CESS-Impressionen aus dem CRAN-Newsletter Dez. 22 / Jan. 23

CESS ist unser altes Patenschaftsprogramm zur Unterstützung der Schulausbildung von benachteiligten Kindern. Der aktuelle Newsletter von CRAN, der uns vor einigen Tagen erreicht hat, enthält einige Neuigkeiten zu unseren CESS-Kindern. Der hier veröffentlichte Auszug enthält einige Impressionen von den letzten Wintercamps, an denen die CESS-Kinder immer teilnehmen, und von der aktuellen Verteilung von Schulmaterial.

Ghana in der Schuldenkrise

Neben den Herausforderungen durch die hohe Inflation, die im Dezember 2022 bei 54,1% lag und sich massiv auf das alltägliche Leben der ghanaischen Bevölkerung auswirkt, gibt es noch ein weiteres massives wirtschaftliches Problem im Land, die öffentliche Verschuldung.

Anfang des Monats wurde es öffentlich: Das wirtschaftliche Schwergewicht Ghana wird als viertes Land nach Sambia, Äthiopien und Tschad eine Umschuldung unter dem „Common Framework“ beantragen. Schon kurz vor Weihnachten musste das Land die Schuldendienstzahlungen an seine ausländischen Gläubiger einstellen.

Nun fordern zivilgesellschaftliche Organisationen aus Ghana und der ganzen Welt – darunter auch erlassjahr.de, wo unser Verein auch zu den Mitträgern zählt – substanzielle Schuldenerlasse. Ganz wichtig dabei: Auch die privaten Gläubiger müssen mitmachen!

Mehr Infos und die Forderungen im Detail finden sich auf der Webseite von erlassjahr.de: Zum Newsbeitrag

Mehr Fakten zur Verschuldung in Ghana gefragt? Dann nutzt den frisch aktualisierten Report zu Ghana, der auch auf der Homepage von erlassjahr.de veröffentlicht ist: Länderprofil Ghana

Wissenwertes zum Kakao: Kakaobarometer 2022!

Alle zwei Jahre wird das Kakao-Barometer mit dem Ziel veröffentlicht, einen aktuellen, fairen und übersichtlichen Überblick über die Nachhaltigkeit im Kakaosektor zu geben. Mit dem Barometer betrachtet das VOICE Network, ein Zusammenschluss von über 20 Organisationen – in Deutschland vertreten durch die NGOs Südwind, INKOTA und Solidaridad – den Sektor als Ganzes, verbindet aber auch zusammengefasste und aufgeschlüsselte Unternehmens- und Länderdaten mit klaren Visualisierungen und einer Kontextualisierung von Herausforderungen, Verpflichtungen und Errungenschaften.

Das aktuelle Kakaobarometer 2022 (leider nur in Englisch verfügbar) kann hier aufgerufen werden.

Die Entwicklung auf dem Kakaosektor ist für Ghana als ein Hauptproduzent von entscheidender Bedeutung, ebenso die Bemühungen, gerade auch den Produzenten existenzsichernde Einkommen und Löhne zu gewährleisten.

Fazit der aktuellen Ausgabe: Hersteller von Kakao- und Schokoladeprodukten müssen ihren Bäuer*innen höhere Preise für Kakao bezahlen – ansonsten werden sich die sozialen und ökologischen Probleme des Sektors weiter verschärfen. Inflation und Preissteigerung verstärken den Druck auf die Bäuer*innen. Die Herausgeber des Kakaobarometers fordern Unternehmen auf, schon jetzt zu handeln und existenzsichernde Preise für Kakao zu zahlen. Zusätzlich braucht es eine verantwortungsvolle Politik öffentlicher Stellen sowie eine faire Einkaufspraxis des Privatsektors.

Adventszeit ist Schoko-Zeit

Schokolade – das heißt auch Kakao. Und bei Kakao sind wir schnell bei Ghana, da Ghana mit einem Weltmarktanteil von ca. 20% die Nummer 2 auf der Liste der Länder mit Kakaoproduktion ist. Da der Kakaoanbau eine wichtige Rolle in Ghana spielt, möchten wir auf einige aktuelle Nachrichten von tagesschau.de vom 06.12.22 und eine aktuellen Publikation von SÜDWIND hinweisen:

Kakaoanbau und Regenwald: Der hohe Preis der Schokolade (tagesschau.de)

Kakaoproduktion in Ghana: Auf dem Rücken der Kinder (tagesschau.de)

Ghana: Tausche Kakao gegen Weizen und Reis (Factsheet 2021-20 von SÜDWIND)
Die Publikation bestätigt übrigens, dass unser in 2018/19 mit CRAN realisiertes Bewässerungsprojekt für die Steigerung der Reisproduktion genau richtig war!

