Fertigstellung des Wasserversorgungsprojekts in Sankor

Im Juli-Newsletter von BHA wurde ausführlich von der offiziellen Übergabe der neu errichteten Wasserversorgungsstelle in Sankor, einem Dorf in der Central Region nahe Winneba, berichtet. Mit einem überschaubaren finanziellen Betrag konnte die Wasserversorgung für das Dorf deutlich verbessert worden. Wir danken alle Spender*innen für dieses Projekt und hoffen in der nächsten Zeit, weitere Wasserprojekte starten zu können.

Rundbrief Nr. 2, Januar 2021

Liebe Unterstützerinnen und Unterstützer vom Ghana Freundeskreis,

zum Anfang des Jahres wird es Zeit für Neuigkeiten aus Ghana. Trotz Einschränkungen durch Corona konnten wir vor Ort mit unserer Hilfe fortfahren und sind froh über alles, was in letzten Jahr möglich war. Gleichzeitig gibt es schon recht konkrete Ideen, wie es in diesem Jahr weitergehen soll.

Der Alltag in Ghana hat sich aufgrund der niedrigen Infektionszahlen in vielen Bereichen normalisiert. Im Arbeitsalltag gibt es aktuell keine Einschränkungen, allerdings waren die Schulen bis zum Ende des letzten Jahres für die meisten Schuljahrgänge geschlossen. Die Abschlussjahrgänge waren die ersten, die wieder zurückkehren durften. Seit dem 18.01. läuft jetzt der Unterricht für alle Klassen wieder im Normalbetrieb – Gott sei Dank! Im Land herrscht allerdings allgemeine Maskenpflicht und die Krankenhäuser sind komplett ausgelastet.

Rückblick 2020

Seit dem letzten Rundbrief gab es noch eine weitere Kleinaktion und ein erstes größeres Vorhaben.


In der Nähe von Cape Coast liegt das Ankaful Prison, eines der Hauptgefängnisses der Landes mit ca. 1.000 Inhaftierten. Das Gefängnis hat einen Sektor für Häftlinge mit Infektionskrankheiten, in dem aktuell rund 60 Menschen untergebracht sind. Diese Häftlinge erhalten kaum Unterstützung von außerhalb, so dass BHA nach Absprache mit den Verantwortlichen die am dringendsten benötigten medizinischen Artikel (Wert von ca. 900 €) gespendet hat. Eine weitere Zusammenarbeit wird angestrebt, u.a. wird eine bessere Ausstattung für das Nähzentrum und die Tischlerei benötigt.

Bisherige Wasserversorgung

BHA hatte eine Anfrage aus Essuekyer um Hilfe be der Verbesserung der Wasserversorgung erhalten. Essuekyer ist eine kleine Ortschaft mit ca. 3.500 Einwohnern in der Central Region (nahe Winneba, also zwischen Cape Coast und Accra), die als Farmer, Fischer oder Kleinhändler ihren Lebensunterhalt verdienen. Es gibt eine Wasserleitung, aber die Wasserversorgung ist sehr unregelmäßig. Durch die Errichtung von Polytanks soll die regelmäßige Wasserbereitstellung gesichert werden. BHA hat vier der üblichen Polytanks liefern lassen, die inzwischen auf festen Podesten an verschiedenen Stellen des Dorfes stehen und mit der Wasserleitung zur Befüllung verbunden sind.

Ankunft der Polytanks
Bau der Sockel für die Polytanks

Die Abnahme der Leitungen mit den entsprechenden Tests muss noch durchgeführt werden, bevor es eine offizielle Übergabe gibt. Die Bewohner haben ihren Beitrag beigesteuert: Sie haben beim Bau mitgeholfen und Sand und Steine für das Fundament geliefert. Nach Inbetriebnahme ist das Dorf für den laufenden Betrieb (Reinigung und Erhaltung) verantwortlich. Dies ist möglich, da die Einwohner – wie schon bisher an der Wasserleitung – eine Gebühr bei der Wasserentnahme zahlen.
Die Kosten für das Projekt betrugen ca. 12 Tsd. Euro, die aber nicht allein von unserem Verein getragen wurden.

Tank mit Fundament

Und dann kam noch Weihnachten! BHA hat sich auf den Weg gemacht und an zwei Orten Geschenke und die Weihnachtsbotschaft vorbeigebracht:

Für 146 Insassen und Beschäftigte des bereits erwähnten Gefängnissektors gab es Essenspakete als Geschenk, damit gerade an den Festtagen diese Menschen nicht vergessen werden. Teye Kodzi als Vertreter von BHA und seine Frau hatten dort auch die Gelegenheit, zu den Insassen über die Geburt von Jesus Christus und den Grund seines Kommens zu sprechen.
Der Leiter des Gefängnissektors war sehr dankbar, dass BHA sich erneut um die Menschen hier gekümmert hat, und wünscht sich, dass BHA auch im nächsten Jahr die Insassen, die wenig Hilfe von außen haben, unterstützt.

In gleicher Weise war BHA am Neujahrstag in einem Stadtteil von Accra unterwegs. Eric Turkson, der Bruder des Leiters, verteilte Essenspakete mit Reis, Öl und Getränken an Bedürftige wie Witwen, Alte, Kranke oder Behinderte in einem Stadtteil von Accra verteilt und teilte mit den Menschen die christliche Botschaft.

Wer mehr Details zu allen Aktivitäten lesen will und dies zeitnah, ist auf unserer Homepage www.ghana-freundeskreis.de an der richtige Stelle. Die monatlichen englischsprachigen Rundbriefe von Blue Horizon Aid – auch mit zahlreichen Fotos versehen – werden dort immer unter Nachrichten veröffentlicht.

Planung 2021

Seitens Blue Horizon Aid gibt es inzwischen eine ganze Liste mit Projekten, die wir umsetzen können. Es handelt sich dabei zum einen um weitere Wasser- und Sanitärprojekte, zum anderen um Schulen, bei denen die Renovierung bestehender Schulgebäude angesagt ist. Aber auch die mangelhafte Schulausstattung, insbesondere im IT-Bereich ist weiter im Fokus.
Für 2021 wollen wir zwei weitere Wasserprojekte und einige kleinere Maßnahmen an der Senya Senior High School realisieren. Die Schule benötigt Unterstützung an verschiedenen Stellen, u.a. auch bei der Wasserversorgung, und wir möchten hier unsere Hilfe bündeln. Senya ist ein Küstenort westlich von Accra (noch vor Winneba).
Als „Großprojekt“, für das wir Fördermittel beantragen wollen, nehmen wir die Errichtung einer Toilettenanlage in Essuekyer Angriff, wo aktuell bereits die Wasserversorgung verbessert wurde. Einige Bilder vom aktuellen Zustand der bestehende „Anlage“ des Dorfes und ein Muster von einem Abschnitt der neuen Anlage sind schon ein guter Grund für das Vorhaben:

Insgesamt haben wir die Situation, dass die inzwischen entstandene Projektliste aufgrund unserer finanziellen Möglichkeiten für mehrere Jahre ausreicht. Die Umsetzungsgeschwindigkeit für die größeren Projekte wird davon abhängen, wie schnell wir eine Finanzierung auf die Beine stellen können. Auch die Vorhaben für 2021 sind schon herausfordernd. Allerdings sehen wir den Wunsch unserer ghanaischen Freunde, an vielen Stellen im Kleinen und Großen zu helfen, so dass wir mitmachen wollen. Wenn Sie Möglichkeiten kennen, wo wir für uns werben können oder bezüglich weiterer Unterstützung anfragen können, nehmen wir Ihre Hinweise gerne entgegen!

Und zuletzt: Ein weiteres gemeinsames Anliegen ist der Wunsch, jungen Menschen den Berufsstart durch Anschubfinanzierungen (auch als Kredit) und/oder Qualifikationsangebote zu erleichtern. Dazu ist in diesem ersten Jahr bedingt durch Corona nichts geschehen, aber vielleicht schaffen wir erste Schritte in 2021.

CESS-Patenschaften

Mit dem Beginn des neuen Schuljahrs und des Unterrichtsbeginns für die ersten Jahrgänge wurden die feeding fees, also das Essensgeld, für das erste Drittel des Schuljahrs an alle CESS-Kinder ausgegeben. Egal, ob Unterricht stattfindet oder nicht, haben die Kinder damit auf jeden Fall eine tägliche warme Mahlzeit.
In Hohoe ist die Betreuung des Patenschaftsprogramms jetzt wieder dauerhaft geregelt. Emmanuel Asior, der Vorgänger von Peter Koonsom als Regionalleiter, hat ab Dezember die Betreuung der CESS-Kinder übernommen. Es ist uns wichtig, das eine Betreuung vor Ort gegeben ist, und so freuen wir uns über diese Personalentscheidung.
Die üblichen Sommerlager haben im letzten Jahr nicht oder nur virtuell stattgefunden. Für die CESS-Kinder ist die Teilnahme leider komplett ausgefallen. Aber es gab Ersatz vor Weihnachten. Vom 21.-23.12. (Cape Coast) bzw. – 25.12. (Volta Region) wurde dann zu „christmas camps“ eingeladen, an denen die CESS-Kinder teilgenommen haben, allerdings ohne Übernachtung, aber mit dem gewohnten Programm. Wir haben wieder wie üblich die Kosten für alle Kinder übernommen, denen CRAN die Teilnahme ermöglicht hat.

EDS-Patenschaften

Bakatsir Methodist Basic School: Das BHA-Team mit den ersten fünf EDS-Schulkindern

Aufgrund einiger ungebundenen Spenden für das Patenschaftsprogramm und weiterer Anfragen wächst die Zahl der EDS-Patenschaften. Wir haben inzwischen 13 Schüler*innen in dem neuen Programm, weitere sechs Patenschaften kommen in Kürze hinzu. Vielen Dank an alle, die dazu beitragen! Bei den Patenschaften konzentriert sich BHA aktuell auf die Schüler*innen der Bakatsir Methodist Basic School in Cape Coast und der Old Lashibi Basic School in Accra.
Da die tatsächlichen Ausgaben für die Schulkinder schwanken und BHA auch günstige Einkaufsmöglichkeiten nutzt, haben wir uns verständigt, dass BHA eventuelle Überschüsse auch zur Unterstützung der Schulausbildung an anderer Stelle einsetzen kann. Dadurch entstehen keine zusätzlichen Rücklagen in Ghana und die Unterstützung kommt entweder Schulen insgesamt oder einzelnen Schulkindern, die nicht dauerhaft durch EDS unterstützt werden und in akuter finanzieller Not sind, zugute. Wir hoffen, dass diese Regelung auch im Sinne aller Pat*innen ist.

Finanzen 2020

Im Rückblick auf 2020 sind wir dankbar für alle eingegangenen Spenden. Wir haben fast exakt 40 Tsd. Euro erhalten. 37 Tsd. Euro sind im vergangenen Jahr nach Ghana überwiesen worden, davon 17,5 Tsd. für die CESS- und EDS-Patenschaften. An Verwaltungskosten, die nicht gespendet wurden, sind knapp 350 Euro – vorwiegend für Bankkosten – angefallen, so dass die Spenden nahezu vollständig in Ghana ankommen. Die in 2020 noch nicht überwiesenen Einnahmen dienen als Polster für die nächsten Projekte und werden auch zeitnah in Ghana eingesetzt.
Vielen Dank an alle, die dazu beitragen, dass wir verlässlich unsere Überweisungen vornehmen und an den verschiedenen Stellen helfen können. Wir freuen uns, wenn dies auch in 2021 gelingen kann.
(Die Spendenbescheinigungen werden allen Spender*innen baldmöglichst zugehen.)

