CRAN-Rundbrief Nr. 75, Juni 2019

Liebe CRAN-Freundinnen und -Freunde,

wenn jetzt der Rundbrief erscheint, liegt die diesjährige Reise nach Ghana schon einige Zeit zurück. Es war eine sehr bunte Reise, was auch schon daran lag, dass wir diesmal zu viert unterwegs waren und unterschiedlich häufig in Ghana waren. So haben wir diesmal nicht nur die „CRAN-Orte“ besucht, sondern auch die Gelegenheit zu Treffen mit ehemali­gen Mitarbeitern genutzt und auch neue Ziele in Ghana entdeckt. Die persönlichen Be­gegnungen sind immer wieder ein Highlight und von Herzlichkeit und Gastfreundschaft geprägt. Wir werden gerne als Gäste begrüßt und unser Einsatz für die Menschen in Gha­na wird sehr geschätzt. Einige Eindrücke zur Reise finden sich im Anhang.

„Geschäftlich“ waren wir in Cape Coast und in der Volta Region unterwegs. Während in Cape Coast die Schulen und CESS-Patenschaften im Mittelpunkt standen, ging es in Ho­hoe vorrangig um Landwirtschaft.

Anthony community school: die Kindergar­ten-Klassen


Erster Höhepunkt in Cape Coast war der Besuch der Anthony Community School, deren Einweihung wir beim Besuch vor zwei Jahren leider verpasst hatten. So haben wir die Schule jetzt im laufenden Betrieb besichtigt. Die Schule ist in gutem Zustand, auch wenn bereits die Frage nach Instandhaltung intensiv diskutiert wird. Wer hat ein Auge für not­wendige Kleinreparaturen? Und wer kümmert sich um die großen Anliegen: das Gebäude der Junior High School war vor zwei Jahren schon renovierungsbedürftig und ist jetzt komplett eingestürzt. Für die Schüler gibt es eine Behelfsunterkunft, aber ein Neubau für die drei Klassenräume wäre fällig. Ebenso fehlt noch das Gebäude für die Kindergarten­klassen. Die fehlenden Wände beim aktuel­len Behelf sind gerade bei den Kleinen ein Problem für die Konzentration: Sobald auf dem Schulgelände etwas Spannendes ge­schieht (wie ein Besuch von weißen Gästen) ist der Unterricht nicht mehr so spannend. Im Alltag fehlen immer wieder Schulmateria­lien. Hier konnten wir aktuell knapp 500 Euro an Sonderspenden überweisen, um ein wenig auszuhelfen, z.B. für Schreibtafeln für die Kindergartenklassen.

Alle Schulleiter, die wir gesprochen haben, wünschen sich auch eine Ausstattung mit Computern. Räume sind teilweise schon vorhanden. Hier sind wir aufgrund der früheren Erfahrungen aber noch zurückhaltend. Gerade in den Dörfern, die direkt an der Küste lie­gen, setzt das Seeklima den Rechnern massiv zu. Hier ist CRAN aufgefordert, ein ver­nünftiges Konzept zur Lagerung und Sicherung der Rechner zu entwickeln, so dass eine Investition längerfristig Nutzen stiftet.

Bei allen Schulbesuchen hat sich gezeigt, dass es immer wieder auch kleinere Anliegen gibt, wo CRAN durch die Bereitstellung von Material für den Unterricht oder für Bauten weiterhelfen kann. Es wird dringend wieder jemand benötigt, der sich vor Ort um die Be­darfe kümmert. Von daher sind wir dankbar, dass CRAN ab Juni wieder eine neue Mitar­beiterin hat, die sich sowohl um CESS als auch um Kommunikation und soziale Projekte kümmern soll. Wir werden sie in der nächsten Ausgabe näher vorstellen können.

Duakor: CESS-Kinder mit Felix

In den letzten Monaten hat sich Felix, der normalerweise für die Buchhaltung zuständig ist, über­gangsweise um die Belan­ge von CESS gekümmert und die Er­stellung der Jahresberich­te für Cape Coast übernom­men. Wir waren mit ihm auch in den ver­schiedenen Schulen, an de­nen die meisten Paten­kinder lernen. Wir hatten dort die Möglichkeit, uns mit den Schul­leitern oder den Lehrerin­nen zu treffen, die die Betreu­ung der CESS-Kinder vor Ort in der Hand haben. Es war beeindruc­kend, wie gut sie alle im Blick haben.

Und überall war der Wunsch zu vernehmen, weitere Kinder in das Programm aufzunehmen.

Gemeinsame Besichtigung des Speicherbeckens mit den Farmerinnen


In Hohoe stand dann das Reisprojekt (= Pilotprojekt für Reisfarmerinnen zur Errichtung einer Bewässerungesanlage, diezwei Ernten pro Jahr ermöglichen soll) für uns im Mittel­punkt. Es macht einen Unterschied, ob man nur die Baubeschreibung liest oder konkret auf dem Feld die fast fertigen Becken zur Wasseraufbewahrung sieht. Da noch die Was­serleitungen und Pumpen gefehlt haben, konnten wir noch nicht die ganze Anlage be­staunen. Nach den aktuellen Schätzungen werden die letzten Arbeiten im August abgeschlossen werden, CRAN wird die Farmerin­nen aber auch in den ersten Mo­naten der Nutzung noch begleiten. Wir hatten die Gelegenheit, mit einigen der Farmerinnen (und ihren Männern) zu sprechen. Sie schät­zen den Nutzen der Anlage wissen um das Privileg, als Pilotprojekt ausgewählt zu sein. Daher wollen sie zum Gelingen beitragen, damit ihr Erfolg Werbung für weitere Projekte sein kann. Mitarbeiter des Landwirtschaftsministeriums, die an den Schulungen beteiligt sind, brachten uns gegenüber ebenso deutlich ihre Wertschät­zung für die finanzielle Unterstützung aus Deutschland zum Ausdruck. Wir hoffen, dass der aktualisierte Zeitplan jetzt eingehalten werden kann und wir demnächst über eine er­folgreiche Inbetriebnahme berichten können.

Eine Ausweitung des Projekts auf weitere Täler ist bisher an den finanziellen Mitteln ge­scheitert. Auch der Versuch, eine Anschlussfinanzierung vom Land Niedersachsen zu er­halten, ist nicht gelungen, da Niedersachsen die reduzierten Mittel für 2019 gezielt nur in den eigenen Partnerländern einsetzt. Von daher werden wir jetzt erst die Fertigstellung des in Bau befindlichen Bewässerungssystems abwarten und dann weitere Optionen mit CRAN diskutieren.

CRAN selbst ist weiter in einer Konsolidierungsphase. CRAN Microfinance konzentriert sich inzwischen vollständig auf das Geschäft in der Central Region (rund um Cape Coast), hat momentan 22 Mitarbeiter und arbeitet profitabel. Ab wann ausreichende Überschüsse für soziale Projekte verfügbar sind, muss sich zeigen. CRAN selbst hat aktuell einige Chancen, bei verschiedenen Projekten mitzuwirken, aber dies war zum Zeitpunkt der Rei­se noch offen. Um zusätzliche Einnahmen zu gewinnen, sind jetzt zwei eigene Projekte in Hohoe geplant (Anbau von plantains (= Kochbananen) und Eierproduktion). Die Planun­gen hören sich vielversprechend an. Ebenso gehen wir davon aus, dass der von uns fi­nanzierte combined harvester (Erntemaschine) in der anstehenden Erntesaison zum Ein­satz kommt und auch dadurch weitere Mittel zur Verfügung stehen, damit die Gehälter der CRAN-Mitarbeiter gezahlt werden können.

Bzgl. der künftigen Ausrichtung von CRAN und den Konsequenzen für unsere Zusammen­arbeit haben wir wegweisende Gespräche vor Ort führen können, die in den letzten Wo­chen fortgeführt wurden. Da vieles noch von den notwendigen Entscheidungen Ende Sep­tember auf der nächsten Mitgliederversammlung (28.09.19 in Marl) abhängt, werden De­tails erst im nächsten Rundbrief veröffentlicht werden können. Unser Ziel ist es unverän­dert, dass wir an den verschiedenen Orten mit unseren Mitteln auch weiterhin ein wenig weiterhelfen können und unsere ghanaischen Geschwister so stärken, dass diese mit Lei­denschaft unterwegs sind. Danke, dass Sie dabei mithelfen!

Bis zum nächsten Schreiben herzliche Grüße

Gerd Eibach

Nachtrag: Geldanlage gesucht?

Benjamin Turkson, der von 2011 bis 2017 CRAN Microfinance geleitet hat, leitet jetzt eine eigene Bank für Kleinkredite (bluehorizonmoney.com). Um die verfügbare Kredit­summe zu erhöhen, bietet er die Möglichkeit einer finanziellen Beteiligung an. Wer mehr dazu wissen möchte, kann gerne bei mir eine Kurzpräsentation seines Unternehmens an­fordern. Alle weitergehenden Details zu einer Beteiligung können dann gerne direkt bei ihm erfragt werden. Kontaktdaten auf Anfrage bei mir.

Raus aus dem Alltag – Reinschnuppern bei CRAN

Fotos mit Daniel sind top!