Ansonsten: Lieber eine Schoko weniger, aber dafür die richtige einkaufen! („ghana fair schokolade“ wäre dabei beispielsweise eine geeignete Eingabe für eine Online-Suche nach einer passenden Marke)

Und auf jeden Fall: Eine schöne Adventszeit!

Ghana-Kalender 2023 jetzt erhältlich!

Liebe Ghana-Freundinnen und -Freunde,

Kalender für 2023
für den eigenen Gebrauch oder zum Verschenken benötigt? Wir können weiterhelfen!

Es gibt für 2023 erstmalig einen Kalender vom Ghana Freundeskreis. Alle Bilder sind während unserer Reisen nach Ghana in den Jahren 2019 und 2022 entstanden und spiegeln ein wenig den Alltag der Menschen wider, denen wir auf unseren Reisen begegnet sind.  Den Kalender gibt es als aufklappbaren Wandkalender mit Bildern im DinA4-Format und entsprechend großem Kalendarium oder als Tischkalender im Postkartenformat.

Ansicht vom Wandkalender
Ansicht vom Tischkalender

Anklicken für eine Übersicht über die Bilder des Wandkalenders

Der Postkartenkalender ist für 4 Euro erhältlich, der Wandkalender für 6 Euro (ab 3 Exemplare pro Stück für 5 Euro) – solange der Vorrat reicht. Hinzu kommt eine Versandpauschale von 2 Euro pro Bestellung. Mit dem Erlös aus den Kalendern werden unsere laufenden Projekte in Ghana unterstützt.

Bei Rückfragen und für Bestellungen bitte an Rolf Augenstein per Mail (kalender@ghana-freundeskreis.de) wenden. Bezahlt wird einfach per Überweisung auf das Vereinskonto bei der KD-Bank (Kontoinhaber: Ghana Freundeskreis e.V. ; IBAN: DE27 3506 0190 1014 4030 15) mit dem Vermerk „Kalender 2023“.

Wir freuen uns, wenn der Kalender Anklang findet und bestellt wird!

Abompuniso KG: Grund zum Feiern!

Am 17.08.22 konnten wir die Einweihung des neuen Kindergartengebäudes in Abompuniso (in der Nähe von Tarkwa in der Western Region) feiern.

Das neue Gebäude!

Der Neubau des Gebäudes war nötig geworden, da das alte Gebäude vor einigen Monaten zusammengebrochen war. Die Schule mit Gebäuden vom Kindergarten bis zur Junior Highschool wird von 6 Ortschaften genutzt, teilweise legen die Kinder bis zu 10 km zur Schule zu Fuss zurück. Die Schule hat daher eine große Bedeutung für die Gegend, was sich aber auch in den Klassengrößen widerspiegelt. Pro Jahrgang sind es über 100 Kinder. Da nur 40-50 Kinder eine Klasse besuchen sollen, werden entsprechend Räume benötigt. Wir haben jetzt drei geräumige Klassenräume für KG1 und KG2 beigesteuert. Dies reicht nicht aus, aber eine Minengesellschaft hat ein zusätzliches Gebäude mit weiteren drei Klassenräumen gesponsert, so dass in Kürze für jeden Jahrgang 3 Räume verfügbar sind. Dies passt.

Das 2. Gebäude im Bau

Für die weiteren Klassen ist die Raumsituation aber unverändert schwierig, in der Basic School hat jeder Jahrgang nur einen Klassenraum. Es gibt hier also weiterhin viel Bedarf.

Dies hat alle nicht davon abgehalten, die Einweihung zu feiern. Wir haben letztendlich nicht viel verstanden, da fast alle Redner und Rednerinnen die lokale Sprache verwendet haben. Unser Beitrag wurde daher auch aus dem Englischen heraus übersetzt. Die lokalen Medien waren diesmal vertreten und haben die wichtigen Menschen zwischendurch interviewt. Wir waren überraschenderweise nicht betroffen, da die Interviews nur in der lokalen Sprache durchgeführt wurden.

ob der Hahn auch eingeladen war, entzieht sich unserer Kenntnis
Versammlung im Schatten unter den Bäumen, die Vertreterin der Schulbehörde (GES) ermahnt zum richtigen Gebrauch des Gebäudes, insbesondere, da es eine Privatspende ist
Ansprache der deutschen Delegation mit Übersetzung
Die Medien sind auch da. Hier Fragen an Benjamin Turkson (BHA)

Die Eröffnung erfolgte ähnlich wie vor einer Woche in Senya, nur alles eine Nummer kleiner und schlichter. Nach den Reden ging es zum neuen Gebäude. Nach einem kurzen Segensgebet durfte diesmal der Chairman des deutschen Vereins alleine das Band durchtrennen und die Gedenktafel enthüllen.