Wir sind gespannt, was in diesem Jahr alles möglich sein wird und wie es weitergeht.

Wir wünschen Ihnen – auch wenn der Jahresbeginn schon etwas zurückliegt – ein gesegnetes neuen Jahr, Hoffnung und Zuversicht auf ein Ende der Pandemie und Gelingen bei allen Vorhaben, die bei Ihnen in diesem Jahr anstehen.
Herzliche Grüße

Gerd Eibach
(Vorstandsvorsitzender)

Rundbrief Nr. 1, August 2020

Liebe Unterstützerinnen und Unterstützer vom Ghana Freundeskreis,

wenn der Alltag sich massiv um die Corona-Krise dreht und das eigene Leben immer wieder neu sortiert werden muss, fällt es schwer, den Blick für Anderes frei zu bekommen. Will ich mich jetzt damit beschäftigen? Vielleicht ist es aber auch gerade gut, mal wieder etwas Anderes zu lesen, nämlich den ersten Rundbrief unter dem neuen Namen. Der Brief soll auch keine Corona-Spezialausgabe werden, auch wenn Corona ein wesentlicher Grund für das verspätete Erscheinen ist, da der Brief schon vor Monaten versendet werden sollte.

Die meisten Corona-Nachrichten von unseren Freunden aus Ghana ähneln unseren Erfahrungen, was Schulschließungen, Homeoffice oder das Zurückfahren des öffentlichen Lebens angeht. Corona hat massiven Einfluss auf das Leben in Ghana und unsere Unterstützung vor Ort. Dennoch der Reihe nach …

Vom CRAN Freundeskreis zum Ghana Freundeskreis

Die mit der Umstellung verbundenen Aktivitäten haben wir auf deutscher Seite weitestgehend abgeschlossen. Die Satzungsänderung ist erfolgt, wir sind weiter als gemeinnütziger Verein unterwegs. Sowohl die Homepage als auch unsere Mailanschriften sind auf die neue Vereinsbezeichnung umgestellt. Allerdings werden wir noch einige Zeit brauchen, um alle Inhalte auf der Homepage zu aktualisieren. Dies haben wir etwas zurückgestellt, da die Etablierung der Zusammenarbeit mit Blue Horizon Aid (BHA), unserer neuen Partnerorganisation, im Vordergrund steht. Den Nachrichtenbereich nutzen wir allerdings wieder verstärkt, um zeitnah, bilderreicher und ausführlicher als in einem Rundbrief informieren zu können. So können alle am laufenden Geschehen zeitnah teilhaben.

Die Zusammenarbeit mit Blue Horizon Aid

Das Team von BHA steht! Wer dazugehört und mit welchen Aufgaben, können Sie im Anhang nachlesen. Die größte Herausforderung dabei war die Frage der Bezahlung. Wir wissen, dass wir ein kleines Team für die unterschiedlichen Aufgaben benötigen und wollen eine faire Bezahlung bei BHA. Eine ehrenamtliche Mitarbeit kommt selten in Frage, wenn keine anderweitige Beschäftigung das Auskommen sichert. So hat Ben Turkson als Leiter von BHA individuelle Regelungen verabredet. Vielleicht nicht immer, was sich jeder gewünscht hat, aber zumindest so, dass alle Tätigkeiten angemessen bezahlt werden und dies verlässlich. Die aktuellen Personalkosten können von unserer Seite aus vollständig getragen werden und es bleibt ausreichend Handlungsspielraum für Hilfsmaßnahmen und neue Projekte. Diese Ausgewogenheit ist uns wichtig.

Neue Projekte: Das Team von BHA hat offene Augen und so gibt es bereits die ersten Vorhaben für die Verwendung der Spenden. Örtlicher Schwerpunkt ist unverändert Cape Coast und Umgebung, aber auch Accra kommt neu in den Fokus, da Ben Turkson dort wohnt. Bei der konkreten Auswahl der Vorhaben verlassen wir uns wie früher auf das Team vor Ort. Uns bewegt dann mehr die Frage der Finanzierbarkeit („Wofür reichen unsere Mittel?“) und der Ziele („Wem kommt die Hilfe zu Gute und kann sie nachhaltig etwas verbessern?“).

Der Schwerpunkt wird wahrscheinlich weiter auf Bildung und Ausbildung liegen:

Es gibt zahlreiche Schulen, denen es an Material für den Unterricht oder für die Schüler fehlt. Ein immer wieder geäußertes Problem ist dabei die mangelhafte IT-Ausstattung. Beim Schulmaterial werden wir immer wieder „Soforthilfe“ leisten. Ebenso gibt es zahlreiche renovierungsbedürftige Schulen, mit denen BHA in Kontakt steht. Durch die Corona-bedingte Schulschließung sind die begonnenen Planungsaktivitäten aber ins Stocken geraten. Parallel liegt der Fokus auf Ausbildung: Welche Chancen haben die jungen Menschen nach der Schule, wenn die Uni nicht in Frage kommt? Hier überlegen wir gemeinsam, wie BHA helfen kann und ob auf dem Wege auch zusätzliche Einnahmen für BHA geschaffen werden können.

Über die konkreten Projekte werden wir demnächst berichten. Ein erstes Projekt, das direkt am Jahresende starten sollte, war die Renovierung der Toilettenanlage einer Schule für Blinde und Taube in Cape Coast. Allerdings ist die Anlage mit 20 Toiletten größer als zuerst bekannt, so dass die sofortige Umsetzung aufgrund des höheren Finanzbedarfs zurückgestellt werden musste.

Erste Soforthilfemaßnahmen von Blue Horizon Aid

In den letzten Monaten gab es daher vorrangig Soforthilfeaktionen, zuletzt verbunden mit Corona-Hilfe:

Spendenübergabe: Begrüßung des BHA-Teams (im Bild Teye und Ben) durch die Stv. Schulleiterin


Spendenübergabe: Begrüßung des BHA-Teams (im Bild Teye und Ben) durch die Stv. Schulleiterin

Schüler der anglikanischen Akotokyir-Schule in Cape Coast wurden beobachtet, als sie gebrauchte Schulhefte auf einer Müllhalde suchten, um leere Seiten für ihre Hausaufgaben zu nutzen. BHA besuchte die Schule und stellte fest, dass die Schüler keine Unterstützung von der Regierung bei der Bereitstellung von Lehrbüchern und anderen Schreibwaren an die Schule haben. BHA beschloss daher, die Schule mit Schulmaterial zu unterstützen. Im Februar wurde nun eine Spende von Schulmaterial im Wert von knapp 1.300 € übergeben. Zu den Artikeln gehörten Hefte, Stifte, Lineale usw. sowie andere Lehr- und Lernmaterialien. Das Material ging an Schülerinnen und Schüler aus den unteren Grundschul­klassen bis hin zu den JHS-Klassen (Junior High School).


Lehrer der Englischabteilung mit Gesichtsschutzschilden

Die O’Reilly Senior High School ist eine staatliche Schule mit Tages- und Internatsschule, die sich in der Großregion Accra befindet. Die Leiterin der Englischabteilung der Schule wandte sich an BHA, um sie mit Gesichtsschutzschilden und anderer persönlicher Schutzausrüstung zu unterstützen, da es sehr schwierig war, die Schüler mit der traditionellen Nasen- und Gesichtsmaske zu unterrichten. BHA spendete Handdesinfektionsmittel und Gesichtsschutzschilde. Anfragen der anderen Abteilungen konnte BHA aber aufgrund des begrenzten Budgets nicht nachkommen. Um BHA bei solchen Corona-Anfragen zu unterstützen, haben wir einen Zusatzbetrag von 1.000 € zur Verfügung gestellt.

Lehrer der Englischabteilung mit Gesichtsschutzschilden

Ausführlichere Berichte – auch mit zahlreichen Fotos versehen – sind im Internet auf unserer Homepage www.ghana-freundeskreis.de unter Nachrichten zu finden. Dort werden auch die monatlichen englischsprachigen Newsletter von BHA mit weiteren Berichten und Geschichten veröffentlicht. Lesenswert!

CESS-Patenschaften

Aktuell laufen noch die Patenschaften von 86 Kindern über unseren Verein, davon 28 in Hohoe (Volta-Region). Die Hohoe-Patenschaften wurden bisher mit viel Leidenschaft und über viele Jahre von Sebastian Agbodzi betreut. Seba arbeitet seit Anfang März leider nicht mehr für CRAN, was wir sehr bedauern. Da Peter Koomson, der Regionalleiter auch eine neue Tätigkeit übernommen hat, ist nur noch ein CRAN-Mitarbeiter in Hohoe tätig. Wie es dort allgemein weitergeht und wie eine Vorortbetreuung, die uns sehr wichtig ist, sichergestellt werden kann, ist gerade in Diskussion.

CRAN hat in den letzten Wochen an diversen Stellen mit Hilfsmitteln wie Masken und Desinfektionsmitteln weitergeholfen. Die CESS-Kinder wurden auch besucht und sie und die Eltern ebenso versorgt, auch mit Schulmaterial. Für die Schüler und Schülerinnen der Abschlussklassen (Junior und Senior High School) wurden die Schulen für die Vorbereitung und Durchführung der Examen wieder geöffnet. Rechtzeitig zum Beginn hat CRAN die betroffenen CESS-Kinder mit allem Notwendigen von Masken bis hin zum Essensgeld versorgt. Welche Auswirkung die Corona-Krise auf die Patenschaften insgesamt hat, ist noch nicht abzusehen. Bzgl. der Ferienlager, die der jährliche Höhepunkt für die Kinder in den Sommerferien sind, haben wir nichts gehört, so dass wir davon ausgehen, dass diese leider ausgefallen sind.

Wer weiterhin über die Arbeit von CRAN informiert werden möchte, kann auf die neue Homepage www.cran.org.gh von CRAN zugreifen. Dort kann man sich auch für den regelmäßigen englischsprachigen Newsletter eintragen. Seit Anfang des Jahres veröffentlichen wir den CRAN-Newsletter nicht mehr auf unserer Homepage.

EDS-Patenschaften

Wie geplant gibt es parallel unser neues Patenschaftsprogramm Education Development Support (EDS; übersetzt: „Unterstützung der Entwicklung von Bildung“) über BHA. Das Programm startete in Cape Coast mit fünf Kindern der Bakatsir Methodist Basic School und einem Kind der Old Lashibi Basic School in Accra. Die Schule (Bakatsir) befindet sich in unmittelbarer Nähe des Küstenstrandes, so dass die meisten Schülerinnen und Schüler Kinder von Fischern und Fischhändlern sind, die in der Nähe des Schulstandortes wohnen. Viele von ihnen kommen aus unterprivilegierten Verhältnissen und können sich daher ihre Ausbildung nicht leisten. Die Schulleitung war erfreut über die Hilfe für die Schulkinder (vier Mädchen (1.-3. Klasse) und ein Junge aus der 2. Klasse) und wird die Arbeit von BHA voll unterstützen.

Die Old Lashibi-Grundschule befindet sich in einem der Vororte von Tema in der Großregion Accra. Es ist eine staatliche Schule, die Kinder aus armen Familien aufnimmt, die sich kaum eine Mahlzeit am Tag leisten können. Die Schulleiterin war überaus glücklich über die Unterstützung eines Schülers und wünscht sich diese auch für weitere neun „brillante, aber bedürftige Schülerinnen und Schüler“.

Diese ersten sechs Patenschaften können wir aufgrund von ungebundenen Spenden finanzieren, weitere werden voraussichtlich nach den Sommerferien hinzukommen.