Für gut zwei Wochen konnte ich mei­ner Tätigkeit als Fußballtrainer in Ghana entfliehen und zusammen mit meinem Patenonkel Gerd & Co mal genauer anschauen, was CRAN ei­gentlich macht und wie die laufen­den Projekte so vorankommen. Im Rückblick kann ich sagen, dass wir gemeinsam eine superschöne Zeit hatten und das, obwohl der Start et­was holprig verlaufen ist. Ursprüng­lich hatte ich geplant Gerd, Julia und Rolf am Freitag­abend vom Flughafen abzuholen, bis uns das Wetter in Amsterdam einen Strich durch die Rechnung gemacht hat. Dies trübte aber keineswegs die Stimmung, Samstagmittag sa­ßen wir zusammen bei Ben in Accra und ließen uns für die nächsten zwei Tage verwöh­nen. Besonders als Freiwilliger, der in den letzten Monaten eher bescheidene Verhältnisse gewöhnt war, tat es gut, die herzliche Gastfreundschaft inklusive eines Gottesdienstes und einer Einführung durch Ben in das Business von Blue Horizon (= Kleinkreditgeschäft) zu genießen. Aber nicht nur in Accra wurden wir mit offenen Armen empfangen. Sowohl in Cape Coast als auch in Hohoe ha­ben sich Sam bzw. die Mitarbeiter von CRAN sehr zu­vorkommend um uns gekümmert. Die dabei entgegengebrachte Dankbarkeit von den Partnerschulen des CESS-Programms und den Reisbauern in Hohoe haben mir gezeigt, dass es sich lohnt trotz aufkommender Schwierigkeiten Zeit, Geld und Energie in solche Projekte zu stecken. Ich kann mir durch­aus vorstellen mich irgendwann selber dafür zu investieren.

Daniel als Trainer bei der Arbeit

Zwei Dinge haben mich während unser Reise besonders gefreut: Das ausgewogene Ver­hältnis zwischen touristischen Sehenswürdigkeiten und CRAN-Angelegenheiten, welches für Abwechslung gesorgt hat, und die Dynamik in unser kleinen Ge­sandtschaft aus Deutschland. Je­der hatte seine Aufgabe. In mei­nem Fall war das neben dem Foto­grafieren dafür zu sorgen, die an­deren drei an so manche ghanai­sche Gewohnheit anzupassen und durch das Chaos der Märkte zu lenken. Als abschließendes High­light haben wir noch zwei Tage in meinem Projektort Bepong in der Eastern Region verbracht. Mir hat es viel Freude bereitet, meine Gäste aus Deutschland so gut es geht mit Verpflegung und Unter­haltung zu versorgen. Ein erklom­mener Berg und ein Training mei­ner U-13-Mannschaft stehen dabei zu Buche. An die gewonnenen Einblicke in die Arbeit von CRAN und die ge­segnete Gemeinschaft werde ich in Zukunft gerne zurückblicken.

Daniel Knautz (momentan für ein Jahr als Volontär an der Ghana Stormsoccer Academy in Kwahu Bepong, Eastern Region)

CRAN-Rundbrief Nr. 74, Januar 2019

Liebe CRAN-Freundinnen und -Freunde,

leider konnte diese Ausgabe nicht wie geplant bereits im November erscheinen. Aber so kann ich am Jahresanfang den Rückblick auf 2018 mit einem Ausblick auf das neue Jahr verbinden:

Ende September haben wir im Rahmen unserer jährlichen Mitgliederversammlung auch das 25jährige Bestehen des Freundeskreises feiern können. Aus kleinen Anfängen ist manches gewachsen. So hat CESS mit 2 Patenschaften angefangen, einige von uns waren zu Beginn noch bei Arbeitseinsätzen zum Schulbau vor Ort und wir haben gelernt, dass Fahrräder oder Nähmaschinen nicht versendet werden müssen, weil diese vor Ort einfacher zu besorgen sind. Wir haben manche Kinder durch die Schulzeit begleitet, bei manchen Schulbauten schon die erste Renovierung wieder hinter uns und manche landwirtschaftlichen Kenntnisse gewonnen. Über Bienen- und Pilzzucht weiß ich inzwischen mehr, ebenso über den Kakao- und Reisanbau.

Es gab eine Reihe von Krisen, die CRAN überstanden hat, und auch die jetzige Phase ist nicht so einfach. Von daher stand neben der Rückschau auch die Frage nach der Zukunft unseres Vereins im Raum. Wir haben immer wieder erfahren, wie dankbar die Mitarbeiter von CRAN für die Unterstützung aus Deutschland und dass wir eine wichtige und verlässliche Säule für die sozialen Projekte von CRAN sind. Es ist gut, dass wir aktiv sind und uns für andere Menschen, die wir überhaupt nicht kennen, einsetzen! Dies sehen wir auch als Ansporn, die Arbeit als eine in die Jahre gekommene Organisation fortzusetzen und unsere Unterstützung aufrecht zu erhalten. Wir bleiben dran, insbesondere auch mit vielen treuen Spenderinnen und Spendern hinter uns!

CRAN ist selbst in einer Krisensituation. Wir merken, dass Patrick Agbesinyale, der Leiter von CRAN, durch die Übernahme einer Regierungstätigkeit momentan nicht den Freiraum hat, sich ausreichend um CRAN zu kümmern. CRAN hat seit Ende 2016 keine Förderzusagen für neue Projekte erhalten. Durch die fehlenden Projektförderungen fehlen dringend benötigte Einnahmen zur Finanzierung der vorhandenen Mitarbeiter im sozialen Bereich. Wir tragen durch unsere Spenden nur zum Teil zu den Gehältern bei. CRAN hofft hier aber auf einen Umschwung in der nächsten Zeit. Von deutscher Seite aus haben wir in der letzten Zeit daher verstärkt angeboten, unsere Chancen und Möglichkeiten für Projektbewilligungen zu nutzen:

Für das Pilotprojekt für Reisfarmerinnen in der Volta-Region, durch das aufgezeigt werden soll, dass durch entsprechende Bewässerung mindestens zwei Ernten pro Jahr möglich sind, liegt seit August die formale Förderzusage des Landes Niedersachsen vor. Seit dem 01.06. haben die Aktivitäten begonnen.

Bis Ende September wurde u.a. das Wassersammelbecken mit dem notwendigen Schleusentor zu den Bewässerungsrinnen gebaut. Zudem wurden erste Schulungen im Umgang mit Pflanzenschutzmitteln und der notwendigen Schutzausrüstung durchgeführt. Übermäßiger Regen im August und fehlende Bagger haben aber die Arbeiten verzögert. Inwiefern der Rückstand im letzten Quartal wieder aufgeholt werden konnte, ist uns noch nicht bekannt. Wir hoffen, nach Erhalt des nächsten Berichts einen aktuellen Zwischenstand inkl. Fotos auf der Homepage veröffentlichen zu können.

Das Land Niedersachsen hat für das Projekt 27.100 € überwiesen, von uns werden 3.000 € beigesteuert. Davon sind im letzten Jahr 2.455 € über Sonderspenden im Rahmen von Geburtstagsfeiern eingegangen. Für diese großzügige Unterstützung danken wir den „Geburtstagskindern“ und ihren Gästen recht herzlich.

Da seitens der lokalen Behörden das Reisprojekt sehr begrüßt wird, haben wir versucht, Projektförderungen für ähnliche Vorhaben in zwei weiteren Reistälern in der Umgebung von Hohoe zu gewinnen, bisher aber ohne Erfolg. Eine Rückmeldung vom Land Niedersachsen zur Ausweitung des laufenden Piloten steht noch aus. Für die neuen Anträge müssen wir wieder unseren Eigenteil (ca. 3.000 €) beisteuern. Bzgl. neuer Bildungsprojekte warten wir auf die Vorschläge aus Ghana.

Im letzten Rundbrief hatten wir Richard Johnson als neuer Mitarbeiter für CESS und die Öffentlichkeitsarbeit (kurz „PR“) vorgestellt. Anfang Oktober hat er von sich aus gekündigt. Dies hat uns sehr überrascht, da wir ihn als hochmotivierten Mitarbeiter kennengelernt haben. Er war immer daran interessiert, uns gut mit allen notwendigen Informationen zu versorgen. Einige CESS-Meldungen aus seinen Newslettern der letzten Monate, die auf unserer Homepage im Original zu finden sind, haben wir als kleinen Einblick in den „CESS-Alltag“ in einer deutschen Fassung diesem Rundbrief beigefügt. Wir bedauern Richards Kündigung und hoffen, dass das CESS-Tagesgeschäft in Cape Coast darunter nicht leidet und auch die jährlichen Berichte erstellt werden. Bisher ist noch keine Nachfolgerin gefunden worden, Felix Dzikunu (zuständig für die Buchhaltung und früher selbst CESS-Kind) und Doris Agbesinyale, die Verwaltungsleiterin, überbrücken derzeit gemeinsam die entstandene Lücke.

Höhepunkt für die CESS-Kinder war wieder das jährliche Sommerlager, an dem in diesem Jahr 92 Kinder, davon 25 in der Volta-Region, teilnehmen konnten. Michael Junk aus unserem Freundeskreis hatte während einer Ghana-Reise die Chance, das Lager in der Volta-Region zu besuchen:

Sebastian (der zuständige CESS-Koordinator vor Ort) führte uns zum Campus der Schule, in dem das Sommerlager der Scripture Union (Bibelgesellschaft) mit 290 Schülern stattfand, an dem auch die 25 CESS-Kinder aus der Voltaregion teilnehmen durften.

Vor Ort wurden wir von einem ehemaligen CESS-Kind der „ersten Generation“ aus Liati-Vote begrüßt, der inzwischen als Lehrer arbeitet und in seinen Ferien als Freiwilliger beim Sommerlager mitarbeitet. Er erzählte uns, welche Bedeutung die Förderung durch CESS für ihn und sein Leben hatte und dass er sich nun aus Dankbarkeit auch als Freiwilliger für die nächste Generation engagiert.Diese Begegnung hat uns sehr berührt, weil sie uns gezeigt hat, dass die Idee des CESS-Programms funktioniert, Leben verändert und auch Hoffnung für die Zukunft macht.