Durchtrennen des Bandes zur offiziellen Eröffnung des Gebäudes
Verlesen des Textes der Gedenktafel

Die neuen Räume wurden besichtigt, die offziellen Fotos aufgenommen und damit hatte die Feier ihr Ende gefunden.

1. Gruppenbild
und dann mit den Menschen aus der Schule

Es wurde aber noch einmal lebendig, als eine jugendliche Musikgruppe über das Gelände zog und für viel Stimmung sorgte:

Bei den Beiträgen war immer wieder die Dankbarkeit über das Geschenk eines neuen Gebäudes zu spüren. Es ist eine echte Hilfe. Und die Anwesenheit von weiteren Schulleitungen aus der Umgebung mit deren Anliegen zeigt, wieviel mehr an Hilfe nötig ist. Wir werden sehr genau schauen müssen, was machbar ist und welche Schule uns am Dringensten braucht. Und wir werden weiterhin jede Spende gut gebrauchen können.

Unterwegs in Ghana

Vom 04.-21.08. sind vier Vereinsmitglieder unterwegs in Ghana. An dieser Stelle gibt es täglich ein paar kurze Eindrücke und das „Bild des Tages“ – so zumindest der Plan. Lasst Euch überraschen!

Tipp: Wer im Raum Hannover lebt, kann noch mehr von der Reise am 29.10. erfahren! Mehr dazu hier.

04.08.22 Ankunft in Accra: Geschafft! Wir sind ohne große Überraschungen und Hindernisse (welche Überraschung!) angekommen, gemeinsam und mit dem kompletten Gepäck (praise the Lord!) – und werden herzlich willkommen geheißen:

Ankunft auf dem Flughafen: Ben holt uns ab!

05.08.22 Es ging direkt mit dem Besuchsprogramm los: Nach dem ersten Meeting morgens um acht mit dem gesamten Team von Blue Horizon Aid wurde aufgebrochen:

Erstes Gruppenfoto: Das fast vollständige BHA-Team (es fehlt nur Benedicta Afram) zusammen mit der „GFK-Delegation“

Erste Station war die Lashibi JHS, wo wir die mitgebrachten PC’s übergeben konnten. Die Begeisterung der Lehrkräfte und der Schulkinder war groß!

Ansprache des Schulleiters vor versammelter Mannschaft – Laptops auf dem Tisch präsentiert

Nach dem Besuch einer weiteren Junior Highschool in Accra ging es am Nachmittag Richtung Cape Coast, um die Senya SHS zu besuchen. Die letzten Arbeiten am neuen Gebäude laufen. Es war gut, in Ruhe noch vor der offiziellen Einweihung in wenigen Tagen in aller Ruhe das gesamte Schulgelände zu erkunden, die praktischen Abschlussarbeiten der Schüler*innen in Visual Art zu bestaunen, einmal einen Schlafsaal der Internatsschüler zu begutachten (ca. 40 Betten in einem Raum) und vom Schulleiter zu hören, dass wir mit dem Bau des neuen Schulgebäudes jetzt unseren Platz in den Annalen der Schule Eingang gefunden haben.

Schüler bei der Abschlussarbeit in Visual Art
Jungenschlafsaal der Senya SHS
laufende Bauarbeiten am neuen Schulgebäude: es wird noch verputzt und gestrichen

06.08.22 Nach dem vollen Programm am gestrigen Tag stand heute nur ein Treffen mit Peter Koomson an, der früher als Regionalkoordinator bei CRAN in der Volta Region tätig gewesen ist und sich dort um die Landwirtschaftprojekte gekümmert hat. Heute ist er beim GIZ tätig und begleitet verschiedene Projekte, vor allem mit dem Ziel lokale Arbeitsplätze zu schaffen. Neben dem persönlichen Wiedersehen haben wir gemeinsam diskutiert, ob wir als kleine NGO die Kompetenz und Ressourcen des GIZ irgendwie für unsere Vorhaben nutzen können. Die Schaffung von Arbeitsplätzen für Jugendliche treibt uns immer wieder um.