Wir sind dankbar, dass Sie alle mit Ihren Spenden unverändert auch nach dem Neustart dazu beitragen, dass wir sowohl in den aktuellen Notlagen als auch langfristig in einzelnen ghanaischen Orten ein wenig helfen können, gerade wo von staatlicher Seite nicht geholfen werden kann.

Wir wünschen Ihnen genauso alles Gute in diesen besonderen Zeiten, Gelegenheiten, den Sommer zu genießen und bleiben Sie behütet! Herzliche Grüße

Gerd Eibach
(Vorstandsvorsitzender)

CRAN-Rundbrief Nr. 76, Oktober 2019

Liebe CRAN-Freundinnen und -Freunde,

das Jahr geht schon wieder auf seine Zielgerade. Das Jahr aus CRAN-Sicht war auch davon geprägt, dass einiges zu Ende geht. Zunächst sind einige Vorhaben auch zu einem guten Ende gekommen, über die ich gerne hier berichten möchte.

Bau des Schleusentors am großen Staubecken

Das Reisprojekt in der Volta-Regi­on ist offiziell zum Ende gekommen, Ende September fand die offizielle Übergabe der Bewässerungsanlage an die künftigen Nutzerinnen statt. CRAN wird das Projekt aber weiter begleiten, um sicherzustellen, dass die neuen Arbeitsabläufe auch wirklich angewendet werden und die ge­wünschten wirtschaftlichen Erfolge durch die zweite Ernte pro Jahr auch eintreten.

Nach Ansicht aller Anwesenden bei der Übergabe ist dieses Projekt in einer Zeit umge­setzt worden, in der die meisten Kleinbauern im Bezirk unter den Auswirkungen des Kli­mawandels leiden:

Bei der Übergabe der Bewässerungsanlage


Für Odikro Torgbe Loh VI aus dem Traditionsgebiet Gbi-Wegbe mar­kiert die Inbetriebnahme des Kam­sio-Bewässerungsprojekt das Ende der Faulheit und Unterernährung unter den Reisbauern in seinem traditionellen Gebiet. Er schlug vor, dass die Bauern helfen sollten, die beiden Staubecken außer für den Reisanbau auch für die Fischzucht (Katzenfisch und Tilapia) zu nut­zen. Der Odikro forderte in seinen Schlussworten die Nachahmung solcher gut durchdachten Projekte im gesamten Bezirk und dankte den Spendern.

Torgbe Ebenezer Akubia, der Leiter („stool father“) des traditionellen Gbi-Gebietes, riet allen beteiligten Farmerinnen, die An­lage zu nutzen, um andere Hilfsorganisationen nach Hohoe zu locken und gleichzeitig ihren Familienunterhalt zu verbessern.

Sebastian bei der Unterweisung von Farmerin­nen


Reverend E. K. Soglo von der Evangelisch-Presbyterianischen Kirche und ein Landver­pächter wiesen ebenfalls darauf hin, dass die Farmerinnen mehr Energie aufwenden müssten, um das Projekt angesichts der erfolgten Investitionen zu einem Erfolg zu ma­chen.

George Gyimah Asare, der städtische Landwirtschaftsdirektor, nannte den Bau der Anlage eine konzertierte Aktion, die das Projekt zu einem spannenden Projekt macht. Er versicherte weiter, dass sie vom Landwirtschaftsministerium (MoFA) die Farmerinnen weiterhin schulen wer­den, um weitere Verbesserungen des Pro­duktivitätsniveaus sicherzustellen. Er wie­derholte die Forderung des Odikro nach Nachahmung solch lobenswerter Projekte im ganzen Bezirk.

Die Farmerinnen unter der Leitung von Mr. Gabbi Komla Awume versicherten auch, dass die Anlage gut genutzt werde und dass sie bereit seien, die Kosten für das Wasser zu übernehmen so wie es das Wassermanagementteam vorschreiben würde.

Anträge zur Finanzierung eines Folgeprojekts sind bisher gescheitert, u.a. weil der Ab­schluss des ersten Projekts abgewartet werden musste.

Die Toilettenanlage der Anthony Community School, die im Nachgang zur Errichtung des Schulgebäudes noch mit den verbleibenden Mitteln gebaut werden sollte, ist jetzt (endlich) fertig.

Im letzten Rundbrief hatte ich bereits erwähnt, dass wir aufgrund einer Sonderspende zusätzliches Schulmaterial für die Anthony Community School anschaffen konnten. Die Übergabe war ein großes Ereignis.

Und wie jedes Jahr gab es auch diesmal das summer camp für die CESS-Kinder. In diesem Jahr konnte die Teilnahme für 125 Kinder ermöglicht werden, also auch für ca. 30 Kinder, die nicht unter die CESS-Förderung fallen. Manche der Kinder hätten nichts dage­gen, wenn das Lager auf zwei Wochen ausgedehnt würde. Weitere Kommentare und eini­ge Gruppenfotos finden sich im CRAN Ghana Newsletter August 2019, der auf unserer Hoempage zu finden ist.

Weitere Vorhaben, auch im Zusammenspiel mit der neuen Mitarbeiterin in Cape Coast, haben wir bewusst nicht in Angriff genommen. Vielmehr stand die Frage nach der Weiter­führung unseres Vereins und der Zusammenarbeit mit CRAN Ghana im Fokus:

Vom CRAN Freundeskreis zum Ghana Freundeskreis

Im letzten Rundbrief hatte ich angekündigt, dass auf unserer Mitgliederversammlung ei­nige wichtige Entscheidungen anstehen. Diese Entscheidungen sind jetzt einstimmig ge­troffen worden.

Aufgrund der veränderten Rahmenbedingungen in Ghana ist es für CRAN immer schwieri­ger geworden, die notwendigen Mittel für Entwicklungsprojekte zu gewinnen oder sich bei Projekten von anderen Partnern einzubringen. Dies hat auch immer wieder zu Schwierig­keiten bei der Bezahlung der Mitarbeiter geführt, was wir kritisch gesehen haben. Da wir in den Gesprächen mit CRAN keine Perspektive für die Zukunft aufgezeigt bekommen ha­ben, haben wir uns entschieden, die Unterstützung für CRAN einzustellen bzw. uns auch für andere Organisationen zu öffnen. Wir wollen weitermachen, da wir immer wieder aus Ghana die Rückmeldung erhalten haben, wie wichtig unsere Hilfe ist. Und wir haben der­zeit einen sehr stabilen Freundeskreis, mit dem wir etwas bewegen können. Dieses Fun­dament wollen wir nicht einfach aufgeben.

In dem Sinne der Öffnung haben wir unseren Verein in Ghana Freundeskreis umbe­nannt. Als Freundeskreis wollen wir weiterhin betonen, dass unsere Zusammenarbeit auf persönlichen und freundschaftlichen Beziehungen beruht, die unsere Stärke sind und auf die wir uns verlassen können.

Und diese haben wir weiterhin. Bei unserer letzten Reise haben wir uns mit einigen ehe­maligen Mitarbeitern getroffen, um konkret über eine künftige Zusammenarbeit zu bera­ten. In den letzten Monaten ist bereits eine neue Organisation Blue Horizon Aid (BHA) unter der Leitung von Benjamin Turkson entstanden, mit der wir ab Anfang 2020 zusam­menarbeiten wollen. Ben ist vormals Leiter von CRAN Microfinance gewesen und hat in­zwischen ein eigenes Microfinance-Unternehmen. Als weitere Mitarbeiter sind Teye Kodzi (langjähriger Mitarbeiter von CRAN für Projekte in Cape Coast und zeitweiliger CESS-Ko­ordinator) und Benedicta Afram (frühere CESS-Koordinatorin, die einige von Ihnen 2016 bei unserer „Deutschland-Tournee“ kennenlernen konnten) dabei. Beide waren für uns wichtige Ansprechpersonen für CESS und für alle weiteren Aktivitäten. Teye hatte zuletzt den Aufbau der Anthony Community School betreut. Ich freue mich persönlich, wieder mit einem sehr vertrauten Team zusammenarbeiten zu können, in dem alle davon ange­trieben sind, etwas gegen die Not der Menschen in ihrer Umgebung zu tun. Teye wird sich um Projekte kümmern, Benedicta ein neues CESS-Programm aufbauen. Blue Horizon Aid wird nicht bei anderen Projekten einsteigen, sondern wir wollen uns gemeinsam vor­rangig um die Umsetzung eigener Vorhaben kümmern.

Was passiert mir CESS? Diese Frage wird sicher einige von Ihnen bereits auf dem Her­zen liegen. Von unserer Seite aus zunächst nichts! Uns ist daran gelegen, dass die geför­derten Schulkinder nicht unter der Umstellung leiden. Wir möchten die bestehenden Pa­tenschaften unverändert fortführen. Neue Patenschaften werden aber künftig über BHA vermittelt. Das neue Patenschaftsprogramm wird ähnlich gestaltet sein, es wird aber die eine oder andere Veränderung geben. Hier werden wir alle Sponsoren auf dem Laufenden hal­ten. Das neue Patenschaftsprogramm wird auf deutscher Seite künftig von Katharina Wöhle betreut. Sie war 2013 das erste Mal in Ghana und kennt seit dieser Zeit auch Be­nedicta. Personell sind wir hier also sehr gut aufgestellt.

Mathias Rusert wird in den nächsten Monaten nach über 25 Jahren die Verantwortung für CESS abgeben. Wir sind dankbar, dass er über diese lange Zeit das Patenschaftspro­gramm mit viel Herz und Geduld betreut hat. Die Betreuung der bestehenden Paten­schaften wird dann Julia Eibach (unser Mitglied mit der längsten Aufenthaltszeit in Gha­na) übernehmen.

Die Neuausrichtung des Vereins wird von den Mitgliedern voll unterstützt und wir arbei­ten intensiv an der Umstellung des Vereins, um im nächsten Jahr neu starten zu können. Wir wünschen uns, dass Sie uns unverändert unterstützen können. Wir brauchen diese Unterstützung zum Gelingen des Neustarts und wir möchten weiterhin dafür sorgen, dass Ihre Spenden eine Hilfe für die Menschen in Ghana sein können. Wir sind dankbar für Ihre treue und große Unterstützung in all den Jahren mit CRAN!

Wenn Ihnen etwas unklar geblieben ist oder Sie weitere Fragen haben, sprechen Sie mich gerne an, ebenso, wenn Sie uns einfach eine Rückmeldung zu dem Schritt geben wollen!

Im nächsten Rundbrief Anfang 2020 – dann die Nummer 1 unter dem neuen Vereinsna­men – möchte ich Ihnen dann u.A. das neue Team in Ghana und die ersten Vorhaben vorstellen, die wir gemeinsam in Angriff nehmen wollen.

Wir wünschen Ihnen ebenso guten Gelingen bei Ihren Vorhaben und in Ihrem Alltag!

Herzliche Grüße

Gerd Eibach (Vorstandsvorsitzender)
Wolfgang Wallhäuser (stv. Vorsitzender)
Jörg Ziegenhirt (Vorstand & Kassenverwalter)

CRAN-Rundbrief Nr. 75, Juni 2019

Liebe CRAN-Freundinnen und -Freunde,

wenn jetzt der Rundbrief erscheint, liegt die diesjährige Reise nach Ghana schon einige Zeit zurück. Es war eine sehr bunte Reise, was auch schon daran lag, dass wir diesmal zu viert unterwegs waren und unterschiedlich häufig in Ghana waren. So haben wir diesmal nicht nur die „CRAN-Orte“ besucht, sondern auch die Gelegenheit zu Treffen mit ehemali­gen Mitarbeitern genutzt und auch neue Ziele in Ghana entdeckt. Die persönlichen Be­gegnungen sind immer wieder ein Highlight und von Herzlichkeit und Gastfreundschaft geprägt. Wir werden gerne als Gäste begrüßt und unser Einsatz für die Menschen in Gha­na wird sehr geschätzt. Einige Eindrücke zur Reise finden sich im Anhang.