Das Ferienlager fand in den Räumlichkeiten einer Schule statt, die aufgrund der Ferien leer war. Während des Ferienlagers gibt es dort in den Klassenräumen Unterricht und nachmittags Sport und Kreatives. Zum Zeitpunkt unseres Besuches fand in den Klassenräumen gerade Unterricht in verschiedenen Fächern statt: Es gab Mathe, aber auch „moral education“ und Bibelarbeit. Aus den Gesprächen konnten wir entnehmen, dass dieses Sommerlager für die Schüler offenbar der Höhepunkt ihres Jahres ist.

Zum Abschluss unseres Besuches wurden alle CESS-Kinder zu einem Gruppenphoto zusammengerufen.“

Um aktuelle Eindrücke von den laufenden Projekten zu gewinnen und uns ein eigenes Bild über die laufenden Projekte und die aktuelle Betreuung von CESS zu verschaffen, werde ich im März mit einer kleinen Gruppe zu viert in Ghana unterwegs sein und CRAN vor Ort besuchen. Dabei wird es auch um die Frage der künftigen Aufstellung von CRAN angesichts der Finanzlücken gehen. Ich hoffe, dass es uns gelingt, zeitnah die Neuigkeiten und Eindrücke mit dem nächsten Rundbrief weiterzugeben.

Bis dahin wünsche ich Ihnen einen guten Start ins neue Jahr und Gottes Segen für alle Pläne und Vorhaben. Herzliche Grüße vom gesamten Freundeskreis-Vorstand

Gerd Eibach

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Liebe Leserin, lieber Leser,

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Spendenbescheinigungen:

Die Spendenbescheinigungen werden wir gewohnt in den nächsten Wochen an alle SpenderInnen versenden. Sollte sich Ihre Anschrift geändert haben, teilen Sie uns dies bitte noch rechtzeitig mit, falls dies noch nicht erfolgt sein sollte.

CESS-Nachrichten von April – September 2018

April 2018:

Vier CESS-Kinder legten ihre zentralen Abschlussprüfungen ab. Die WASSCE (West Afri­can Senior Schools Certificate Examinations), etwa vergleichbar mit dem deutschen Ab­itur, werden vom West African Examination Council (WAEC) für allgemeinbildende Schu­len oder dem National Board of Professional and Technician Examination (NABPTEX) für die technischen und berufsbildenden Schulen durchgeführt. Die Prüfungen dauerten meh­rere Wochen bis in den Mai hinein.

Mai 2018:

Zusätzlich zu den sechs Kinder zu Be­ginn des Jahres konnten diesen Monat noch einmal vier weitere Kinder ins CESS-Programm aufgenommen wer­den. Alle vier Kinder besuchen die CRAN Abakam Presby Basic School in der Nähe von Cape Coast.

Die „Neuen“ von links nach rechts: Fia­bu Tsoenem, Henry Senakey Edem, Etornam Bosomtwi and Bernice Anlo­megah

Zwei CESS-Kinder, Thomas Dzikunu (siehe Foto) und Agbeko Cudjoe, haben dem gesamten CRAN-Team ge­schrieben, um ihre Dankbarkeit für die Unterstützung auszudrücken.

Thomas schreibt: „Das Paket des CESS-Programms hat meinen Eltern eine große finanzielle Last genommen und es mir möglich gemacht, die Senior High School zu besuchen. Ich bin den Spender sehr dankbar für ihre Güte.“

Cudjoe hingegen konnte seine Freude über die Überstützung bis zur Senior High School nicht in Worten ausdrücken, alles, was er sagen konnte, war: „Vielen Dank an alle Spen­der, die es möglich gemacht haben, dass ich es so weit geschafft habe.“

Beide Jungen zeigen große Dankbarkeit, da auch sie die Schwierigkeiten ihrer Mitschüle­rInnen in Schulen in benachteiligten Gegenden sehen und viele weitere Kinder die Unter­stützung von CRAN gebrauchen könnten.

Juli 2018:

CRAN organisierte ein Symposium für alle CESS-Kinder und ihre Eltern aus der Central und Western Regions, den Lehrern, die als Ansprechpartner an den einzelnen Schulen agieren, und den CRAN-Mitarbeitern.

Die zuständigen CESS-Betreuer an den verschiedenen Schulen nutzten die Ge­legenheit, um sich auszutauschen und Möglichkeiten zur Verbesserung des Programms zu entwickeln. Außerdem gaben sie Auskunft über die Art und Weise, wie sie die Essenszuschüsse verwenden, und betonten die Notwendigkeit von CESS für die Bildung der gesponsorten Kinder. Ebenso hoffen sie auf eine dauerhafte Weiterführung des Programms mit einer Ausweitung der Förderung auf den Hochschulbereich. Die Lehrer sprachen auch die Eltern an und erinnerten sie daran, sich um das Schulleben ihrer Kinder zu kümmern.

Als Vertreterin für CRAN bedankte sich Do­ris Agbesinyale als Verwaltungsdirektorin bei den Lehrern, die sich als Betreuer für die CESS-Kinder einsetzen. Sie stimmte den Lehrern in der Ermahnung der Eltern zu, sich mehr für die Schulleistungen ihrer Kinder zu interessieren – auch aus Verant­wortung gegenüber den Sponsoren – und die Kinder zum Abschluss ihrer Ausbildung zu ermutigen. Den Schülern gab sie mit auf den Weg, fleißig und gewissenhaft zu ler­nen, da Bildung der Schlüssel zu einer er­folgreichen Zukunft ist.

August 2018:

Im August fand wieder das Sommercamp des Bibellesebundes (Scripture Union) für Schüler der Basic und Senior High Schools statt. CRAN ermöglichte insgesamt 92 Kindern den Besuch des Camps. In Cape Coast (Central Region) nahmen 67 Kinder teil. Das Motto des Camps war dieses Mal „LIFEBUILD“ (Leben bauen), im Besonderen „HOLDING FIRMLY TO GOD’S WORD“ (an Gottes Wort festhalten, angelehnt an Philipper 2, 16). Die Kinder besuchten eine Vielzahl von Unterrichtseinheiten, unter anderem auch über biblische Inhalte und grundsätzliche Werte. Die CESS-Teilnehmer berichteten freudig über ihre Teilnahme am Camp, in guter Erinnerung behielten sie dabei eine Reihe an Lektionen, wie frühes Aufstehen um zu beten, in der Bibel zu lesen und joggen zu gehen, beten vor allen geplanten Aktivitäten, gut zu sein, Mitmenschen zu respektieren, zu vergeben und zur Ehre Gottes zu leben.

Michael und Patricia vom CRAN Freundeskreis war es möglich das Sommercamp in der Volta Region zu besuchen und die 25 CESS-Teilnehmer zu treffen.

September 2018:

Wie zu Beginn eines jeden Schuljahrs besuchten CRAN-Mitarbeiter alle CESS-Kinder an den Grundschulen, um ihnen ihre Bücher und andere Schulmaterialien für das neue Schuljahr zu über­reichen. Auch die Essenszuschüsse wurden den CESS-Betreuern ausgezahlt, um allen Kindern einen sorgenfreien Schulbesuch zu ermöglichen.

Auch die Schüler an den Senior High Schools er­hielten ihre Materialien und das Schulgeld (nur noch für die alten Jahrgänge fällig) wurde be­zahlt.

CRAN-Rundbrief Nr. 73, Mai 2018

Rundbrief 73 05.18

Liebe CRAN-Freundinnen und -Freunde,

der Frühling bricht an – Zeit für Neues! Und so wird es Zeit, auch wieder ein paar Neuigkeiten aus Ghana weiterzugeben. Über große und neue Projekte, die von CRAN aus gestartet werden konnten, kann ich nicht unbedingt berichten, aber es gibt schon einige Neuigkeiten:

Patrick Agbesinyale, der Leiter von CRAN, hat hauptberuflich eine neue Aufgabe übernommen. Seine Tätigkeit als Direktor des Institutes für Entwicklungsstudien an der Universität von Cape Coast ruht momentan, er ist zum Chief Director (= leitender Geschäftsführer) ins Ministerium für Ländereien und natürliche Ressourcen (Ministry of Lands and Natural Resources) berufen worden. Seit dem Regierungswechsel war Patrick bereits im Beratungsgremium des Ministers tätig und ist nun in die seit August 2017 vakante Stelle des Chief Directors aufgestiegen. Damit untersteht er direkt dem Minister. Die Familie lebt daher weiter in Cape Coast, während Patrick unter der Woche in Accra tätig ist.
Wir wünschen ihm, dass er seine Erfahrung und sein Wissen jetzt landesweit für die ghanaische Bevölkerung einsetzen kann und er so zum Segen für viele wird. Wie dies die Arbeit von CRAN selbst beeinflusst, ist noch offen. Wir sind hier im Gespräch.

Unser großes Projekt vom letzten Jahr, der Neubau der „Anthony Community School“, ist jetzt formal beendet, auch wenn die nachträglich geplante Toilettenanlage noch im Bau ist. Unser Abschlussbericht (inkl. Abrechnung) ist von der Bingo-Umweltstiftung abgenommen worden. Die Zusammenarbeit ist gut gelaufen, so dass wir uns eine erneute Antragstellung gut vorstellen können. Die Abstimmung mit CRAN über ein Nachfolgeprojekt ist aber noch nicht erfolgt, da der Start des Reisprojekts gerade im Fokus steht:

In der zweiten Märzhälfte haben wir die gute Nachricht vom niedersächsischen Landwirtschaftsministerium erhalten, dass das Land Niedersachsen unserem Antrag für ein Pilotprojekt für Reisfarmerinnen in der Volta-Region zugestimmt hat. Die schriftliche Bestätigung steht momentan noch aus. Das einjährige Projekt soll jetzt zum 01. Juni starten und wird von den Mitarbeitern in Hohoe begleitet. Dabei geht es um eine Verbesserung der Bewässerung, so dass mindestens zwei Ernten anstelle von einer möglich sind und dadurch die Einkommen deutlich verbessert werden können. Für das Projekt wurden 100 Farmerinnen ausgewählt und damit sollen alle Farmer in der Region vom praktischen Nutzen der Bewässerung überzeugt werden. Das Land Niedersachsen steuert 27.100 € bei, unser Eigenanteil beträgt 3.000 €. Spenden dafür sind gerne gesehen!