Bei Peter (3.v.r.) zu Gast im GIZ

07.08.22 Sonntag. Kein Programm außer Gottesdienst und Red Red und weitere typische ghanaische Besonderheiten. Kleiner Irrtum. Am Nachmittag haben wir eben noch einmal zwei weitere Schulen in der Umgebung von Accra besucht. Da Accra groß ist, waren wir ca. 5,5 Stunden unterwegs. Aber die Besichtigung war eindrücklich. Wir haben uns gefragt, was die Lehrkräfte noch motiviert, unter diesen Bedingungen zu unterrichten und wie Kinder hier erfolgreich lernen können. Die Gebäude fehlen komplett. Es wird in Räumen unterrichtet, die Baustellen ähneln. Und es gibt wenig Aussicht auf Hilfe. Dennoch ist die Hoffnung da, dass einzelne Kinder ihren Schulabschluss meistern können und sich durch das Gelernte ihr Leben verändern kann.

Der von den Eltern errichtete Ersatzunterstand für den Schulunterricht kann nur bedingt genutzt werden.
Die Drohne, die unser Fotograf Eric nutzt, weckt besonderes Interesse bei Groß und Klein.
Das ist eine Junior Highschool – der Pavillon hat beim letzten Sturm sein Dach verloren, im Hintergrund liegen noch Wellbleche.
Dies ist der dazugehörige Schulblock für Kindergarten (das Gebäude), die umliegenden Räume für die Klassen 1 bis 6 lassen sich kaum als Räume bezeichnen. Und wieder ein eingestürztes Dach.

08.08.22 Heute ging es wieder in die Central Region und zwar in die Umgebung von Winneba (zwischen Accra und Cape Coast gelegen). Dort hatten wir in den letzten beiden Jahren in zwei Ortschaften die Wasserversorgung verbessert. Wir haben die Gelegenheit genutzt, uns die Nutzung der Anlagen anzusehen. Alle Tanks und Leitungen funktionieren, die Tanks werden alle betreut und die Dorfgemeinschaften berichten dankbar, dass die Tanks das Leben spürbar verbessert haben. In einer Ortschaft gab es überraschenderweise noch einen großen Empfang durch die Verantwortlichen des Dorfes, owohl die offizielle Einweihung schon lange erfolgt war. Aber die Anwesenheit beider beteiligten Organisationen war Anlass genug. Gerahmte Dankschreiben wurden überreicht und Blue Horizon Aid hat sogar Land zur freien Verfügung im Ort erhalten.

Gruppenbild in Sankor vor dem Tank. BHA hat den Tank und die dazugehörige Wasserleitung bis zum öffentlichen Wassernetz errichtet.
Der Text des Dankschreibens wird vor der Übergabe im Chief Palace verlesen.
Das obligatorische Gruppenbild nach Abschluss der Begegnung – die Dorfbegehung mit Besichtigung der vier von BHA errichteten Tanks hat zuvor stattgefunden.

09.08.22 Nachdem gestern die Wasserprojekte im Vordergrund standen, wurde es heute wieder Zeit für eine Schule. In Dwenase, einem Dorf in der Central Region, ist in den letzten Jahren nach und nach eine Schule entstanden. Im Dorf, das zum größten Teil aus Lehmhütten besteht, leben vor allem Farmer, die für den Eigenbedarf anbauen. Die Schule, die genug Platz für alle Kinder des Dorfes bietet, geht momentan bis zur 6. Klasse, und ist mit Hilfe eines unserer Vereinsmitglieder entstanden. Jetzt wird ein zusätzliche Gebäude für die Junior Highschool-Klassen benötigt. Wir haben den Besuch zur Information genutzt und gleichzeitig noch eine Bücherspende vom bisherigen Unterstützerkreis übergeben. Die Schule ist immer wieder auf diese Unterstützung von außen angewiesen und ist sich bewusst, dass diees Unterstützung etwas Besonderes ist.

Übergabe des Schulmaterials. Neben den anwesenden Lehrkräften und den Elternvertretungen ist auch Reverend Alex Owusu Addo anwesend, der das Projekt mitinitiiert hat und weiterhin begleitet. Für das Treffen hat er insgesamt 7 Stunden Fahrt auf sich genommen.
Dieser Unterstand mit noch unvollständigem Dach wird derzeit für die Junior Highschool genutzt. Ein neues Gebäude soll die provisorische Lösung ablösen.
Ein Eindruck von vielen bei der Dorfbegehung. Wasser ist vorhanden, aber die Häuser sind weitgehend aus Lehm, teilweise zusammengestürzt – es ist eine ärmliche Ortschaft.