„Geschäftlich“ waren wir in Cape Coast und in der Volta Region unterwegs. Während in Cape Coast die Schulen und CESS-Patenschaften im Mittelpunkt standen, ging es in Ho­hoe vorrangig um Landwirtschaft.

Anthony community school: die Kindergar­ten-Klassen


Erster Höhepunkt in Cape Coast war der Besuch der Anthony Community School, deren Einweihung wir beim Besuch vor zwei Jahren leider verpasst hatten. So haben wir die Schule jetzt im laufenden Betrieb besichtigt. Die Schule ist in gutem Zustand, auch wenn bereits die Frage nach Instandhaltung intensiv diskutiert wird. Wer hat ein Auge für not­wendige Kleinreparaturen? Und wer kümmert sich um die großen Anliegen: das Gebäude der Junior High School war vor zwei Jahren schon renovierungsbedürftig und ist jetzt komplett eingestürzt. Für die Schüler gibt es eine Behelfsunterkunft, aber ein Neubau für die drei Klassenräume wäre fällig. Ebenso fehlt noch das Gebäude für die Kindergarten­klassen. Die fehlenden Wände beim aktuel­len Behelf sind gerade bei den Kleinen ein Problem für die Konzentration: Sobald auf dem Schulgelände etwas Spannendes ge­schieht (wie ein Besuch von weißen Gästen) ist der Unterricht nicht mehr so spannend. Im Alltag fehlen immer wieder Schulmateria­lien. Hier konnten wir aktuell knapp 500 Euro an Sonderspenden überweisen, um ein wenig auszuhelfen, z.B. für Schreibtafeln für die Kindergartenklassen.

Alle Schulleiter, die wir gesprochen haben, wünschen sich auch eine Ausstattung mit Computern. Räume sind teilweise schon vorhanden. Hier sind wir aufgrund der früheren Erfahrungen aber noch zurückhaltend. Gerade in den Dörfern, die direkt an der Küste lie­gen, setzt das Seeklima den Rechnern massiv zu. Hier ist CRAN aufgefordert, ein ver­nünftiges Konzept zur Lagerung und Sicherung der Rechner zu entwickeln, so dass eine Investition längerfristig Nutzen stiftet.

Bei allen Schulbesuchen hat sich gezeigt, dass es immer wieder auch kleinere Anliegen gibt, wo CRAN durch die Bereitstellung von Material für den Unterricht oder für Bauten weiterhelfen kann. Es wird dringend wieder jemand benötigt, der sich vor Ort um die Be­darfe kümmert. Von daher sind wir dankbar, dass CRAN ab Juni wieder eine neue Mitar­beiterin hat, die sich sowohl um CESS als auch um Kommunikation und soziale Projekte kümmern soll. Wir werden sie in der nächsten Ausgabe näher vorstellen können.

Duakor: CESS-Kinder mit Felix

In den letzten Monaten hat sich Felix, der normalerweise für die Buchhaltung zuständig ist, über­gangsweise um die Belan­ge von CESS gekümmert und die Er­stellung der Jahresberich­te für Cape Coast übernom­men. Wir waren mit ihm auch in den ver­schiedenen Schulen, an de­nen die meisten Paten­kinder lernen. Wir hatten dort die Möglichkeit, uns mit den Schul­leitern oder den Lehrerin­nen zu treffen, die die Betreu­ung der CESS-Kinder vor Ort in der Hand haben. Es war beeindruc­kend, wie gut sie alle im Blick haben.

Und überall war der Wunsch zu vernehmen, weitere Kinder in das Programm aufzunehmen.

Gemeinsame Besichtigung des Speicherbeckens mit den Farmerinnen


In Hohoe stand dann das Reisprojekt (= Pilotprojekt für Reisfarmerinnen zur Errichtung einer Bewässerungesanlage, diezwei Ernten pro Jahr ermöglichen soll) für uns im Mittel­punkt. Es macht einen Unterschied, ob man nur die Baubeschreibung liest oder konkret auf dem Feld die fast fertigen Becken zur Wasseraufbewahrung sieht. Da noch die Was­serleitungen und Pumpen gefehlt haben, konnten wir noch nicht die ganze Anlage be­staunen. Nach den aktuellen Schätzungen werden die letzten Arbeiten im August abgeschlossen werden, CRAN wird die Farmerin­nen aber auch in den ersten Mo­naten der Nutzung noch begleiten. Wir hatten die Gelegenheit, mit einigen der Farmerinnen (und ihren Männern) zu sprechen. Sie schät­zen den Nutzen der Anlage wissen um das Privileg, als Pilotprojekt ausgewählt zu sein. Daher wollen sie zum Gelingen beitragen, damit ihr Erfolg Werbung für weitere Projekte sein kann. Mitarbeiter des Landwirtschaftsministeriums, die an den Schulungen beteiligt sind, brachten uns gegenüber ebenso deutlich ihre Wertschät­zung für die finanzielle Unterstützung aus Deutschland zum Ausdruck. Wir hoffen, dass der aktualisierte Zeitplan jetzt eingehalten werden kann und wir demnächst über eine er­folgreiche Inbetriebnahme berichten können.

Eine Ausweitung des Projekts auf weitere Täler ist bisher an den finanziellen Mitteln ge­scheitert. Auch der Versuch, eine Anschlussfinanzierung vom Land Niedersachsen zu er­halten, ist nicht gelungen, da Niedersachsen die reduzierten Mittel für 2019 gezielt nur in den eigenen Partnerländern einsetzt. Von daher werden wir jetzt erst die Fertigstellung des in Bau befindlichen Bewässerungssystems abwarten und dann weitere Optionen mit CRAN diskutieren.

CRAN selbst ist weiter in einer Konsolidierungsphase. CRAN Microfinance konzentriert sich inzwischen vollständig auf das Geschäft in der Central Region (rund um Cape Coast), hat momentan 22 Mitarbeiter und arbeitet profitabel. Ab wann ausreichende Überschüsse für soziale Projekte verfügbar sind, muss sich zeigen. CRAN selbst hat aktuell einige Chancen, bei verschiedenen Projekten mitzuwirken, aber dies war zum Zeitpunkt der Rei­se noch offen. Um zusätzliche Einnahmen zu gewinnen, sind jetzt zwei eigene Projekte in Hohoe geplant (Anbau von plantains (= Kochbananen) und Eierproduktion). Die Planun­gen hören sich vielversprechend an. Ebenso gehen wir davon aus, dass der von uns fi­nanzierte combined harvester (Erntemaschine) in der anstehenden Erntesaison zum Ein­satz kommt und auch dadurch weitere Mittel zur Verfügung stehen, damit die Gehälter der CRAN-Mitarbeiter gezahlt werden können.

Bzgl. der künftigen Ausrichtung von CRAN und den Konsequenzen für unsere Zusammen­arbeit haben wir wegweisende Gespräche vor Ort führen können, die in den letzten Wo­chen fortgeführt wurden. Da vieles noch von den notwendigen Entscheidungen Ende Sep­tember auf der nächsten Mitgliederversammlung (28.09.19 in Marl) abhängt, werden De­tails erst im nächsten Rundbrief veröffentlicht werden können. Unser Ziel ist es unverän­dert, dass wir an den verschiedenen Orten mit unseren Mitteln auch weiterhin ein wenig weiterhelfen können und unsere ghanaischen Geschwister so stärken, dass diese mit Lei­denschaft unterwegs sind. Danke, dass Sie dabei mithelfen!

Bis zum nächsten Schreiben herzliche Grüße

Gerd Eibach

Nachtrag: Geldanlage gesucht?

Benjamin Turkson, der von 2011 bis 2017 CRAN Microfinance geleitet hat, leitet jetzt eine eigene Bank für Kleinkredite (bluehorizonmoney.com). Um die verfügbare Kredit­summe zu erhöhen, bietet er die Möglichkeit einer finanziellen Beteiligung an. Wer mehr dazu wissen möchte, kann gerne bei mir eine Kurzpräsentation seines Unternehmens an­fordern. Alle weitergehenden Details zu einer Beteiligung können dann gerne direkt bei ihm erfragt werden. Kontaktdaten auf Anfrage bei mir.

Raus aus dem Alltag – Reinschnuppern bei CRAN

Fotos mit Daniel sind top!


Für gut zwei Wochen konnte ich mei­ner Tätigkeit als Fußballtrainer in Ghana entfliehen und zusammen mit meinem Patenonkel Gerd & Co mal genauer anschauen, was CRAN ei­gentlich macht und wie die laufen­den Projekte so vorankommen. Im Rückblick kann ich sagen, dass wir gemeinsam eine superschöne Zeit hatten und das, obwohl der Start et­was holprig verlaufen ist. Ursprüng­lich hatte ich geplant Gerd, Julia und Rolf am Freitag­abend vom Flughafen abzuholen, bis uns das Wetter in Amsterdam einen Strich durch die Rechnung gemacht hat. Dies trübte aber keineswegs die Stimmung, Samstagmittag sa­ßen wir zusammen bei Ben in Accra und ließen uns für die nächsten zwei Tage verwöh­nen. Besonders als Freiwilliger, der in den letzten Monaten eher bescheidene Verhältnisse gewöhnt war, tat es gut, die herzliche Gastfreundschaft inklusive eines Gottesdienstes und einer Einführung durch Ben in das Business von Blue Horizon (= Kleinkreditgeschäft) zu genießen. Aber nicht nur in Accra wurden wir mit offenen Armen empfangen. Sowohl in Cape Coast als auch in Hohoe ha­ben sich Sam bzw. die Mitarbeiter von CRAN sehr zu­vorkommend um uns gekümmert. Die dabei entgegengebrachte Dankbarkeit von den Partnerschulen des CESS-Programms und den Reisbauern in Hohoe haben mir gezeigt, dass es sich lohnt trotz aufkommender Schwierigkeiten Zeit, Geld und Energie in solche Projekte zu stecken. Ich kann mir durch­aus vorstellen mich irgendwann selber dafür zu investieren.

Daniel als Trainer bei der Arbeit

Zwei Dinge haben mich während unser Reise besonders gefreut: Das ausgewogene Ver­hältnis zwischen touristischen Sehenswürdigkeiten und CRAN-Angelegenheiten, welches für Abwechslung gesorgt hat, und die Dynamik in unser kleinen Ge­sandtschaft aus Deutschland. Je­der hatte seine Aufgabe. In mei­nem Fall war das neben dem Foto­grafieren dafür zu sorgen, die an­deren drei an so manche ghanai­sche Gewohnheit anzupassen und durch das Chaos der Märkte zu lenken. Als abschließendes High­light haben wir noch zwei Tage in meinem Projektort Bepong in der Eastern Region verbracht. Mir hat es viel Freude bereitet, meine Gäste aus Deutschland so gut es geht mit Verpflegung und Unter­haltung zu versorgen. Ein erklom­mener Berg und ein Training mei­ner U-13-Mannschaft stehen dabei zu Buche. An die gewonnenen Einblicke in die Arbeit von CRAN und die ge­segnete Gemeinschaft werde ich in Zukunft gerne zurückblicken.