Bzgl. der von uns über Kredite finanzierten Landmaschinen haben wir von Peter Koonsom, dem Regionalleiter in Hohoe, einen Jahresbericht nach Abschluss der Erntesaison Ende Januar 2018 erhalten. Danach hat CRAN mit den Maschinen einen Gewinn von 40 Tsd. Cedis (rund 8 Tsd Euro) erwirtschaftet. Ein höherer Gewinn, der nicht nur die Anschaffungskosten deckt, sondern auch zusätzliche Investitionen ermöglicht, kann erzielt werden, wenn die im ersten Jahr erkannten Schwachstellen, die zu Ausfällen oder hohen Betriebskosten geführt haben, behoben werden:

  • Die Farmer müssen früher mit dem Reisanbau starten, damit die Felder bei der Ernte nicht zu trocken sind und der harte Untergrund die Maschine beschädigt.
  • Die Felder müssen von Baumstümpfen befreit sein, die ein weiterer Grund für Beschädigungen sind.
  • CRAN überlegt, einen eigenen Transporter anzuschaffen, um die Transportkosten der Maschinen zwischen den Anbaugebieten zu reduzieren.
  • Im Vergleich mit anderen Orten sind die Ersatzteilkosten in Hohoe zu hoch, da es dort nur einen Laden gibt.

Da die Schwachstellen deutlich erkannt worden sind, ist damit zu rechnen, dass das zweite Jahr besser laufen kann. Auf jeden Fall werden die Maschinen gerne genutzt und als echte Hilfe gesehen!

Seit Ende letzten Jahres ist Richard Johnson als neuer Mitarbeiter für CESS und die Öffentlichkeitsarbeit (kurz „PR“) zuständig. Hier nun eine kleine Vorstellung vom ihm in Wort und Bild:

Warum möchtest Du bei CRAN arbeiten (außer dem Wunsch nach einem Job und Gehalt)?

Meine Entscheidung für CRAN war von der Motivation bestimmt, den Hilfsbedürftigen zu dienen und ein Lächeln in viele Gesichter zu bringen.

Was hast Du bisher getan, welche Qualifikationen hast Du?

Ich war als Verwaltungsassistent am College für Fernstudien (zur Universität von Cape Coast gehörig) tätig, ebenso im Kundenservice von Total Ghana Ltd (Mineralölkonzern). Ich habe auch schon in Schulklassen unterrichtet und in vielen Fällen (christliche und säkulare) Gruppen geleitet, die versucht haben, ihre Forderungen an den zuständigen Stellen durchzusetzen. Zurzeit schreibe ich parallel meine Masterarbeit an der hiesigen Uni im Studiengang „Administration im Hochschulwesen“.

Warum bist Du die „beste Person“ für die Aufgabe?

Ich denke, weil ich eine kontaktfreudige und charismatische Person bin. Und ich bin ausdrucksstark und kann mich mutig äußern. Zudem bin ich ein zielorientierter Mensch, der von sich aus Initiative ergreift und den Wunsch hat, den Menschen zu dienen.

Was ist Dein Wunsch für CRAN?

CRAN sollte sich mehr in der kommunalen Entwicklungsarbeit engagieren, um stärker wahrgenommen zu werden. Dies ist aber eine Herausforderung aufgrund der knappen Fördergelder. Ich wünsche mir auch, dass wir mit CESS noch mehr junge Menschen und dies auch über die Secondary High School hinaus fördern könnten.

Was sind Deine Pläne für CESS und die Öffentlichkeitsarbeit? Was hast Du im ersten Jahr vor?

Mein Plan ist die Suche nach weiteren Fördermitteln, um wie eben beschrieben das CESS-Programm auszuweiten. Aktuell suche ich aber zunächst einen Weg, um alle CESS-Kinder und ihre Eltern im Laufe des ersten Jahres kennenzulernen.

Wir sind gespannt auf sein erstes Jahr und seine Ideen und wünschen ihm weiterhin einen guten Einstieg und viel Erfolg bei seiner neuen Aufgabe!

Bzgl. CESS gibt es ansonsten keine weiteren Neuigkeiten aus Ghana. Aufgrund von ausreichenden freien Spenden und günstigen Wechselkurseffekten konnten 10 Kinder zusätzlich in das Programm aufgenommen werden. Danke für alle zusätzlichen und kontinuierlichen Spenden!

Wir hoffen, dass CRAN im Laufe des Jahres auch wieder die eigenen Aktivitäten verstärken und die notwendige finanzielle Unterstützung dafür gewinnen kann. Sobald uns Neuigkeiten erreichen, werden wir wie gewohnt diese auf unserer Homepage vorab veröffentlichen. Alles Weitere dann wieder im nächsten Rundbrief!

Bis dahin mit herzlichen Grüßen im Namen des gesamten Vorstand

Gerd Eibach

Und zur Erinnerung:
Die diesjährige Mitgliederversammlung findet am 29. September 2018 in Mülheim/Ruhr statt. Da die Versammlung offen für alle ist, können gerne auch Nichtmitglieder daran teilnehmen. Alle notwendigen Details schicke ich auf Anfrage zu, die Mitglieder erhalten wie gewohnt unaufgefordert Post.

CRAN-Rundbrief Nr. 72, Dezember 2017

Liebe CRAN-Freundinnen und -Freunde,

nun liegt unsere Reise nach Ghana im September schon lange zurück und der erste Schnee ist inzwischen gefallen. Die klimatischen Gegensätze können kaum größer sein. Bei den ersten Zeilen dieses Briefes saß ich bei sommerlichen Temperaturen im CRAN Office (jetzt mit neuer Anschrift „5 CRAN Street“) in Cape Coast und habe versucht, die Erlebnisse und Ergebnisse der letzten Wochen zu bündeln. Die Zeilen sind dann nicht auf den Weg gekommen, weil immer wieder neue Nachrichten hinzugekommen sind. So ist der Brief jetzt eine bunte Mischung.
Unsere Reise war etwas anders als sonst: Da einige bekannte Gesichter zwischenzeitlich CRAN verlassen haben, ist es ruhiger im Office geworden und wir haben uns diesmal auch öfter mit Ehemaligen getroffen. Es ist schön, auch weiterhin eng verbunden zu sein und sich wiederzusehen. Auf unserem Arbeitsprogramm standen insbesondere die Projekte, die uns in den letzten Monaten am meisten beschäftigt haben, und natürlich der Austausch mit den CESS-Koordinatoren.

Mehrmals besuchten wir die Baustelle der „Anthony Community School“, um uns einen Eindruck der Baufortschritte zu machen. Aufgrund starker Regenfälle im Juni und Juli hatte sich die Fertigstellung verzögert. So hatten wir keine Chance, die Einweihungsfeierlichkeiten mitzuerleben, aber wir haben jede Woche die Entwicklung begutachten können.

Seitens des Dorfes war der Wunsch da, die Schule schnellstmöglich fertigzustellen, um den Kindern im neuen Schuljahr bessere Lernbedingungen zu ermöglichen. Da das alte Gebäude inzwischen nicht mehr stand, waren die Schülerinnen und Schüler der Junior High School in ein naheliegendes Kirchengebäude umgezogen, so dass die Kinder der Primary School und des Kindergartens ihr Gebäude nutzen konnten.

Für das Dachgerüst wurde als zusätzlicher Beitrag des Dorfes ein großer Dahoma-Baum (s. links) aus dem Gemeinschaftsbesitz gefällt und verarbeitet. Für die Bildung der Kinder wird das Beste, was man hat, beigesteuert!

Bei einem unserer Besuche trafen wir einen Angestellten der zuständigen Schulbehörde für die Umgebung, der sich in unregelmäßigen Abständen ein Bild von den Fortschritten machte. Die Behörde ist äußerst dankbar für den Einsatz von CRAN, da sie von sich aus in den nächsten Jahren nicht in der Lage gewesen wäre, Abhilfe zu schaffen. Wünsche für weitere Bauprojekte sind bereits vorhanden!
Und dann kamen die Neuigkeiten: Am 30.11. konnte das Schulgebäude mit einem großen Festakt eingeweiht werden:

Weitere Bilder von der Bauzeit und der Einweihung werden in Kürze auf unserer Homepage www.cran.org sein!
Aufgrund des recht guten Projektverlaufs haben wir die Hoffnung, dass wir nach einem die Bingo-Umweltstiftung auch für weitere Projekte gewinnen können.

Bei unserem Besuch in Hohoe standen die neuen Landmaschinen im Fokus, die mithilfe eines Kredites des Freundeskreises finanziert werden konnten. Nach monatelangen Verzögerungen sind die Maschinen nun im Einsatz, der Combined Harvester allerdings nur sporadisch, da die eigentliche Erntezeit erst im November beginnt. Die Mitarbeiter in Hohoe sind herausgefordert, einen guten Einsatzplan auf die Beine zu stellen, um die vorgesehenen Einnahmen zu realisieren.