10.08.22 Es geht heute weiter mit den Schulbesuchen. Zunächst haben wir eine Schule in Abrafo besucht, an der verschiedene Kinder durch EDS unterstützt werden. In der letzten Regenzeit ist auch dort ein Gebäude beschädigt worden. Die Räume für die Kindergarten-Klassen sind zerstört, übergangsweise wird der Versammlungsraum der Schule für die Klassen genutzt. Ein neues Gebäude ist fällig. Für den IT-Unterricht gibt es ein gesponsertes Gebäude, das von fünf Schulen aus der Umgebung genutzt wird. Allerdings im Moment verschlossen, da die Geräte nicht funktionieren.

Besichtigung des zerstörten Gebäudes für die Kindergarten-Klassen

Auf dem Rückweg nach Cape Coast haben wir einen Zwischenstopp bei NASCO (Natilla School Complex) eingelegt, eine Privatschule ebenfalls in Abrafo. Mit dem deutschen Förderverein der Schule stehen wir inzwischen im unregelmäßigen Austausch. Ein tolles Projekt mit tollen Menschen mit viel Begeisterung und Hingabe! Mehr hier.

Zu Gast bei NASCO (deutsche Fahne weht rechts daneben)
Der neue Schulbus von NASCO mit dem Fahrer …
…, mit dem es zur ersten Schulbusfahrt für einige von uns kommt. Die Anzahl der Schulkinder im Bus ist sonst deutlich höher, da passt mehr als ein Kind auf einen Platz.

Und zuletzt am Nachmittag stand EDS auf dem Programm. Mit Benedicta Afram, der EDS-Koordinatorin war ausführlich Zeit, alle Fragen rund um EDS und den Nachwuchs zu besprechen:

11.08.22 Offizielle Übergabe des neuen Schulgebäudes der Senya SHS! Mehr dazu in einer eigenen Nachricht. Achtung: Die Nachricht ist am 12.08. mit weiteren Bildern ergänzt worden – ein zweiter Aufruf lohnt sich.

12.08.22 Es wird jetzt etwas ruhiger und das Frühstück ist auch für einen späteren Zeitpunkt angesagt. Heute waren wir „nur“ in einer Tischlerei in einem der „Timber Markets“ (Holzmärkte) von Accra. Ein holzverarbeitender Betrieb reiht sich an den nächsten an. Wir besuchten dort den Tischler, der unsere erste Lieferung an Schulbänken hergestellt hat.

Die eine Hälfte des Betriebs
Der Tischler führt uns in die Details seines Geschäfts ein.
das Modell unserer Schulbank – in praktischer Anwendung

Der Betrieb liegt eher in einem Armenviertel der Stadt, auch wenn der Tischler einen guten Ruf hat und Aufträge von wohlhabenderen Menschen bekommt. Eine gute Nachricht: Trotz aller massiven Preissteigerungen bekommen wir als gemeinnütziges Unternehmen die Bänke unverändert zum gleichen Preis (er bekommt das Holz auch zum unveränderten Preis von einer Regierungsstelle zugeliefert). Wir sollten also bald wieder bestellen! Wir teilen mit dem Tischler das Anliegen, Jugendlichen eine Berufsperspektive zu bieten und planen eine Kooperation. Er braucht das Startkapital für eine zweite Werkstatt und kann dann weiteren Jugendlichen eine einjährige Ausbildung anbieten. Grundsätzlich ist es eine gute Idee, die wir gerne unterstützen wollen. Die Details müssen jetzt in den nächsten Wochen und Monaten erarbeitet werden.

Danach gab es noch ein paar weitere Impressionen aus dem Viertel: Statt eines Marktbesuchs haben wir uns den Viehmarkt angesehen. Neben den Rindern gab es auch noch Schafe und geschlachtet wurde auch noch. Eingekauft haben wir nicht:

Noch zu haben!

13.08.22 frei! – Aber dennoch nicht ereignislos. Heute haben wir zunächst Besuch von Vivian Afeke aus Hohoe (Volta Region) mti ihren drei Kindern erhalten. Vivian ist die Witwe von Sebastian Agbodzi, dem langjährigen Mitarbeiter von CRAN, unserer früheren Partnerorganisaton, der u.a. für die Betreuung der CESS-Patenschaften in der Volta Region zuständig war. Er hat sich mit großer Leidenschaft für seine Patenschaften eingesetzt. Um jetzt seinen Kindern auch weiterhin nach dem Verlust des Vaters die Schulausbildung zu ermöglichen, haben wir sie direkt ins Patenschaftsprogramm (EDS) aufgenommen und ihnen Paten vermittelt.