Daniel Knautz (momentan für ein Jahr als Volontär an der Ghana Stormsoccer Academy in Kwahu Bepong, Eastern Region)

CRAN-Rundbrief Nr. 74, Januar 2019

Liebe CRAN-Freundinnen und -Freunde,

leider konnte diese Ausgabe nicht wie geplant bereits im November erscheinen. Aber so kann ich am Jahresanfang den Rückblick auf 2018 mit einem Ausblick auf das neue Jahr verbinden:

Ende September haben wir im Rahmen unserer jährlichen Mitgliederversammlung auch das 25jährige Bestehen des Freundeskreises feiern können. Aus kleinen Anfängen ist manches gewachsen. So hat CESS mit 2 Patenschaften angefangen, einige von uns waren zu Beginn noch bei Arbeitseinsätzen zum Schulbau vor Ort und wir haben gelernt, dass Fahrräder oder Nähmaschinen nicht versendet werden müssen, weil diese vor Ort einfacher zu besorgen sind. Wir haben manche Kinder durch die Schulzeit begleitet, bei manchen Schulbauten schon die erste Renovierung wieder hinter uns und manche landwirtschaftlichen Kenntnisse gewonnen. Über Bienen- und Pilzzucht weiß ich inzwischen mehr, ebenso über den Kakao- und Reisanbau.

Es gab eine Reihe von Krisen, die CRAN überstanden hat, und auch die jetzige Phase ist nicht so einfach. Von daher stand neben der Rückschau auch die Frage nach der Zukunft unseres Vereins im Raum. Wir haben immer wieder erfahren, wie dankbar die Mitarbeiter von CRAN für die Unterstützung aus Deutschland und dass wir eine wichtige und verlässliche Säule für die sozialen Projekte von CRAN sind. Es ist gut, dass wir aktiv sind und uns für andere Menschen, die wir überhaupt nicht kennen, einsetzen! Dies sehen wir auch als Ansporn, die Arbeit als eine in die Jahre gekommene Organisation fortzusetzen und unsere Unterstützung aufrecht zu erhalten. Wir bleiben dran, insbesondere auch mit vielen treuen Spenderinnen und Spendern hinter uns!

CRAN ist selbst in einer Krisensituation. Wir merken, dass Patrick Agbesinyale, der Leiter von CRAN, durch die Übernahme einer Regierungstätigkeit momentan nicht den Freiraum hat, sich ausreichend um CRAN zu kümmern. CRAN hat seit Ende 2016 keine Förderzusagen für neue Projekte erhalten. Durch die fehlenden Projektförderungen fehlen dringend benötigte Einnahmen zur Finanzierung der vorhandenen Mitarbeiter im sozialen Bereich. Wir tragen durch unsere Spenden nur zum Teil zu den Gehältern bei. CRAN hofft hier aber auf einen Umschwung in der nächsten Zeit. Von deutscher Seite aus haben wir in der letzten Zeit daher verstärkt angeboten, unsere Chancen und Möglichkeiten für Projektbewilligungen zu nutzen:

Für das Pilotprojekt für Reisfarmerinnen in der Volta-Region, durch das aufgezeigt werden soll, dass durch entsprechende Bewässerung mindestens zwei Ernten pro Jahr möglich sind, liegt seit August die formale Förderzusage des Landes Niedersachsen vor. Seit dem 01.06. haben die Aktivitäten begonnen.

Bis Ende September wurde u.a. das Wassersammelbecken mit dem notwendigen Schleusentor zu den Bewässerungsrinnen gebaut. Zudem wurden erste Schulungen im Umgang mit Pflanzenschutzmitteln und der notwendigen Schutzausrüstung durchgeführt. Übermäßiger Regen im August und fehlende Bagger haben aber die Arbeiten verzögert. Inwiefern der Rückstand im letzten Quartal wieder aufgeholt werden konnte, ist uns noch nicht bekannt. Wir hoffen, nach Erhalt des nächsten Berichts einen aktuellen Zwischenstand inkl. Fotos auf der Homepage veröffentlichen zu können.

Das Land Niedersachsen hat für das Projekt 27.100 € überwiesen, von uns werden 3.000 € beigesteuert. Davon sind im letzten Jahr 2.455 € über Sonderspenden im Rahmen von Geburtstagsfeiern eingegangen. Für diese großzügige Unterstützung danken wir den „Geburtstagskindern“ und ihren Gästen recht herzlich.

Da seitens der lokalen Behörden das Reisprojekt sehr begrüßt wird, haben wir versucht, Projektförderungen für ähnliche Vorhaben in zwei weiteren Reistälern in der Umgebung von Hohoe zu gewinnen, bisher aber ohne Erfolg. Eine Rückmeldung vom Land Niedersachsen zur Ausweitung des laufenden Piloten steht noch aus. Für die neuen Anträge müssen wir wieder unseren Eigenteil (ca. 3.000 €) beisteuern. Bzgl. neuer Bildungsprojekte warten wir auf die Vorschläge aus Ghana.

Im letzten Rundbrief hatten wir Richard Johnson als neuer Mitarbeiter für CESS und die Öffentlichkeitsarbeit (kurz „PR“) vorgestellt. Anfang Oktober hat er von sich aus gekündigt. Dies hat uns sehr überrascht, da wir ihn als hochmotivierten Mitarbeiter kennengelernt haben. Er war immer daran interessiert, uns gut mit allen notwendigen Informationen zu versorgen. Einige CESS-Meldungen aus seinen Newslettern der letzten Monate, die auf unserer Homepage im Original zu finden sind, haben wir als kleinen Einblick in den „CESS-Alltag“ in einer deutschen Fassung diesem Rundbrief beigefügt. Wir bedauern Richards Kündigung und hoffen, dass das CESS-Tagesgeschäft in Cape Coast darunter nicht leidet und auch die jährlichen Berichte erstellt werden. Bisher ist noch keine Nachfolgerin gefunden worden, Felix Dzikunu (zuständig für die Buchhaltung und früher selbst CESS-Kind) und Doris Agbesinyale, die Verwaltungsleiterin, überbrücken derzeit gemeinsam die entstandene Lücke.

Höhepunkt für die CESS-Kinder war wieder das jährliche Sommerlager, an dem in diesem Jahr 92 Kinder, davon 25 in der Volta-Region, teilnehmen konnten. Michael Junk aus unserem Freundeskreis hatte während einer Ghana-Reise die Chance, das Lager in der Volta-Region zu besuchen:

Sebastian (der zuständige CESS-Koordinator vor Ort) führte uns zum Campus der Schule, in dem das Sommerlager der Scripture Union (Bibelgesellschaft) mit 290 Schülern stattfand, an dem auch die 25 CESS-Kinder aus der Voltaregion teilnehmen durften.

Vor Ort wurden wir von einem ehemaligen CESS-Kind der „ersten Generation“ aus Liati-Vote begrüßt, der inzwischen als Lehrer arbeitet und in seinen Ferien als Freiwilliger beim Sommerlager mitarbeitet. Er erzählte uns, welche Bedeutung die Förderung durch CESS für ihn und sein Leben hatte und dass er sich nun aus Dankbarkeit auch als Freiwilliger für die nächste Generation engagiert.Diese Begegnung hat uns sehr berührt, weil sie uns gezeigt hat, dass die Idee des CESS-Programms funktioniert, Leben verändert und auch Hoffnung für die Zukunft macht.

Das Ferienlager fand in den Räumlichkeiten einer Schule statt, die aufgrund der Ferien leer war. Während des Ferienlagers gibt es dort in den Klassenräumen Unterricht und nachmittags Sport und Kreatives. Zum Zeitpunkt unseres Besuches fand in den Klassenräumen gerade Unterricht in verschiedenen Fächern statt: Es gab Mathe, aber auch „moral education“ und Bibelarbeit. Aus den Gesprächen konnten wir entnehmen, dass dieses Sommerlager für die Schüler offenbar der Höhepunkt ihres Jahres ist.

Zum Abschluss unseres Besuches wurden alle CESS-Kinder zu einem Gruppenphoto zusammengerufen.“

Um aktuelle Eindrücke von den laufenden Projekten zu gewinnen und uns ein eigenes Bild über die laufenden Projekte und die aktuelle Betreuung von CESS zu verschaffen, werde ich im März mit einer kleinen Gruppe zu viert in Ghana unterwegs sein und CRAN vor Ort besuchen. Dabei wird es auch um die Frage der künftigen Aufstellung von CRAN angesichts der Finanzlücken gehen. Ich hoffe, dass es uns gelingt, zeitnah die Neuigkeiten und Eindrücke mit dem nächsten Rundbrief weiterzugeben.

Bis dahin wünsche ich Ihnen einen guten Start ins neue Jahr und Gottes Segen für alle Pläne und Vorhaben. Herzliche Grüße vom gesamten Freundeskreis-Vorstand

Gerd Eibach

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Liebe Leserin, lieber Leser,

wenn Sie den Rundbrief per Post erhalten, hat der CRAN Freundeskreis Ihre Kontaktdaten (Name, Anschrift und ggf. E-Mail) gespeichert. Sollten Sie den Rundbrief nicht mehr wünschen, können Sie mir dies jederzeit postalisch oder per Mail mitteilen. In dem Fall werden wir Ihre Daten umgehend löschen, sofern die Daten nicht für die Ausstellung von Spendenbescheinigungen benötigt und aufbewahrt werden müssen.

Spendenbescheinigungen:

Die Spendenbescheinigungen werden wir gewohnt in den nächsten Wochen an alle SpenderInnen versenden. Sollte sich Ihre Anschrift geändert haben, teilen Sie uns dies bitte noch rechtzeitig mit, falls dies noch nicht erfolgt sein sollte.

CESS-Nachrichten von April – September 2018

April 2018:

Vier CESS-Kinder legten ihre zentralen Abschlussprüfungen ab. Die WASSCE (West Afri­can Senior Schools Certificate Examinations), etwa vergleichbar mit dem deutschen Ab­itur, werden vom West African Examination Council (WAEC) für allgemeinbildende Schu­len oder dem National Board of Professional and Technician Examination (NABPTEX) für die technischen und berufsbildenden Schulen durchgeführt. Die Prüfungen dauerten meh­rere Wochen bis in den Mai hinein.

Mai 2018:

Zusätzlich zu den sechs Kinder zu Be­ginn des Jahres konnten diesen Monat noch einmal vier weitere Kinder ins CESS-Programm aufgenommen wer­den. Alle vier Kinder besuchen die CRAN Abakam Presby Basic School in der Nähe von Cape Coast.

Die „Neuen“ von links nach rechts: Fia­bu Tsoenem, Henry Senakey Edem, Etornam Bosomtwi and Bernice Anlo­megah

Zwei CESS-Kinder, Thomas Dzikunu (siehe Foto) und Agbeko Cudjoe, haben dem gesamten CRAN-Team ge­schrieben, um ihre Dankbarkeit für die Unterstützung auszudrücken.

Thomas schreibt: „Das Paket des CESS-Programms hat meinen Eltern eine große finanzielle Last genommen und es mir möglich gemacht, die Senior High School zu besuchen. Ich bin den Spender sehr dankbar für ihre Güte.“

Cudjoe hingegen konnte seine Freude über die Überstützung bis zur Senior High School nicht in Worten ausdrücken, alles, was er sagen konnte, war: „Vielen Dank an alle Spen­der, die es möglich gemacht haben, dass ich es so weit geschafft habe.“

Beide Jungen zeigen große Dankbarkeit, da auch sie die Schwierigkeiten ihrer Mitschüle­rInnen in Schulen in benachteiligten Gegenden sehen und viele weitere Kinder die Unter­stützung von CRAN gebrauchen könnten.