CRAN betreibt in Hohoe und Umgebung nun auch eigenen Reisanbau auf zwei gepachteten Feldern. Damit können eigene Einnahmen erzielt werden, aber auch Musterfelder entstehen. Um ein profitables Projekt daraus zu machen, fehlt jedoch noch ein Bewässerungssystem, das mehrere Ernten im Jahr ermöglicht. Die Mitarbeiter haben den Wunsch nach weiteren eigenen landwirtschaftlichen Tätigkeiten, wie z.B. eine Plantage mit Plantains (Kochbananen) oder einer Geflügelfarm. Diese Arbeiten sind aber nur möglich, wenn keine Projekte laufen. Die Haupttätigkeit der Mitarbeiter lag und liegt unverändert bei der Mitarbeit in Projekten, durch die die Stellen der Mitarbeiter finanziert werden.

Die Schulen in Abakam und Shama-Kedzi sind in gutem Zustand. In Abakam hat die Regierung eine neue Toilettenanlage bauen lassen, nur die Schlüsselübergabe lässt noch auf sich warten. Bedarf herrscht aktuell beim Aufbau eines Computerraums, hier fehlen sowohl die Computer selbst als auch Sitzgelegenheiten. Die Wassersammelanlage in Shama-Kedzi funktioniert weiterhin ohne Probleme. Der dringende Bedarf an weiteren Lehrerunterkünften ist jedoch unverändert vorhanden.

Auch in diesem Jahr konnte mit Hilfe von Sonderspenden die Teilnahme von CESS- und weiteren Kindern am Ferienlager der Scripture Union (Bibellesebund) ermöglicht werden. Sowohl in Hohoe als auch in Cape Coast war das Camp ein voller Erfolg. Die Teilnehmer gaben an, viel über den Glauben und das aktive Leben als Christen gelernt zu haben und würden sich wünschen, dass das Camp in Zukunft länger als nur eine Woche dauert. Insgesamt konnten 85 Kinder daran teilnehmen, davon 50 in der Central Region und 35 in der Volta Region. Besonders freut uns die Tatsache, dass mehrere ehemalige CESS-Kinder nun selbst als Mitarbeiter in den Camps aktiv waren. Ein ausführlicher Bericht von Teye zum Camp in Cape Coast haben wir zusätzlich als Nachricht auf unserer Homepage eingestellt.

Die Möglichkeit zum direkten Austausch mit den CESS-Koordinatoren nutzten wir auch zur Überprüfung der Kosten für Mittagessen, Schuluniformen usw. Die Preise sind relativ stabil geblieben, so dass wir die Kosten weiterhin mit den vorhandenen Spenden vollständig abdecken können. Wie von der neuen Regierung angekündigt, ist ab dem gerade begonnenen Schuljahr der Besuch der Senior High School kostenfrei, jedoch zunächst nur für die neuen „Erstklässler“. Das betrifft im neuen Schuljahr drei unserer CESS-Kinder, so dass sich mögliche Auswirkungen auf die Kosten noch nicht einschätzen lassen. Die Tatsache, dass nicht alle Senior High Schools als Boarding Schools (also Internate) operieren, führt außerdem dazu, dass für die Unterbringung der Kinder in privaten Unterkünften Kosten anfallen, diese sind jedoch geringer als das frühere Schulgeld. Wir sind gemeinsam mit den CESS-Koordinatoren vor Ort bemüht, jeglichen finanziellen Handlungsspielraum für die Förderung von weiteren Kindern zu nutzen.

Zu den im letzten Rundbrief angesprochenen Projekten gibt es folgende Neuigkeiten zu berichten:
Die „Endausscheidung“ für das Spendenprojekt des Schuljahres 2017/18 an einer Berufsschule in NRW haben wir als CRAN Freundeskreis leider nicht gewinnen können. Damit ist auch der mögliche Besuch eines Mitarbeiters aus Cape Coast in Deutschland nicht zustande gekommen.
Das landesweite AIDS-Projekt mit dem Schwerpunkt auf nicht-klinische HIV-Präventionsmaßnahmen, an dessen Umsetzung in der Central Region CRAN beteiligt sein wird, verzögert sich weiterhin. Die neue ghanaische Regierung lässt aufgrund von Korruptionsvorwürfen gegen die alte Regierung alle neuen Projekte vor dem Start überprüfen.

Im Oktober haben wir von einer weiteren Fördermöglichkeit durch das Land Niedersachsen erfahren, die wir noch für das Jahr 2018 in Anspruch nehmen wollten. Daher haben wir kurzfristig einen Projektantrag für ein Pilotprojekt für Reisfarmerinnen in der Volta-Region beim Land Niedersachsen gestellt. Dabei geht es um eine Verbesserung der Bewässerung, so dass mindesten zwei Ernten anstelle von einer möglich sind und dadurch die Einkommen deutlich verbessert werden können. Die Entscheidung darüber sollte noch in diesem Jahr getroffen werden, damit Anfang 2018 direkt gestartet werden kann.

Alle Projekte, die wir auf diesem Wege starten, setzen eine Eigenbeteiligung des Antragstellers in der Regel von mindestens 10% voraus. Bei der Anthony Community haben wir 6 TEUR beigesteuert, für das Reisprojekt werden wir 3 TEUR brauchen. Wenn wir uns in 2018 für einen neuen Antrag bei der Bingo-Umweltstiftung entscheiden, ist auch wieder ein Beitrag von 3 bis 5 TEUR nötig. Von daher sind wir dankbar für alle freien Spenden, die wir hier einsetzen können.

Bei unserer Ankunft in Cape Coast haben wir leider erfahren, dass Teye Kodzi, aktuell unsere wichtigste Kontaktperson im Office, gerade mit einem 3jährigem Doktorandenstudium („NGO management“) begonnen hat. Nach 18 Jahren bei CRAN war dies eine große – aber inzwischen auch nachvollziehbare – Überraschung. Somit haben wir ein weiteres vertrautes Gesicht verloren. Mit Richard Johnson konnte schnell ein Nachfolger für CESS und die Öffentlichkeitsarbeit gefunden werden, so dass noch eine gute Übergabe erfolgen konnte. Wir haben uns dafür eingesetzt, dass jemand gesucht wird, der ein Herz für CESS hat und auch längerfristig diese Aufgabe wahrnehmen möchte. Ob dies geklappt hat, müssen wir abwarten.

Und nun wird es Zeit, den Brief auf den Weg zu bringen – dann bleiben die Weihnachtsferien zum Lesen. Danke für das Begleiten und die Unterstützung für CRAN in diesem Jahr!
Ich wünsche Ihnen/Euch allen fröhliche und gesegnete Weihnachtstage und alles Gute bis zum nächsten Rundbrief.
Herzliche Grüße – auch von allen im CRAN Office in Cape Coast und Hohoe –

Rundbrief 72 12.17

Und weil 2018 schon vor der Tür steht:
Die Mitgliederversammlung findet am 29. September 2018 in Mülheim/Ruhr statt. Da der Freundeskreis im nächsten Jahr 25 Jahre alt wird, wird es ein ganzes Jubiläumswochenende (von Freitagabend bsi Sonntagmittag) mit einem kleinen Rahmenprogramm geben. Wie immer sind alle herzlich dazu eingeladen! Wer weitere Details benötigt bzw. über die aktuellen Planungen in der nächsten Zeit auf dem Laufenden gehalten werden möchte, melde sich bitte bei mir!

CRAN-Rundbrief Nr. 71, Mai 2017

Rundbrief 71 05.17 / Rundbrief 71 05.17 Anlage

Liebe CRAN-Freundinnen und -Freunde,

schon auf Neuigkeiten aus Ghana gewartet? Manche haben mich in der letzten Zeit nach der nächsten Ausgabe des Rundbriefs gefragt, die schon seit einigen Wochen fertig sein sollte. Manches hat sich dazwischen geschoben und an mancher Stelle habe ich noch auf die weitere Entwicklung gewartet. Was hat in den letzten Wochen geklappt?

Das Schulprojekt „Anthony Community School“ hat uns in den letzten Monaten am stärksten beschäftigt. Aufgrund der im letzten Jahr eingegangenen Spenden konnten wir im Dezember einen Projektantrag bei der Niedersächsischen Bingo-Umweltstiftung einreichen. Ende März haben wir nun die Rückmeldung erhalten, dass die Stiftung 29,4 TEUR zum Schulbau beisteuert. Der Schulbau wurde umgehend begonnen (leider noch keine Baubilder erhalten) und soll bis September abgeschlossen sein. (Dabei ist das offizielle Projektende erst Ende Oktober.) Wir sind dankbar, dass unser erster Versuch überhaupt, über Fördermittel ein Projekt zu realisieren, Erfolg hatte. Die Dorfgemeinschaft versucht schon seit ca. zwei Jahren den Neubau in Angriff zu nehmen. Daher ist die Freude über die Zusage groß und der Neubau der sechs Klassenräume für die Primary School kann starten. Wenn wir das Projekt wie geplant in dem zeitlichen und finanziellen Rahmen umsetzen können, sehen wir die Chance für Folgeanträge. Zum einen könnten wir damit weitere Gebäude für die Schule (Lehrerwohnung, Kindergarten, Schulbibliothek, Sanitärbereich) finanzieren oder Anliegen jenseits des Bildungsbereichs aufgreifen. Wie wir den dazu erforderlichen Eigenanteil beisteuern können, werden wir dann sehen.

Manchmal ist es auch prima zu erfahren, dass die staatliche Fürsorge für die Schulen funktioniert. Die Kindergartenklassen „unserer“ Schule in Abakam werden mit neuen Möbeln von der GES (Ghana Education Service) ausgestattet. Für die 31 Kinder der 1. Klasse (KG1) sind bereits sechs nagelneue Rundtische und 31 Stühle ausgeliefert worden, die Möbel für KG2 werden folgen.