Vivian Afeke und die drei Kinder

Am Nachmittag haben wir uns dann noch einige Strände in Accra angesehen. Aufgrund der starken Verschmutzung laden sie kaum zum Verweilen ein. Aber man schnuppert zumindest Seeluft und merkt, dass Accra eine Küstenstadt ist. Und die Fischerboote sind zumindest ein Blickfang:

Am Strand von Accra
Da hinten sieht man sogar die Hafenlichter von Tema, das ist der Hafen für die großen Pötte.

14.08.22 Der zweite Sonntag, wieder Zeit für den Gottesdienst, übrigens von 7.30 – 9.30 Uhr, keine unübliche Zeit hier. Gefrühstückt haben wir sehr gemütlich anschließend.

Nach dem Lunch ist auch wieder Autofahren angesagt – es geht erneut nach Cape Coast. Bei dem Wetter muss man auch aufbrechen:

für alle, die es nicht mehr wissen: So sieht Regen aus! (der erste Regen während unseres Aufenthalts, die Regenzeit ist bereits vorbei)

15.08.22 Für einen Teil von uns ein reiner Urlaubstag heute. Zeit zum Shoppen (trotz Regen), zum Schlendern durch die Stadt, zum Verweilen am Strand.

einer der typischen Händler am Cape Coast Castle, der „Touristenecke“
Fisch darf in einem Küstenort nicht fehlen!
Und ein paar Straßen weiter ist man auch direkt am Hafen …
… oder am Strand. Aber nicht der beste Strandtag heute!
Aber dafür nette Begleitung, zufällig in der Stadt getroffen – das wäre in Accra nicht passiert!
Abwassserkanäle für das Regenwasser sind aber auch vorhanden!
Und dann ist das Auto von Teye aus dem BHA-Team, der uns auf der Tour begleitet hat, zwischenzeitlich liegengeblieben. Aber die Reparatur ging problemlos und wir sind zwischenzeitlich einfach zu Fuss weitergezogen, da wir bereits im richtigen Viertel waren.

Die ausgewählten Fotos lassen im übrigen keinen Rückschluss zu, was wir taatsächlich eingekauft haben.

Für den anderen Teil von uns stand am Nachmittag zusätzlich der Besuch im CRAN Office bei unserer alten Partnerorganisation an. Es hat sich wenig im Büro verändert. Nach der Klärung der wichtigen Angelegenheiten („Wie geht es Euch? Was machen die gemeinsamen Bekannten?“) folgte der Austausch über CESS: Wie sieht es momentan aus, was ist konkret zu klären? Was müssen wir für die nächste Zeit bedenken? Den Abschluss bildete natürlich das Gruppenfoto:

Treffen im vertrauten Kreis mit Doris Agbesinyale (Leitung) und Felix Dzikunu (Buchhaltung und CESS-Koordination) – und diesmal kein einziges CRAN-Shirt auf dem Foto.

16.08.22 On the road again: Es ging weiter in die Western Region, der letzten Station unserer Reise. Das BHA-Team startete bereits um 7 Uhr in Accra (ca. 150 km Strecke) und wir fuhren dann ohne große Pause gegen 11.45 Uhr gemeinsam ab Cape Coast weiter. Für die rund 180 km bis nach Tarkwa brauchten wir gut 3,5 Stunden und waren damit ziemlich zufrieden. Viel Zeit zum Genießen der Landschaft nimmt man sich grundsätzlich nicht. Dem Zustand der Straße kommt mehr Aufmerksamkeit zu und letzendlich will man immer möglichst schnell ankommen, soweit es eben die Straßen und der Verkehr zulassen.

Fahrtimpressionen – der silberne Wagen ist unser zweiter Wagen mit dem BHA-Team

Im Hotel in Tarkwa haben wir dann noch alle gemeinsam das Abendessen genossen. Morgen steht dann der letzte Höhepunkt an: Die Einweihung des neuen Kindergartengebäudes in Abompuniso, ca. eine halbe Stunde entfernt von Tarkwa. Ferienbedingt wahrscheinlich ohne Kinder, aber wir lassen uns überraschen.