Juli 2018:

CRAN organisierte ein Symposium für alle CESS-Kinder und ihre Eltern aus der Central und Western Regions, den Lehrern, die als Ansprechpartner an den einzelnen Schulen agieren, und den CRAN-Mitarbeitern.

Die zuständigen CESS-Betreuer an den verschiedenen Schulen nutzten die Ge­legenheit, um sich auszutauschen und Möglichkeiten zur Verbesserung des Programms zu entwickeln. Außerdem gaben sie Auskunft über die Art und Weise, wie sie die Essenszuschüsse verwenden, und betonten die Notwendigkeit von CESS für die Bildung der gesponsorten Kinder. Ebenso hoffen sie auf eine dauerhafte Weiterführung des Programms mit einer Ausweitung der Förderung auf den Hochschulbereich. Die Lehrer sprachen auch die Eltern an und erinnerten sie daran, sich um das Schulleben ihrer Kinder zu kümmern.

Als Vertreterin für CRAN bedankte sich Do­ris Agbesinyale als Verwaltungsdirektorin bei den Lehrern, die sich als Betreuer für die CESS-Kinder einsetzen. Sie stimmte den Lehrern in der Ermahnung der Eltern zu, sich mehr für die Schulleistungen ihrer Kinder zu interessieren – auch aus Verant­wortung gegenüber den Sponsoren – und die Kinder zum Abschluss ihrer Ausbildung zu ermutigen. Den Schülern gab sie mit auf den Weg, fleißig und gewissenhaft zu ler­nen, da Bildung der Schlüssel zu einer er­folgreichen Zukunft ist.

August 2018:

Im August fand wieder das Sommercamp des Bibellesebundes (Scripture Union) für Schüler der Basic und Senior High Schools statt. CRAN ermöglichte insgesamt 92 Kindern den Besuch des Camps. In Cape Coast (Central Region) nahmen 67 Kinder teil. Das Motto des Camps war dieses Mal „LIFEBUILD“ (Leben bauen), im Besonderen „HOLDING FIRMLY TO GOD’S WORD“ (an Gottes Wort festhalten, angelehnt an Philipper 2, 16). Die Kinder besuchten eine Vielzahl von Unterrichtseinheiten, unter anderem auch über biblische Inhalte und grundsätzliche Werte. Die CESS-Teilnehmer berichteten freudig über ihre Teilnahme am Camp, in guter Erinnerung behielten sie dabei eine Reihe an Lektionen, wie frühes Aufstehen um zu beten, in der Bibel zu lesen und joggen zu gehen, beten vor allen geplanten Aktivitäten, gut zu sein, Mitmenschen zu respektieren, zu vergeben und zur Ehre Gottes zu leben.

Michael und Patricia vom CRAN Freundeskreis war es möglich das Sommercamp in der Volta Region zu besuchen und die 25 CESS-Teilnehmer zu treffen.

September 2018:

Wie zu Beginn eines jeden Schuljahrs besuchten CRAN-Mitarbeiter alle CESS-Kinder an den Grundschulen, um ihnen ihre Bücher und andere Schulmaterialien für das neue Schuljahr zu über­reichen. Auch die Essenszuschüsse wurden den CESS-Betreuern ausgezahlt, um allen Kindern einen sorgenfreien Schulbesuch zu ermöglichen.

Auch die Schüler an den Senior High Schools er­hielten ihre Materialien und das Schulgeld (nur noch für die alten Jahrgänge fällig) wurde be­zahlt.

CRAN-Rundbrief Nr. 73, Mai 2018

Rundbrief 73 05.18

Liebe CRAN-Freundinnen und -Freunde,

der Frühling bricht an – Zeit für Neues! Und so wird es Zeit, auch wieder ein paar Neuigkeiten aus Ghana weiterzugeben. Über große und neue Projekte, die von CRAN aus gestartet werden konnten, kann ich nicht unbedingt berichten, aber es gibt schon einige Neuigkeiten:

Patrick Agbesinyale, der Leiter von CRAN, hat hauptberuflich eine neue Aufgabe übernommen. Seine Tätigkeit als Direktor des Institutes für Entwicklungsstudien an der Universität von Cape Coast ruht momentan, er ist zum Chief Director (= leitender Geschäftsführer) ins Ministerium für Ländereien und natürliche Ressourcen (Ministry of Lands and Natural Resources) berufen worden. Seit dem Regierungswechsel war Patrick bereits im Beratungsgremium des Ministers tätig und ist nun in die seit August 2017 vakante Stelle des Chief Directors aufgestiegen. Damit untersteht er direkt dem Minister. Die Familie lebt daher weiter in Cape Coast, während Patrick unter der Woche in Accra tätig ist.
Wir wünschen ihm, dass er seine Erfahrung und sein Wissen jetzt landesweit für die ghanaische Bevölkerung einsetzen kann und er so zum Segen für viele wird. Wie dies die Arbeit von CRAN selbst beeinflusst, ist noch offen. Wir sind hier im Gespräch.

Unser großes Projekt vom letzten Jahr, der Neubau der „Anthony Community School“, ist jetzt formal beendet, auch wenn die nachträglich geplante Toilettenanlage noch im Bau ist. Unser Abschlussbericht (inkl. Abrechnung) ist von der Bingo-Umweltstiftung abgenommen worden. Die Zusammenarbeit ist gut gelaufen, so dass wir uns eine erneute Antragstellung gut vorstellen können. Die Abstimmung mit CRAN über ein Nachfolgeprojekt ist aber noch nicht erfolgt, da der Start des Reisprojekts gerade im Fokus steht:

In der zweiten Märzhälfte haben wir die gute Nachricht vom niedersächsischen Landwirtschaftsministerium erhalten, dass das Land Niedersachsen unserem Antrag für ein Pilotprojekt für Reisfarmerinnen in der Volta-Region zugestimmt hat. Die schriftliche Bestätigung steht momentan noch aus. Das einjährige Projekt soll jetzt zum 01. Juni starten und wird von den Mitarbeitern in Hohoe begleitet. Dabei geht es um eine Verbesserung der Bewässerung, so dass mindestens zwei Ernten anstelle von einer möglich sind und dadurch die Einkommen deutlich verbessert werden können. Für das Projekt wurden 100 Farmerinnen ausgewählt und damit sollen alle Farmer in der Region vom praktischen Nutzen der Bewässerung überzeugt werden. Das Land Niedersachsen steuert 27.100 € bei, unser Eigenanteil beträgt 3.000 €. Spenden dafür sind gerne gesehen!

Bzgl. der von uns über Kredite finanzierten Landmaschinen haben wir von Peter Koonsom, dem Regionalleiter in Hohoe, einen Jahresbericht nach Abschluss der Erntesaison Ende Januar 2018 erhalten. Danach hat CRAN mit den Maschinen einen Gewinn von 40 Tsd. Cedis (rund 8 Tsd Euro) erwirtschaftet. Ein höherer Gewinn, der nicht nur die Anschaffungskosten deckt, sondern auch zusätzliche Investitionen ermöglicht, kann erzielt werden, wenn die im ersten Jahr erkannten Schwachstellen, die zu Ausfällen oder hohen Betriebskosten geführt haben, behoben werden:

  • Die Farmer müssen früher mit dem Reisanbau starten, damit die Felder bei der Ernte nicht zu trocken sind und der harte Untergrund die Maschine beschädigt.
  • Die Felder müssen von Baumstümpfen befreit sein, die ein weiterer Grund für Beschädigungen sind.
  • CRAN überlegt, einen eigenen Transporter anzuschaffen, um die Transportkosten der Maschinen zwischen den Anbaugebieten zu reduzieren.
  • Im Vergleich mit anderen Orten sind die Ersatzteilkosten in Hohoe zu hoch, da es dort nur einen Laden gibt.

Da die Schwachstellen deutlich erkannt worden sind, ist damit zu rechnen, dass das zweite Jahr besser laufen kann. Auf jeden Fall werden die Maschinen gerne genutzt und als echte Hilfe gesehen!

Seit Ende letzten Jahres ist Richard Johnson als neuer Mitarbeiter für CESS und die Öffentlichkeitsarbeit (kurz „PR“) zuständig. Hier nun eine kleine Vorstellung vom ihm in Wort und Bild:

Warum möchtest Du bei CRAN arbeiten (außer dem Wunsch nach einem Job und Gehalt)?

Meine Entscheidung für CRAN war von der Motivation bestimmt, den Hilfsbedürftigen zu dienen und ein Lächeln in viele Gesichter zu bringen.

Was hast Du bisher getan, welche Qualifikationen hast Du?

Ich war als Verwaltungsassistent am College für Fernstudien (zur Universität von Cape Coast gehörig) tätig, ebenso im Kundenservice von Total Ghana Ltd (Mineralölkonzern). Ich habe auch schon in Schulklassen unterrichtet und in vielen Fällen (christliche und säkulare) Gruppen geleitet, die versucht haben, ihre Forderungen an den zuständigen Stellen durchzusetzen. Zurzeit schreibe ich parallel meine Masterarbeit an der hiesigen Uni im Studiengang „Administration im Hochschulwesen“.

Warum bist Du die „beste Person“ für die Aufgabe?

Ich denke, weil ich eine kontaktfreudige und charismatische Person bin. Und ich bin ausdrucksstark und kann mich mutig äußern. Zudem bin ich ein zielorientierter Mensch, der von sich aus Initiative ergreift und den Wunsch hat, den Menschen zu dienen.

Was ist Dein Wunsch für CRAN?

CRAN sollte sich mehr in der kommunalen Entwicklungsarbeit engagieren, um stärker wahrgenommen zu werden. Dies ist aber eine Herausforderung aufgrund der knappen Fördergelder. Ich wünsche mir auch, dass wir mit CESS noch mehr junge Menschen und dies auch über die Secondary High School hinaus fördern könnten.

Was sind Deine Pläne für CESS und die Öffentlichkeitsarbeit? Was hast Du im ersten Jahr vor?

Mein Plan ist die Suche nach weiteren Fördermitteln, um wie eben beschrieben das CESS-Programm auszuweiten. Aktuell suche ich aber zunächst einen Weg, um alle CESS-Kinder und ihre Eltern im Laufe des ersten Jahres kennenzulernen.

Wir sind gespannt auf sein erstes Jahr und seine Ideen und wünschen ihm weiterhin einen guten Einstieg und viel Erfolg bei seiner neuen Aufgabe!

Bzgl. CESS gibt es ansonsten keine weiteren Neuigkeiten aus Ghana. Aufgrund von ausreichenden freien Spenden und günstigen Wechselkurseffekten konnten 10 Kinder zusätzlich in das Programm aufgenommen werden. Danke für alle zusätzlichen und kontinuierlichen Spenden!

Wir hoffen, dass CRAN im Laufe des Jahres auch wieder die eigenen Aktivitäten verstärken und die notwendige finanzielle Unterstützung dafür gewinnen kann. Sobald uns Neuigkeiten erreichen, werden wir wie gewohnt diese auf unserer Homepage vorab veröffentlichen. Alles Weitere dann wieder im nächsten Rundbrief!

Bis dahin mit herzlichen Grüßen im Namen des gesamten Vorstand

Gerd Eibach

Und zur Erinnerung:
Die diesjährige Mitgliederversammlung findet am 29. September 2018 in Mülheim/Ruhr statt. Da die Versammlung offen für alle ist, können gerne auch Nichtmitglieder daran teilnehmen. Alle notwendigen Details schicke ich auf Anfrage zu, die Mitglieder erhalten wie gewohnt unaufgefordert Post.

