Kindergarten bis zur Junior Highschool wird von 6 Ortschaften genutzt, teilweise legen die Kinder bis zu 10 km zur Schule zu Fuss zurück. Die Schule hat daher eine große Bedeutung für die Gegend, was sich aber auch in den Klassengrößen widerspiegelt. Pro Jahrgang sind es über 100 Kinder. Da nur 40-50 Kinder eine Klasse besuchen sollen, werden entsprechend Räume benötigt. Wir haben jetzt drei geräumige Klassenräume für KG1 und KG2 beigesteuert. Dies reicht nicht aus, aber eine Minengesellschaft hat ein zusätzliches Gebäude mit weiteren drei Klassenräumen gesponsert, so dass in Kürze für jeden Jahrgang 3 Räume verfügbar sind. Dies passt.
Für die weiteren Klassen ist die Raumsituation aber unverändert schwierig, in der Basic School hat jeder Jahrgang nur einen Klassenraum. Es gibt hier also weiterhin viel Bedarf.
Dies hat alle nicht davon abgehalten, die Einweihung zu feiern. Wir haben letztendlich nicht viel verstanden, da fast alle Redner und Rednerinnen die lokale Sprache verwendet haben. Unser Beitrag wurde daher auch aus dem Englischen heraus übersetzt. Die lokalen Medien waren diesmal vertreten und haben die wichtigen Menschen zwischendurch interviewt. Wir waren überraschenderweise nicht betroffen, da die Interviews nur in der lokalen Sprache durchgeführt wurden.
Die Eröffnung erfolgte ähnlich wie vor einer Woche in Senya, nur alles eine Nummer kleiner und schlichter. Nach den Reden ging es zum neuen Gebäude. Nach einem kurzen Segensgebet durfte diesmal der Chairman des deutschen Vereins alleine das Band durchtrennen und die Gedenktafel enthüllen.
Die neuen Räume wurden besichtigt, die offziellen Fotos aufgenommen und damit hatte die Feier ihr Ende gefunden.
Es wurde aber noch einmal lebendig, als eine jugendliche Musikgruppe über das Gelände zog und für viel Stimmung sorgte:
Bei den Beiträgen war immer wieder die Dankbarkeit über das Geschenk eines neuen Gebäudes zu spüren. Es ist eine echte Hilfe. Und die Anwesenheit von weiteren Schulleitungen aus der Umgebung mit deren Anliegen zeigt, wieviel mehr an Hilfe nötig ist. Wir werden sehr genau schauen müssen, was machbar ist und welche Schule uns am Dringensten braucht. Und wir werden weiterhin jede Spende gut gebrauchen können.