Die Jahresberichte für die CESS-Kinder haben sich leider verzögert. Nach dem Ausscheiden von Benedicta Afram als CESS-Verantwortliche gab es eine Kommunikationspanne aufgrund veralteter Mailanschriften. In der Folge sind Mails nicht angekommen, was die Erstellung der Berichte verhindert hat. Die Probleme sind jetzt behoben und wir hoffen, dass die Berichte in Kürze aus Ghana eintreffen. Wir wünschen uns, dass die nächsten Berichte wieder deutlich früher eintreffen, und versuchen dies auch ganz praktisch zu verbessern!

Die Betreuung der Kinder vor Ort läuft aber in der gewohnten Form weiter und die Ferienlager in den Sommerferien rücken langsam wieder in den Fokus. Da wir in den letzten Jahren immer wieder erlebt haben, wie begeistert die Kinder an den christlichen Ferienlagern teilgenommen haben, wollen wir wieder möglichst viele CESS-Kinder sponsern. In den letzten Jahren war dies durch einzelne Sonderspenden möglich, die auch jetzt wieder willkommen sind. Für ein Kind kostet das zweiwöchige Sommerlager ca. 25 Euro. CRAN würde gerne auch Schulkinder von den „CRAN-Schulen“ einladen, auch wenn sie nicht im CESS-Programm sind. Im letzten Jahr haben wir 29 Kinder gesponsert, CRAN Ghana weitere 11 – jetzt kursieren Zahlen von 100 Schülern …

Was läuft nun bei den anderen Projekten, insbesondere in der Landwirtschaft?

Der Kauf der Erntemaschine für den Reisanbau hat größere Schwierigkeiten verursacht, da sich der Importeur geweigert hat, die im Hafen von Accra eingetroffene Maschine auszuliefern. Abweichend vom Kaufvertrag hat er auf eine vorzeitige Bezahlung der Maschine bestanden, so dass CRAN einen Anwalt einschalten musste. Anfang Mai kam endlich die Info, dass die Maschine jetzt in Hohoe eingetroffen ist. Die Maschine kann sofort bei der Ernte in der Umgebung eingesetzt werden. Für die Betreuung der Maschinen gibt es einen eigenen Arbeiter, dem ein Mitarbeiter von CRAN zur Seite steht. Wir sind auf die ersten Fotos und Erfahrungen gespannt.

Das „CARI“-Projekt (Competitive African Rice Initiative) zur Steigerung des Reisanbaus, an dem CRAN seit Ende 2015 mitwirkt und das Anfang 2017 ausgelaufen wäre, ist seitens des GIZ (Deutsche Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit GmbH) als Sponsor aufgrund des großen Erfolgs um ein Jahr bis März 2018 verlängert worden. Die beteiligten Organisationen wie CRAN haben damit die Möglichkeit, die Reisbauern weiterhin zu unterstützen.

Das Mühlenprojekt in der Umgebung von Cape Coast sollte im April offiziell im Beisein von Vertretern der Deutschen Botschaft eröffnet werden. Aufgrund von Terminschwierigkeiten hat die Eröffnung noch nicht stattgefunden. Was das Projekt für die Menschen bedeutet, ist in der Anlage zu diesem Rundbrief zu lesen!

Von deutscher Seite aus sind wir gerade in der „Endausscheidung“ für das Spendenprojekt des Schuljahres 2017/18 an einer Berufsschule in NRW. Im Juli fällt die Entscheidung zwischen drei Projekten. Wenn CRAN die Unterstützung gewinnt, kann im nächsten Jahr ein Schulungsprogramm für junge Erwachsene im Kakaoanbau (nahe des Kakum Nationalparks in der Central Region, also in der Nähe von Cape Coast) gestartet werden. Bei einer Zusage werden wir kurzfristig einen Mitarbeiter aus Cape Coast einladen, um im Oktober vor den Schulklassen das Projekt zu präsentieren.

Die Ghana Aids Commission (GAC) startet in diesem Jahr ein landesweites AIDS-Projekt mit dem Schwerpunkt auf nicht-klinische HIV-Präventionsmaßnahmen. CRAN hat sich erfolgreich für eine Projektmitarbeit beworben und wird sich von Cape Coast aus an der Umsetzung in der Central Region beteiligen. Aufgrund des Regierungswechsels verzögert sich momentan der Projektstart.

Vieles ist also im Fluss, manches fließt dabei träge, manches hingegen recht flott. Mehr Details werden wir mit Sicherheit im Herbst erfahren. Zwei Mitglieder des Freundeskreises werden im September wieder nach Ghana reisen und vor Ort wahrscheinlich die Schuleinweihung miterleben, die Landmaschinen austesten u.v.m.. Wer die Gelegenheit nutzen will, aus erster Hand mehr von der Reise zu erfahren, ist herzlich eingeladen, bei der diesjährigen Mitgliederversammlung am 14.10.2017 in Solingen (ab 10 Uhr im Gemeindezentrum Arche, Eichenstraße 140, 42659 Solingen) dabei zu sein. Jeder ist herzlich eingeladen, egal ob Mitglied oder Freund! Der Reisebericht wird am Vormittag im Mittelpunkt stehen. Bitte wegen der Verpflegung anmelden!
Ansonsten wird danach die nächste Ausgabe des Rundbriefs mit vielen Neuigkeiten und frischen Eindrücken erscheinen Soweit möglich, versuchen wir auch immer wieder aktuelle Neuigkeiten wie die Rundbriefe aus Ghana über unsere Homepage www.cran.org weiterzugeben.

Nach der Fertigstellung der Mühle in Ndasemam hat uns Teye Kodzi, der zuständige Projektmitarbeiter von CRAN in Cape Coast, einige Zeilen zum Projekt mit Fotos und Stel­lungnahmen von den Menschen vor Ort zugesendet.

Die Maschinen sind in einem guten Zustand und werden für das Mahlen von Maniok und Getreide verwendet. Das gemahlene Getreide wird zu Kenkey weiterverarbeitet, das gemahlene Maniok zu Gari. Das sind zwei traditionelle Nahrungsmittel nicht nur in die­sem Dorf, sondern im ganzen Land. Ndasemam ist ein Platz, wo Kenkey von den Frauen in großem Stil und kommerziell hergestellt wird, daher ist die Mühle eine große Erleichte­rung für sie. Sie müssen nicht mehr ihr Getreide über einen Kilometer weit zum Mahlen tragen.
Gleichzeitig ist die Maniokmühle die einzige Mühle in den Dörfern der Umgebung, daher sind alle Dorfgemeinschaften ringsherum glücklich, weil sie jetzt einen Ort zum Mahlen von Maniok haben. Das Projekt wird deshalb von allen Nutznießern als ein großer Segen von Gott wahrgenommen.

Die Maschinisten (operators):

Kweku Attah und Kaw Akutah sind die bei­den Männer, die für die Bedienung der Ma­schinen die Verantwortung tragen.
Die Erfolgsaussichten für das Projekt sind gut, weil die Frauen zahlreich kommen und wir viel Arbeit be­sonders für die Getreidemühle bekommen. Viele Frauen machen Kenkey im Dorf und sie kommen, um eine Menge Ge­treide hier zu mahlen. Es ist spannend zu erleben, dass die Maschinen die Arbeit so schnell so viel leichter machen.

Die Frauen:

Sie sind bereits mehr als sechsmal zur Mühle zum Mahlen gekommen. Eine von ihnen macht Kenkey auf kommerzieller Basis, während die anderen zwei den Kenkey nur für den eigenen Verbrauch zuhause machen. Die Mühlen sind gut, da sie die Produkte sehr glatt mahlen. Ne­ben der Landwirtschaft ist die Verarbeitung von Gari und Kenkey die einzige Möglichkeit, mit der sie als Frauen zu einem Zusatzeinkom­men kommen. Daher ist  die Bereitstellung der Maschinen im Dorf eine richtig gute Sache,  die ihnen passiert ist. Vorher war es schwierig, da sie mehr als einen Kilometer gehen mussten, um Getreide mahlen zu können. Für Maniok gab es bisher über­haupt keine Mühle in den Dörfern ringsherum. So mussten sie mit Autos unterwegs sein, um irgendwo den Maniok zu mahlen. Infolgedessen waren sie sehr müde und spät dran mit der Erledigung der Hausarbeiten. Aber jetzt haben sich die Dinge zum Besseren ge­ändert.
Die einzige Herausforderung, die sie jetzt haben, besteht darin, dass sie etwas Startkapi­tal brauchen, um Getreide und Maniok in großen Mengen zu kaufen, so dass sie ein höheres Einkommen erzielen können.

Projektkoordinator:
Er ist einfach überwältigt und für die Unterstützung sehr dankbar, wenn er in Betracht zieht, wie wichtig das Projekt für das Dorf ist.

Chief of the community (Bürgermeister):
Er freut sich sehr über das Projekt. Einige Schulen (Secondary Schools) sind an das Dorf herangetreten, um herauszufinden, ob die Frauen genug Gari für die Schulen erzeugen und verkaufen können, da sie jetzt eine Maschine im Dorf haben. Es gibt einen großen Markt für Gari und Kenkey, was das Projekt zu einem guten Projekt macht. Er ist den Spendern für ihre Unterstützung sehr dank­bar.
Das Projekt mag klein sein, aber die Wirkung ist groß.

Bis dahin wünsche ich allen einen gesegneten Sommer, fröhliche Urlaubszeiten und ein paar wärmende Sonnenstrahlen mehr!
Herzliche Grüße vom gesamten Vorstand

Gerd Eibach

Der Neubau der Anthony Community School kann beginnen!