CRAN-Rundbrief Nr. 72, Dezember 2017

Liebe CRAN-Freundinnen und -Freunde,

nun liegt unsere Reise nach Ghana im September schon lange zurück und der erste Schnee ist inzwischen gefallen. Die klimatischen Gegensätze können kaum größer sein. Bei den ersten Zeilen dieses Briefes saß ich bei sommerlichen Temperaturen im CRAN Office (jetzt mit neuer Anschrift „5 CRAN Street“) in Cape Coast und habe versucht, die Erlebnisse und Ergebnisse der letzten Wochen zu bündeln. Die Zeilen sind dann nicht auf den Weg gekommen, weil immer wieder neue Nachrichten hinzugekommen sind. So ist der Brief jetzt eine bunte Mischung.
Unsere Reise war etwas anders als sonst: Da einige bekannte Gesichter zwischenzeitlich CRAN verlassen haben, ist es ruhiger im Office geworden und wir haben uns diesmal auch öfter mit Ehemaligen getroffen. Es ist schön, auch weiterhin eng verbunden zu sein und sich wiederzusehen. Auf unserem Arbeitsprogramm standen insbesondere die Projekte, die uns in den letzten Monaten am meisten beschäftigt haben, und natürlich der Austausch mit den CESS-Koordinatoren.

Mehrmals besuchten wir die Baustelle der „Anthony Community School“, um uns einen Eindruck der Baufortschritte zu machen. Aufgrund starker Regenfälle im Juni und Juli hatte sich die Fertigstellung verzögert. So hatten wir keine Chance, die Einweihungsfeierlichkeiten mitzuerleben, aber wir haben jede Woche die Entwicklung begutachten können.

Seitens des Dorfes war der Wunsch da, die Schule schnellstmöglich fertigzustellen, um den Kindern im neuen Schuljahr bessere Lernbedingungen zu ermöglichen. Da das alte Gebäude inzwischen nicht mehr stand, waren die Schülerinnen und Schüler der Junior High School in ein naheliegendes Kirchengebäude umgezogen, so dass die Kinder der Primary School und des Kindergartens ihr Gebäude nutzen konnten.

Für das Dachgerüst wurde als zusätzlicher Beitrag des Dorfes ein großer Dahoma-Baum (s. links) aus dem Gemeinschaftsbesitz gefällt und verarbeitet. Für die Bildung der Kinder wird das Beste, was man hat, beigesteuert!

Bei einem unserer Besuche trafen wir einen Angestellten der zuständigen Schulbehörde für die Umgebung, der sich in unregelmäßigen Abständen ein Bild von den Fortschritten machte. Die Behörde ist äußerst dankbar für den Einsatz von CRAN, da sie von sich aus in den nächsten Jahren nicht in der Lage gewesen wäre, Abhilfe zu schaffen. Wünsche für weitere Bauprojekte sind bereits vorhanden!
Und dann kamen die Neuigkeiten: Am 30.11. konnte das Schulgebäude mit einem großen Festakt eingeweiht werden:

Weitere Bilder von der Bauzeit und der Einweihung werden in Kürze auf unserer Homepage www.cran.org sein!
Aufgrund des recht guten Projektverlaufs haben wir die Hoffnung, dass wir nach einem die Bingo-Umweltstiftung auch für weitere Projekte gewinnen können.

Bei unserem Besuch in Hohoe standen die neuen Landmaschinen im Fokus, die mithilfe eines Kredites des Freundeskreises finanziert werden konnten. Nach monatelangen Verzögerungen sind die Maschinen nun im Einsatz, der Combined Harvester allerdings nur sporadisch, da die eigentliche Erntezeit erst im November beginnt. Die Mitarbeiter in Hohoe sind herausgefordert, einen guten Einsatzplan auf die Beine zu stellen, um die vorgesehenen Einnahmen zu realisieren.

CRAN betreibt in Hohoe und Umgebung nun auch eigenen Reisanbau auf zwei gepachteten Feldern. Damit können eigene Einnahmen erzielt werden, aber auch Musterfelder entstehen. Um ein profitables Projekt daraus zu machen, fehlt jedoch noch ein Bewässerungssystem, das mehrere Ernten im Jahr ermöglicht. Die Mitarbeiter haben den Wunsch nach weiteren eigenen landwirtschaftlichen Tätigkeiten, wie z.B. eine Plantage mit Plantains (Kochbananen) oder einer Geflügelfarm. Diese Arbeiten sind aber nur möglich, wenn keine Projekte laufen. Die Haupttätigkeit der Mitarbeiter lag und liegt unverändert bei der Mitarbeit in Projekten, durch die die Stellen der Mitarbeiter finanziert werden.

Die Schulen in Abakam und Shama-Kedzi sind in gutem Zustand. In Abakam hat die Regierung eine neue Toilettenanlage bauen lassen, nur die Schlüsselübergabe lässt noch auf sich warten. Bedarf herrscht aktuell beim Aufbau eines Computerraums, hier fehlen sowohl die Computer selbst als auch Sitzgelegenheiten. Die Wassersammelanlage in Shama-Kedzi funktioniert weiterhin ohne Probleme. Der dringende Bedarf an weiteren Lehrerunterkünften ist jedoch unverändert vorhanden.

Auch in diesem Jahr konnte mit Hilfe von Sonderspenden die Teilnahme von CESS- und weiteren Kindern am Ferienlager der Scripture Union (Bibellesebund) ermöglicht werden. Sowohl in Hohoe als auch in Cape Coast war das Camp ein voller Erfolg. Die Teilnehmer gaben an, viel über den Glauben und das aktive Leben als Christen gelernt zu haben und würden sich wünschen, dass das Camp in Zukunft länger als nur eine Woche dauert. Insgesamt konnten 85 Kinder daran teilnehmen, davon 50 in der Central Region und 35 in der Volta Region. Besonders freut uns die Tatsache, dass mehrere ehemalige CESS-Kinder nun selbst als Mitarbeiter in den Camps aktiv waren. Ein ausführlicher Bericht von Teye zum Camp in Cape Coast haben wir zusätzlich als Nachricht auf unserer Homepage eingestellt.

Die Möglichkeit zum direkten Austausch mit den CESS-Koordinatoren nutzten wir auch zur Überprüfung der Kosten für Mittagessen, Schuluniformen usw. Die Preise sind relativ stabil geblieben, so dass wir die Kosten weiterhin mit den vorhandenen Spenden vollständig abdecken können. Wie von der neuen Regierung angekündigt, ist ab dem gerade begonnenen Schuljahr der Besuch der Senior High School kostenfrei, jedoch zunächst nur für die neuen „Erstklässler“. Das betrifft im neuen Schuljahr drei unserer CESS-Kinder, so dass sich mögliche Auswirkungen auf die Kosten noch nicht einschätzen lassen. Die Tatsache, dass nicht alle Senior High Schools als Boarding Schools (also Internate) operieren, führt außerdem dazu, dass für die Unterbringung der Kinder in privaten Unterkünften Kosten anfallen, diese sind jedoch geringer als das frühere Schulgeld. Wir sind gemeinsam mit den CESS-Koordinatoren vor Ort bemüht, jeglichen finanziellen Handlungsspielraum für die Förderung von weiteren Kindern zu nutzen.

Zu den im letzten Rundbrief angesprochenen Projekten gibt es folgende Neuigkeiten zu berichten:
Die „Endausscheidung“ für das Spendenprojekt des Schuljahres 2017/18 an einer Berufsschule in NRW haben wir als CRAN Freundeskreis leider nicht gewinnen können. Damit ist auch der mögliche Besuch eines Mitarbeiters aus Cape Coast in Deutschland nicht zustande gekommen.
Das landesweite AIDS-Projekt mit dem Schwerpunkt auf nicht-klinische HIV-Präventionsmaßnahmen, an dessen Umsetzung in der Central Region CRAN beteiligt sein wird, verzögert sich weiterhin. Die neue ghanaische Regierung lässt aufgrund von Korruptionsvorwürfen gegen die alte Regierung alle neuen Projekte vor dem Start überprüfen.

Im Oktober haben wir von einer weiteren Fördermöglichkeit durch das Land Niedersachsen erfahren, die wir noch für das Jahr 2018 in Anspruch nehmen wollten. Daher haben wir kurzfristig einen Projektantrag für ein Pilotprojekt für Reisfarmerinnen in der Volta-Region beim Land Niedersachsen gestellt. Dabei geht es um eine Verbesserung der Bewässerung, so dass mindesten zwei Ernten anstelle von einer möglich sind und dadurch die Einkommen deutlich verbessert werden können. Die Entscheidung darüber sollte noch in diesem Jahr getroffen werden, damit Anfang 2018 direkt gestartet werden kann.

Alle Projekte, die wir auf diesem Wege starten, setzen eine Eigenbeteiligung des Antragstellers in der Regel von mindestens 10% voraus. Bei der Anthony Community haben wir 6 TEUR beigesteuert, für das Reisprojekt werden wir 3 TEUR brauchen. Wenn wir uns in 2018 für einen neuen Antrag bei der Bingo-Umweltstiftung entscheiden, ist auch wieder ein Beitrag von 3 bis 5 TEUR nötig. Von daher sind wir dankbar für alle freien Spenden, die wir hier einsetzen können.

Bei unserer Ankunft in Cape Coast haben wir leider erfahren, dass Teye Kodzi, aktuell unsere wichtigste Kontaktperson im Office, gerade mit einem 3jährigem Doktorandenstudium („NGO management“) begonnen hat. Nach 18 Jahren bei CRAN war dies eine große – aber inzwischen auch nachvollziehbare – Überraschung. Somit haben wir ein weiteres vertrautes Gesicht verloren. Mit Richard Johnson konnte schnell ein Nachfolger für CESS und die Öffentlichkeitsarbeit gefunden werden, so dass noch eine gute Übergabe erfolgen konnte. Wir haben uns dafür eingesetzt, dass jemand gesucht wird, der ein Herz für CESS hat und auch längerfristig diese Aufgabe wahrnehmen möchte. Ob dies geklappt hat, müssen wir abwarten.

Und nun wird es Zeit, den Brief auf den Weg zu bringen – dann bleiben die Weihnachtsferien zum Lesen. Danke für das Begleiten und die Unterstützung für CRAN in diesem Jahr!
Ich wünsche Ihnen/Euch allen fröhliche und gesegnete Weihnachtstage und alles Gute bis zum nächsten Rundbrief.
Herzliche Grüße – auch von allen im CRAN Office in Cape Coast und Hohoe –

Rundbrief 72 12.17

Und weil 2018 schon vor der Tür steht:
Die Mitgliederversammlung findet am 29. September 2018 in Mülheim/Ruhr statt. Da der Freundeskreis im nächsten Jahr 25 Jahre alt wird, wird es ein ganzes Jubiläumswochenende (von Freitagabend bsi Sonntagmittag) mit einem kleinen Rahmenprogramm geben. Wie immer sind alle herzlich dazu eingeladen! Wer weitere Details benötigt bzw. über die aktuellen Planungen in der nächsten Zeit auf dem Laufenden gehalten werden möchte, melde sich bitte bei mir!

CRAN-Rundbrief Nr. 71, Mai 2017

Rundbrief 71 05.17 / Rundbrief 71 05.17 Anlage

Liebe CRAN-Freundinnen und -Freunde,

schon auf Neuigkeiten aus Ghana gewartet? Manche haben mich in der letzten Zeit nach der nächsten Ausgabe des Rundbriefs gefragt, die schon seit einigen Wochen fertig sein sollte. Manches hat sich dazwischen geschoben und an mancher Stelle habe ich noch auf die weitere Entwicklung gewartet. Was hat in den letzten Wochen geklappt?