17.08.22 Gemütlich nach dem Frühstück ging es los. Das Team ist schon vorher aufgebrochen, um die letzten Vorbereitungen zu treffen. Wir hingegen durften nicht zu früh kommen. Erst mussten die Chiefs da sein, danach waren wir dran, damit wir nicht warten mussten. Landschaftlich ist die Gegend äußerst grün, ab und zu fällt der Blick aber auf die riesigen Geröllhaufen vom Goldabbau, der hier seine Spuren hinterlässt. 1-2 Gramm Gold pro Tonne Gestein – aber der Goldpreis rechtfertigt den Aufwand.

Die grüne Seite …
… und die goldene Seite …
… direkt ein zweites Mal.

Bei der Einweihung waren tatsächlich eine Reihe von älteren Schulkindern anwesend, die das Ereignis, insbesondere das Fotografieren toll fanden. Aber bedauerlich, dass sie nicht von dem neuen Gebäude profitieren.

Alles Weitere zur Einweihung gibt es wieder in einer gesonderten Nachricht.

Damit hat das offizielle Programm sein Ende gefunden.

18.08.22 Am Vormittag verabschiedeten wir uns zunächst von dem BHA-Team, das nach Accra zurückkehrt. Die gemeinsame Zeit ist zu Ende und wir haben die Zusammenarbeit und die Gemeinschaft genossen. Jetzt weiß man, wer genau hinter welchem Namen steht.

Daniel – noch unentdeckt – hat seine Kunstkarriere noch vor sich. Hier hat er spontan Portraits von dem BHA-Team angefertigt, die anderen Scheiben sind ebenso ausdrucksstark gestaltet. Wir werden ihn aber weiterhin als Footballcoach bei unserern Begegnungen vorstellen.

Danach haben wir uns noch ein wenig Tarkwa angesehen. Der Markt hat viel geboten:

Für jeden etwas dabei – in jeder Farbe und Geschmacksrichtung!

Danach haben wir die hiesige University for Mining and Technologies besucht. Es überrascht nicht, dass man hier bei den Goldminen auch Bergbau studieren kann. Aber hinter einem Unigebäude gab es eine tolle Entdeckung:

Nicht zu vergleichen mit den Wli-Waterfalls in der Volta-Region, aber immerhin ein Wasserfall an einem unerwarteten Ort!

Nach einem leckeren Mittagessen gemeinsam mit den Schwiegereltern von Ben (es gab noch einmal Red Red) kam unerwarteter Besuch. Die Schulleiterin und ein weiterer Lehrer von einer Basic School in Tarkwa kam vorbei. Sie wollten bei BHA einmal nachfragen, ob sie Hilfe für ihre Schule bekommen können. Da die Schule nicht weit entfernt war, haben wir uns noch einmal auf den Weg gemacht. Zwei Gebäude sind in einem guten Zustand, das dritte hingegen ist abbruchreif. Es wird zwar noch dort unterrichtet, aber nur bei gutem Wetter. Der dritte Raum zuletzt hat überhaupt kein Dach, dafür aber Gras. Es ist wieder einmal ein neues Gebäude fällig:

Bankyim Basic School, das dritte Gebäude von außen
und von innen.

Blue Horizon Aid ist jetzt am Zuge und muss entscheiden, ob die Schule auf unsere Liste kommt. Es ist hart zu sehen, dass in einer Gegend, in der Gold abgebaut wird, nicht genug übrig bleibt, um für die Menschen vor Ort zu sorgen, sei es für die Schulkinder, aber auch für die Menschen in der Stadt oder auch den umliegenden Ortschaften.

ENDE Mit diesem Eindruck, der typisch war für unsere Reise, endet die Berichterstattung. Morgen fahren wir nach Accra zurück, ein Tag auf der Straße, und am Samstag ist Packen und Rückflug nach Deutschland angesagt. Wir hoffen, dass wir Sie/Euch mit dem Bericht ein wenig mitnehmen konnten. Und ein großes DANKE an Rolf Augenstein, der die meisten Fotos beigesteuert hat!

Es war eine ausgefüllte Zeit. Wir konnten uns persönlich überzeugen, dass die Projekte der letzten 2,5 Jahre erfolgreich waren: Die Projekte sind eine Hilfe für die Menschen vor Ort und werden dankbar genutzt. Das ist das Wichtigste. Gleichzeitig erleben wir, an wievielen Stellen weiterhin Hilfe benötigt wird. Da bleibt viel zu tun. Und dies kann nur gemeinsam gelingen. Ohne die Hilfe von Blue Horizon Aid vor Ort können wir kein Projekt umsetzen. Wir können unser Geld beisteuern und Menschen und Organisationen vor Ort zum Mitmachen ermutigen. Gemeinsam kann manches gelingen. Von daher freuen wir uns über alle, die uns begleiten und mit ihren Spenden all dies ermöglichen. Gerne weiter so!