Der CRAN Freundeskreis erhält eine Förderung von knapp 30 TEUR durch die Niedersächsische Bingo-Umweltstiftung für das geplante Schulprojekt in der Central Region!
Mit dieser massiven Unterstützung ist es nun möglich, den von der Dorfgemeinschaft geplanten Neubau der Primary School in Angriff zu nehmen. Dabei werden sechs Klassenräume mit Eigenleistung des Dorfes aufgebaut und mit Mobilar ausgestattet. Da der desolate Zustand der bisherigen Klassenräume bei Regen keinen Unterricht mehr zugelassen hat und die Räume einsturzgefährdet sind, ist der Neubau dringend erforderlich, um weiterhin den 160 Grundschülern eine Bildungschance zu geben. Der Neubau soll bis zum Oktober abgeschlossen sein.
Die Dorfgemeinschaft hat vor geraumer Zeit CRAN um Unterstützung gebeten. Seit dem letzten Jahr hat der Freundeskreis gezielt für das Projekt Spenden zurückgelegt, um den geforderten Eigenteil beizutragen. Mit der Finanzierung durch die Bingo-Umweltstiftung ist jetzt ein schneller Baubeginn möglich.

Die Niedersächsische Bingo- Umweltstiftung fördert Umwelt- und Naturschutzprojekte sowie Projekte zugunsten der Entwicklungszusammenarbeit und der Denkmalpflege. Die Stiftung finanziert sich aus der Glücksspielabgabe und vor allem aus Einnahmen der Bingo-Umweltlotterie. Weitere Informationen unter www.bingo-umweltstiftung.de.

CRAN Rundbrief Nr. 70, November 2016

Rundbrief-70-11-16

Liebe CRAN-Freunde und -Freundinnen,

die Präsidentenwahl steht erst noch bevor! In Ghana wird am 7. Dezember – hoffentlich wieder gewaltfrei und ohne Unregelmäßigkeiten – ein neuer Präsident und ein neues Parlament gewählt. Kontinuität gewünscht oder Zeit für Veränderung? Diese Fragestellung habe ich bei den lebhaften Diskussionen über die Wahl mit unseren Gästen aus Ghana vor einigen Monaten wahrgenommen. Bei CRAN erleben wir immer wieder beides. Das Ausbildungsprogramm CESS läuft kontinuierlich weiter, Möglichkeiten zum Helfen sind auch wie gewohnt gegeben – aber auf der anderen Seite verändern sich durch die Projekte die Lebensbedingungen der Menschen. Neue Chancen. Beides hat in dieser Ausgabe mit den Schwerpunkten Bildung (CESS und Schulen) und Landwirtschaft seinen Platz.

Beginnen möchte ich aber mit einer personellen Veränderung:

Im September hat uns die Nachricht überrascht, dass Benedicta Afram, die aufgrund ihrer Verantwortung für CESS und die Öffentlichkeitsarbeit in vielen Fällen unsere erste Ansprechpartnerin gewesen ist, CRAN verlässt, um ihre Ausbildung fortzusetzen. Wir sind froh, dass sie CRAN weiterhin ehrenamtlich unterstützen wird. Die Verantwortung für CESS hat Teye Kodzi unternommen, der als langjähriger Mitarbeiter für die Projekte in Cape Coast zuständig ist und CESS auch schon früher betreut hat. Von daher gibt es hier erstmal keine neuen Gesichter für uns.

Nach der Deutschlandreise haben wir aufgrund von aktuellen Preisentwicklungen in Ghana gemeinsam die CESS-Kalkulation überprüft. Es gab Kostensteigerungen insbesondere im Bereich der Secondary High Schools (d.h. im weiterführenden Schulbereich) durch höhere Schulgebühren und für die Internatsunterbringung. Die vorsichtige Kalkulation vor zwei Jahren ermöglicht es, dass wir den in 2014 ermittelten Richtwert von 15 Euro noch beibehalten können. Dieser Betrag gilt jetzt allerdings als Untergrenze für neue Patenschaften. Bestehende Patenschaften können selbstverständlich auch mit einem niedrigeren Betrag fortgesetzt werden. Wir haben die betroffenen Paten und Patinnen zwischenzeitlich bereits informiert und möchten uns hier herzlich bei allen bedanken, die ihre monatliche Unterstützung erhöhen konnten und dies direkt getan haben. Danke für die zusätzlichen Mittel, die dazu beitragen, dass wir weiterhin alle CESS-Kosten decken können.
Eine allgemeine CESS-Unterstützung ohne konkrete Patenschaft ist unverändert mit einem geringeren Betrag möglich und hilft, Finanzierungslücken bei CESS zu schließen.
Durch solche allgemeinen CESS-Spenden bzw. konkrete Sonderspenden war es im letzten Sommer möglich, dass 29 CESS-Kinder aus der Voltaregion an einem der Sommerlager, die regelmäßig von der Scripture Union, einer christlichen Hochschulorganisation, an verschiedenen Orten organisiert werden, teilnehmen konnten. Weitere 11 Kinder aus Abakam konnten aufgrund einer lokalen Spende an einem anderen Lager teilnehmen.

In Hohoe haben insgesamt 442 Schüler und Schülerinnen an dem 14-tägigen Lager in einer Schule teilgenommen. Auch wenn es ein christliches Programm ist, waren 165 muslimische Kinder dabei. Schüler und Studenten begegnen sich in einer Ferienatmosphäre, auch wenn Unterricht in normalen Schulfächern auf dem Programm steht. Es bleibt genug Zeit für eine Menge Spaß und für neue Freundschaften. Es wird versucht, die natürlichen Talente der Kinder zu fördern, ihre Fähigkeiten zu stärken und ein eigenes Selbstverständnis aufzubauen. Dazu gehört auch das gemeinsame Bibellesen: Was gehört zum christlichen Glauben dazu, welche Werte können mein Leben bestimmen und was hat das mit einem erfüllten Leben zu tun?
Die Kinder haben die Zeit sehr genossen und wollen das Gelernte ins neue Schuljahr mitnehmen und ihr Bestes geben. Sie wünschen sich, dass CRAN auch im nächsten Jahr wieder die Teilnahme ermöglicht und so wollen wir das Programm auch in 2017 gerne wieder finanziell unterstützen.

Die allgemeine Schulausstattung ist immer wieder ein Problem. So hat CRAN in diesem Jahr die notwendige Ausbesserung des vorhandenen Lehrermobiliars (je 5 Stühle und Schreibtische im Lehrer- wie auch in den Klassenzimmern) in der Schule in Abakam finanziert. Die bisherigen Möbel stammten bereits aus alten CRAN-Beständen. Neue Möbel sind aufgrund der hohen Holzpreise nicht finanzierbar. Die Bibliothek in Musunkwa, deren Aufbau vor ca. 5 Jahren durch eine ausländische Stiftung ermöglicht wurde, ist ein weiteres Beispiel. Die Schulkinder nutzen den Buchbestand rege und die 10 vorhandenen PC’s sind voll im Einsatz. Angesichts der Vielzahl an Schülern wäre aber eine Aufstockung des PC-Bestands notwendig und auch in den Bücherregalen ist noch Platz. Die Bibliothek selbst befindet sich aber in einem guten Zustand.

Für das Schulprojekt „Anthony Community School“, über das wir Anfang des Jahres berichtet haben, sind in den vergangenen Monaten einige Spenden eingegangen. Mit diesem Grundstock sind wir in der Lage, einen Antrag auf Unterstützung bei einer öffentlichen niedersächsischen Stiftung zu stellen, da wir den benötigten Eigenanteil (bei dem auch die Arbeitsleistung der Dorfgemeinschaft angerechnet wird) damit fast zusammen haben. Wir hoffen über diesen Weg den Schulbau im nächsten Jahr zu schaffen und dann die Ausbaustufen (Lehrerwohnung, Kindergarten, Schulbibliothek) in Angriff nehmen zu können.
Kommen wir nun zur Landwirtschaft:

Das Mühlenprojekt in der Umgebung von Cape Coast (siehe letzter Rundbrief), das mit der Finanzhilfe der deutschen Botschaft im April diesen Jahres starten konnte, wird in diesem Monat zum Abschluss kommen. Das größere geschlossene Gebäude, in dem die Mühlen untergebracht sind, ist weitgehend fertig, das zweite offenere Gebäude ist noch in Fertigstellung.

Im Unterstand wird der gemahlene Maniok untergestellt und auf entsprechenden Ablagen getrocknet. Mehr dazu nach der Inbetriebnahme!

Im letzten Rundbrief haben wir private Kreditgeber gesucht, die die Anschaffung von mehreren landwirtschaftlichen Maschinen in der Voltaregion ermöglichen. Die vorgesehene Kreditsumme von 40 TEUR ist eingegangen – danke an alle, die dazu beigetragen haben! – und zwischenzeitlich an CRAN überwiesen worden. Bezüglich der Maschinen hat es allerdings einige Veränderungen gegeben. Nach Beratungen, u.a. mit einem Unidozenten, der auch als Berater für das Landwirtschaftsministerium tätig ist und bereits Erfahrung mit den Maschinen habt, wurde von dem bisher geplanten Modell Abstand genommen. Stattdessen wurde Ende Oktober eine größere Erntemaschine (s.o.) bestellt (mit Rabatt für 27 TEUR), die in der ersten Dezemberhälfte geliefert wird. Für das restliche Geld sollen jeweils zwei Erweiterungen für zwei bereits vorhandene power tiller (Ackerfräsen) angeschafft werden, so dass diese auch zum Ernten eingesetzt werden können. Die Maschinen sind bei den Bauern gefragt und die Mitarbeiter in Hohoe sind unverändert davon überzeugt, das die Anschaffungskosten durch die Vermietungen wie geplant erwirtschaftet werden. Wir sind auf die ersten Erfahrungen gespannt!