Das Schulprojekt „Anthony Community School“ hat uns in den letzten Monaten am stärksten beschäftigt. Aufgrund der im letzten Jahr eingegangenen Spenden konnten wir im Dezember einen Projektantrag bei der Niedersächsischen Bingo-Umweltstiftung einreichen. Ende März haben wir nun die Rückmeldung erhalten, dass die Stiftung 29,4 TEUR zum Schulbau beisteuert. Der Schulbau wurde umgehend begonnen (leider noch keine Baubilder erhalten) und soll bis September abgeschlossen sein. (Dabei ist das offizielle Projektende erst Ende Oktober.) Wir sind dankbar, dass unser erster Versuch überhaupt, über Fördermittel ein Projekt zu realisieren, Erfolg hatte. Die Dorfgemeinschaft versucht schon seit ca. zwei Jahren den Neubau in Angriff zu nehmen. Daher ist die Freude über die Zusage groß und der Neubau der sechs Klassenräume für die Primary School kann starten. Wenn wir das Projekt wie geplant in dem zeitlichen und finanziellen Rahmen umsetzen können, sehen wir die Chance für Folgeanträge. Zum einen könnten wir damit weitere Gebäude für die Schule (Lehrerwohnung, Kindergarten, Schulbibliothek, Sanitärbereich) finanzieren oder Anliegen jenseits des Bildungsbereichs aufgreifen. Wie wir den dazu erforderlichen Eigenanteil beisteuern können, werden wir dann sehen.

Manchmal ist es auch prima zu erfahren, dass die staatliche Fürsorge für die Schulen funktioniert. Die Kindergartenklassen „unserer“ Schule in Abakam werden mit neuen Möbeln von der GES (Ghana Education Service) ausgestattet. Für die 31 Kinder der 1. Klasse (KG1) sind bereits sechs nagelneue Rundtische und 31 Stühle ausgeliefert worden, die Möbel für KG2 werden folgen.

Die Jahresberichte für die CESS-Kinder haben sich leider verzögert. Nach dem Ausscheiden von Benedicta Afram als CESS-Verantwortliche gab es eine Kommunikationspanne aufgrund veralteter Mailanschriften. In der Folge sind Mails nicht angekommen, was die Erstellung der Berichte verhindert hat. Die Probleme sind jetzt behoben und wir hoffen, dass die Berichte in Kürze aus Ghana eintreffen. Wir wünschen uns, dass die nächsten Berichte wieder deutlich früher eintreffen, und versuchen dies auch ganz praktisch zu verbessern!

Die Betreuung der Kinder vor Ort läuft aber in der gewohnten Form weiter und die Ferienlager in den Sommerferien rücken langsam wieder in den Fokus. Da wir in den letzten Jahren immer wieder erlebt haben, wie begeistert die Kinder an den christlichen Ferienlagern teilgenommen haben, wollen wir wieder möglichst viele CESS-Kinder sponsern. In den letzten Jahren war dies durch einzelne Sonderspenden möglich, die auch jetzt wieder willkommen sind. Für ein Kind kostet das zweiwöchige Sommerlager ca. 25 Euro. CRAN würde gerne auch Schulkinder von den „CRAN-Schulen“ einladen, auch wenn sie nicht im CESS-Programm sind. Im letzten Jahr haben wir 29 Kinder gesponsert, CRAN Ghana weitere 11 – jetzt kursieren Zahlen von 100 Schülern …

Was läuft nun bei den anderen Projekten, insbesondere in der Landwirtschaft?

Der Kauf der Erntemaschine für den Reisanbau hat größere Schwierigkeiten verursacht, da sich der Importeur geweigert hat, die im Hafen von Accra eingetroffene Maschine auszuliefern. Abweichend vom Kaufvertrag hat er auf eine vorzeitige Bezahlung der Maschine bestanden, so dass CRAN einen Anwalt einschalten musste. Anfang Mai kam endlich die Info, dass die Maschine jetzt in Hohoe eingetroffen ist. Die Maschine kann sofort bei der Ernte in der Umgebung eingesetzt werden. Für die Betreuung der Maschinen gibt es einen eigenen Arbeiter, dem ein Mitarbeiter von CRAN zur Seite steht. Wir sind auf die ersten Fotos und Erfahrungen gespannt.

Das „CARI“-Projekt (Competitive African Rice Initiative) zur Steigerung des Reisanbaus, an dem CRAN seit Ende 2015 mitwirkt und das Anfang 2017 ausgelaufen wäre, ist seitens des GIZ (Deutsche Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit GmbH) als Sponsor aufgrund des großen Erfolgs um ein Jahr bis März 2018 verlängert worden. Die beteiligten Organisationen wie CRAN haben damit die Möglichkeit, die Reisbauern weiterhin zu unterstützen.

Das Mühlenprojekt in der Umgebung von Cape Coast sollte im April offiziell im Beisein von Vertretern der Deutschen Botschaft eröffnet werden. Aufgrund von Terminschwierigkeiten hat die Eröffnung noch nicht stattgefunden. Was das Projekt für die Menschen bedeutet, ist in der Anlage zu diesem Rundbrief zu lesen!

Von deutscher Seite aus sind wir gerade in der „Endausscheidung“ für das Spendenprojekt des Schuljahres 2017/18 an einer Berufsschule in NRW. Im Juli fällt die Entscheidung zwischen drei Projekten. Wenn CRAN die Unterstützung gewinnt, kann im nächsten Jahr ein Schulungsprogramm für junge Erwachsene im Kakaoanbau (nahe des Kakum Nationalparks in der Central Region, also in der Nähe von Cape Coast) gestartet werden. Bei einer Zusage werden wir kurzfristig einen Mitarbeiter aus Cape Coast einladen, um im Oktober vor den Schulklassen das Projekt zu präsentieren.

Die Ghana Aids Commission (GAC) startet in diesem Jahr ein landesweites AIDS-Projekt mit dem Schwerpunkt auf nicht-klinische HIV-Präventionsmaßnahmen. CRAN hat sich erfolgreich für eine Projektmitarbeit beworben und wird sich von Cape Coast aus an der Umsetzung in der Central Region beteiligen. Aufgrund des Regierungswechsels verzögert sich momentan der Projektstart.

Vieles ist also im Fluss, manches fließt dabei träge, manches hingegen recht flott. Mehr Details werden wir mit Sicherheit im Herbst erfahren. Zwei Mitglieder des Freundeskreises werden im September wieder nach Ghana reisen und vor Ort wahrscheinlich die Schuleinweihung miterleben, die Landmaschinen austesten u.v.m.. Wer die Gelegenheit nutzen will, aus erster Hand mehr von der Reise zu erfahren, ist herzlich eingeladen, bei der diesjährigen Mitgliederversammlung am 14.10.2017 in Solingen (ab 10 Uhr im Gemeindezentrum Arche, Eichenstraße 140, 42659 Solingen) dabei zu sein. Jeder ist herzlich eingeladen, egal ob Mitglied oder Freund! Der Reisebericht wird am Vormittag im Mittelpunkt stehen. Bitte wegen der Verpflegung anmelden!
Ansonsten wird danach die nächste Ausgabe des Rundbriefs mit vielen Neuigkeiten und frischen Eindrücken erscheinen Soweit möglich, versuchen wir auch immer wieder aktuelle Neuigkeiten wie die Rundbriefe aus Ghana über unsere Homepage www.cran.org weiterzugeben.

Nach der Fertigstellung der Mühle in Ndasemam hat uns Teye Kodzi, der zuständige Projektmitarbeiter von CRAN in Cape Coast, einige Zeilen zum Projekt mit Fotos und Stel­lungnahmen von den Menschen vor Ort zugesendet.

Die Maschinen sind in einem guten Zustand und werden für das Mahlen von Maniok und Getreide verwendet. Das gemahlene Getreide wird zu Kenkey weiterverarbeitet, das gemahlene Maniok zu Gari. Das sind zwei traditionelle Nahrungsmittel nicht nur in die­sem Dorf, sondern im ganzen Land. Ndasemam ist ein Platz, wo Kenkey von den Frauen in großem Stil und kommerziell hergestellt wird, daher ist die Mühle eine große Erleichte­rung für sie. Sie müssen nicht mehr ihr Getreide über einen Kilometer weit zum Mahlen tragen.
Gleichzeitig ist die Maniokmühle die einzige Mühle in den Dörfern der Umgebung, daher sind alle Dorfgemeinschaften ringsherum glücklich, weil sie jetzt einen Ort zum Mahlen von Maniok haben. Das Projekt wird deshalb von allen Nutznießern als ein großer Segen von Gott wahrgenommen.

Die Maschinisten (operators):

Kweku Attah und Kaw Akutah sind die bei­den Männer, die für die Bedienung der Ma­schinen die Verantwortung tragen.
Die Erfolgsaussichten für das Projekt sind gut, weil die Frauen zahlreich kommen und wir viel Arbeit be­sonders für die Getreidemühle bekommen. Viele Frauen machen Kenkey im Dorf und sie kommen, um eine Menge Ge­treide hier zu mahlen. Es ist spannend zu erleben, dass die Maschinen die Arbeit so schnell so viel leichter machen.

Die Frauen:

Sie sind bereits mehr als sechsmal zur Mühle zum Mahlen gekommen. Eine von ihnen macht Kenkey auf kommerzieller Basis, während die anderen zwei den Kenkey nur für den eigenen Verbrauch zuhause machen. Die Mühlen sind gut, da sie die Produkte sehr glatt mahlen. Ne­ben der Landwirtschaft ist die Verarbeitung von Gari und Kenkey die einzige Möglichkeit, mit der sie als Frauen zu einem Zusatzeinkom­men kommen. Daher ist  die Bereitstellung der Maschinen im Dorf eine richtig gute Sache,  die ihnen passiert ist. Vorher war es schwierig, da sie mehr als einen Kilometer gehen mussten, um Getreide mahlen zu können. Für Maniok gab es bisher über­haupt keine Mühle in den Dörfern ringsherum. So mussten sie mit Autos unterwegs sein, um irgendwo den Maniok zu mahlen. Infolgedessen waren sie sehr müde und spät dran mit der Erledigung der Hausarbeiten. Aber jetzt haben sich die Dinge zum Besseren ge­ändert.
Die einzige Herausforderung, die sie jetzt haben, besteht darin, dass sie etwas Startkapi­tal brauchen, um Getreide und Maniok in großen Mengen zu kaufen, so dass sie ein höheres Einkommen erzielen können.

Projektkoordinator:
Er ist einfach überwältigt und für die Unterstützung sehr dankbar, wenn er in Betracht zieht, wie wichtig das Projekt für das Dorf ist.

Chief of the community (Bürgermeister):
Er freut sich sehr über das Projekt. Einige Schulen (Secondary Schools) sind an das Dorf herangetreten, um herauszufinden, ob die Frauen genug Gari für die Schulen erzeugen und verkaufen können, da sie jetzt eine Maschine im Dorf haben. Es gibt einen großen Markt für Gari und Kenkey, was das Projekt zu einem guten Projekt macht. Er ist den Spendern für ihre Unterstützung sehr dank­bar.
Das Projekt mag klein sein, aber die Wirkung ist groß.

Bis dahin wünsche ich allen einen gesegneten Sommer, fröhliche Urlaubszeiten und ein paar wärmende Sonnenstrahlen mehr!
Herzliche Grüße vom gesamten Vorstand

Gerd Eibach