Wer informiert bleiben will, sollte auf jeden Fall unseren Rundbrief (2 Ausgaben pro Jahr) abonnieren und immer wieder die neuesten Nachrichten auf der Homepage lesen. Wir sind gerne auch bereit vorbeizukommen, um mehr zu berichten (für alle, die nicht am 29.10. in Hannover sein können). In dem Sinne: Auf Wiedersehen!

Senya SHS: Das neue Gebäude ist übergeben worden!

(Update der Bilder am 12.08. – es lohnt sich ein zweites Mal zu Srollen)

Heute am 11.08.22 fand die Übergabe des neuen Gebäudes der Senya SHS statt:

Nur noch die Begrünung fehlt!

Vor großer Runde mit den Schülerinnen und Schülern, den Lehrkräften, den Elternvertretern und zahlreichen kommunalen Vertretern aus dem Ort und aus dem Bildungsbereich wurde die Übergabe feierlich vorgenommen.

Die Festversammlung im Freien
und aus der Nähe
und von vorne

Die Delegation aus Deutschland wurde herzlich aufgenommen und mit viel Dank bedacht. Der Chief von Senya hat uns auch direkt als neue Bürger des Ortes aufgenommen, die gerne auch weiterhin die Schule mit ihrer Hilfe unterstützen können. Was alle Anwesenden besonders überrascht hat, war das „Nichteinhalten“ der Bauzeit. BHA hat sechs Monate Bauzeit in Aussicht gestellt, es sind weniger (eher 5 Monate) seit der Grundsteinlegung geworden. Die Schule hatte von sich aus mit einer zweijährigen Bauzeit gerechnet. Zum Vergleich: Wenn das Gebäude durch die öffentliche Hand errichtet worden wäre, hätte es wahrscheinlich drei Jahre gedauert.

Benjamin Turkson hat in seinem Redebeitrag auch noch einmal den Bauhergang von Beginn der ersten Überlegungen bis hin zur Fertigstellung geschildert. Besondere Schwierigkeiten wie die steigende Preise während des Baus, Diebstahl von Dachblechen und fehlende Unterstützung der Dorfbevölkerung bei den Arbeiten kamen zur Sprache.

Benjamin Turkson bei seiner Ansprache

Besonders begeistert haben alle die Darbietungen der Schülerinnen und Schüler, ebenso hat die zusätzliche Spende von 50 Flöten, die wir für den Musikunterricht als Überraschung übergeben konnten, viel Anklang gefunden.

Übergabe der Flöten an die Lehrkräfte für Musik

Es wurde deutlich, das die Übergabe eines neuen Gebäudes schon etwas ganz Besonderes für die Schule ist. Und zu wissen, dass die Schule bisher die einzige Senior Highschool ist, die von uns unterstützt wird, erhöht die Wertschätzung weiter.

Die Ehrengäste – natürlich in der ersten Reihe und alle Männer kamen auch zu Wort
Die Reden wurden sowohl mit Bild als auch mit Ton festgehalten
Vortrag von zwei Schülerinnen – hier gab es den meisten Applaus
Eine weitere Schülergruppe beim Auftritt
Dann macht sich die Festversammlung auf den Weg
und versammelt sich vor dem Eingang
Nach der Schlüsselübergabe an den Schulleiter wurde das Band gemeinsam vom Chief von Senya und dem Chairman des Vorstands der Schule durchgetrennt
… unter den Augen aller Anwesenden
Dann folgt die Enthüllung der Gedenktafel an das heutige Ereignis
Zum Abschluss wird dann noch gemeinsam ein Kirchenlied gesungen und ein Segen gesprochen.
eines der vielen offiziellen Gruppenfotos
oder auch inoffizielle Fotos zur Erinnerung
Die deutsche Gruppe und Benjamin Turkson im neuen Outfit (unsere Gastgeschenke)
Links Esther (Lehrerin der Senya SHS) die den Kontakt zwischen BHA und der Schule hergestellt hat, also die wichtigste Person bei dem Projekt!
Und zuletzt das gemeinsame Bild der „erfolgreichen“ Teams von BHA und Ghana Freundeskreis! noch begrünt.