Wie sich der Reisanbau in der Voltaregion verändert, zeigen die Infos zum „CARI“-Projekt (Competitive African Rice Initiative). CARI ist ein weiteres Projekt zur Steigerung des Reisanbaus, an dem CRAN seit Ende 2015 mitwirkt und das Anfang 2017 ausläuft, in dessen Verlauf CRAN inzwischen mehr als 3.800 Bauern unterstützt hat. Während es am Anfang schwer war, die Bauern vom Nutzen des Projekts zu überzeugen, sind zuletzt die Bauern von sich aus zum CRAN-Büro gekommen, um nachzufragen, ob sie an dem Programm teilnehmen können. Das Interesse der jungen Leute am Reisanbau als Erwerbsmöglichkeit ist deutlich gestiegen – und auch die Erträge: Ein Bauer bearbeitet beispielsweise jetzt 2 statt 0,5 Acre (1 Acre = 4047 qm) mit gutem Ertrag, ein anderer hat statt 1,5 nun 3,21 Tonnen Reis geerntet.

Die beiden Reisprojekte, an denen CRAN in der Voltaregion mitwirkt, laufen Ende 2016 bzw. Anfang 2017 aus. Ob CARI verlängert wird, ist noch in Klärung.

Rückblickend auf 2016 haben wir unverändert viele Baustellen in Ghana: Es gibt viele Ideen, die auf Umsetzung warten, um den Menschen vor Ort bessere Lebensbedingungen zu ermöglichen. Und oft stoßen wir an unsere finanziellen Grenzen und kommen nur in kleinen Schritten voran. Aber unsere Geschwister in Ghana sind immer wieder dankbar für unsere langjährige verlässliche Hilfe und Anteilnahme. Diese Partnerschaft ist ihnen sehr wertvoll. Und dazu haben in diesem Jahr wieder viele – manchmal sehr verlässlich, manchmal überraschend – beigetragen. Mit diesem Rückhalt wünsche ich mir, dass wir im neuen Jahr das eine oder andere Projekt umsetzen können und viele Kinder weiterhin ohne finanzielle Sorgen zur Schule gehen können.
Bevor aber das neue Jahr startet, wünsche ich uns allen, dass wir die vor uns liegende Advents- und Weihnachtszeit fröhlich feiern können und wir uns selbst durch Gott beschenken lassen. Er meint es gut mit uns!

Bis zum nächsten Rundbrief alles Gute und herzliche Grüße vom gesamten Vorstand

Gerd Eibach

CRAN Rundbrief Nr. 69, Juli 2016

Rundbrief 69 Juli 2016

Liebe CRAN-Freunde und -Freundinnen,

„Wem Gott will rechte Gunst erweisen, den schickt er in die weite Welt,
dem will er seine Wunder weisen in Berg und Wald und Strom und Feld.“

irgendwie ist diese Strophe aus dem alten Volkslied von Joseph von Eichendorff gerade recht passend: Die Ferien- und Reisezeit hat für viele begonnen und gleichzeitig liegt die Deutschlandreise der ghanaischen Mitarbeiter hinter uns. Diese Reise und ein brandaktuelles Anliegen sollen im Mittelpunkt dieser Ausgabe stehen.

Benedicta Afram (Öffentlichkeitsarbeit und CESS) und Sebastian Ike Agbodzi (CESS und technischer Berater bei Landwirtschaftsprojekten) waren vom 14. Mai bis zum 09. Juni bei uns zu Gast. Dreieinhalb Wochen waren sie in unterschiedlichen Regionen Deutschlands zu Besuch – von Hamburg bis zum Bodensee. Es war eine tolle Gelegenheit, viel über die Arbeit von CRAN und das Leben in Ghana aus erster Hand zu erfahren, auch wenn manchmal die richtige Vokabel fehlte. In den vielen Begegnungen waren die beiden gute Botschafter – nicht nur für CRAN, sondern für Ghana insgesamt. Es hat Eindruck hinterlassen, wie die beiden und CRAN insgesamt sich mit viel Expertise und Leidenschaft für die Entwicklung ihres eigenen Landes einsetzen und zur Armutsüberwindung beitragen wollen. Gleichzeitig haben die beiden ihre ersten persönlichen Erfahrungen mit Deutschland gemacht. Wir haben am Ende der Reise die beiden ein wenig ausgefragt.

Benedicta

An dieser Stelle folgen aber nur stellvertretend die Antworten von Benedicta:

Was hat Dich am meisten an oder in Deutschland überrascht? Ich hatte Deutschland nicht so grün erwartet. Ich habe das Land für komplett industrialisiert mit wenig Wald gehalten. Zu meiner Überraschung und Freude war in jeder Stadt und jedem Dorf, die ich besucht habe, viel Platz für Pflanzen und Grün – was wunderbar war.

Welches deutsches Essen hat Dir am besten geschmeckt? War etwas wirklich ungewohnt für Dich? Ungewohnt war für mich Sprudelwasser, weil die Firmen in Ghana nur Stilles Wasser produzieren. Ich mag gerne deutsches Essen wie Wiener Würstchen, Müsli, Kroketten, Geschnetzeltes und vieles mehr.

Was hast Du am meisten während der Zeit in Deutschland vermisst (außer Familie und Freunde)? Überraschenderweise habe ich die Sonne vermisst, was ich nicht gedacht hatte.
Was sollten Deutsche von Ghanaern lernen? In Ghana nehmen mehr Menschen am Kirchenleben teil, sowohl an den Gottesdiensten als auch aktiv am sonstigen Gemeindeleben. Hier können andere von uns lernen.
Was ist Dein Feedback nach sieben öffentlichen Veranstaltungen und vielen anderen Tref­fen? Die Menschen waren an all den CRAN-Projekten interessiert, mit denen CRAN das Leben der Menschen verbessert. Sie haben nachgefragt und waren mit unseren Antwor­ten zufrieden. Sie haben uns ermutigt, unsere Arbeit fortzusetzen.

Wird sich in Deiner Arbeit für CRAN etwas verändern, nachdem Du mit dem CRAN Freun­deskreis zusammen gewesen bist? Nun haben wir Gesichter zu den Menschen, denen wir Mails schreiben. Es ist leichter, über Projekte zu schreiben oder Fragen zu diskutieren. Wir haben eine bessere Vorstellung von dem, was der Freundeskreis von uns erwartet.

Hast Du Wünsche an die Zusammenarbeit zwischen CRAN in Ghana und dem Freundes­kreis? Ich hoffe, dass der Freundeskreis die Projekte von CRAN weiter unterstützt, weil noch so viel Arbeit vor uns liegt. Und ich hoffe, dass der Freundeskreis mehr Menschen zur Unterstützung von CRAN gewinnt, so dass wir mehr soziale Projekte umsetzen können. Ghana braucht so viel Hilfe wie möglich, um eine Entwicklungsbeschleunigung zu erreichen, die die ganz Armen unterstützt, die Arbeitslosigkeit reduziert und das Phänomen ausrottet, das jeden Tag Menschen an Hunger oder Unterernährung sterben.

Wenn Du die Chance für eine zweite Reise nach Deutschland hast, was möchtest Du auf jeden Fall in dieser Zeit machen? Ich würde gerne lernen, wie man manche der schönen Blumen pflanzen und erhalten kann, die ich gesehen habe. Und ich würde gerne mehr über moderne Methoden lernen, wie man einen Hof mit biologischem Anbau führt.

Gibt es ein besonderes Erlebnis oder ein großes Missverständnis, was sich auf der Reise ereignet hat? Sebastian wurde einmal eine Gartenschnecke angeboten, nachdem er erwähnt hatte, dass er gerne Schnecken isst. Dies war sehr lustig, da die Schnecken, die in Ghana gegessen werden, die Afrikanischen Riesenschnecken sind.

Dein Fazit? Wir haben unseren Besuch sehr genossen und würden keine Station auslassen, da die Reise uns die wunderbare Gelegenheit geboten hat, einen umfassenden Blick auf Deutschland zu werfen.

Sebastian

Sebastian (auf dem Foto bei der „Sichtung“ von Schulungsmaterial „Lerne wie der Garten wächst“) hat auf der Reise sehr eindrücklich über die aktuelle Aufgaben von CRAN bei den Reisprojekten in der Volta-Region berichtet. Wir konnten dabei viel über den Reisanbau und die dazugehörigen Wertschöpfungsketten lernen. In der Kette gibt es aber eine Schwachstelle, die durch die aktuellen Projekte nicht beseitigt wird. Bisher gibt es wenige Landmaschinen in der Region, die bei der Arbeit eingesetzt werden können, die Arbeiten werden mit der Hand erledigt. Dabei spricht einiges für den Einsatz von Maschinen:

  • Reisanbau ist körperlich anstrengend und fordert seinen gesundheitlichen Tribut von den Bauern.
  • Durch den Maschineneinsatz können die anstehenden Arbeiten rechtzeitig erledigt werden und der Anbau ausgeweitet werden.
  • Das Durchschnittsalter der ghanaischen Landwirte beträgt ca. 54 Jahre und daher können sie die anstrengende Arbeit nicht selbst bewältigen.
  • Hilftskräfte stehen aber nicht im ausreichenden Umfang zu den gegebenen Zeiten zur Verfügung.
  • Die Kosten für die Arbeitskräfte sind zudem hoch, so dass durch einen Maschineneinsatz die Gewinne erhöht werden können (bzw. der inländische Reis preismäßig mit Importen mithalten kann).
  • Durch den Maschineneinsatz können die Nachernteverluste reduziert und die Qualität und damit der Marktwert des Reis erhöht werden.

CombineHarvester

Die Landwirte selbst haben nicht das Geld, um die Maschinen zu kaufen. Sie können vor Ort auch keine Kredite aufnehmen, da die Zinsen sehr hoch sind, aber auch die Banken vor der Vergabe von landwirtschaftlichen Krediten zurückschrecken. Daher sucht CRAN nach Möglichkeiten, Maschinen zur Vermietung an die Bauern für die aktuelle Anbauperiode, die im August/September beginnt, aufzutreiben.
Daher haben wir als CRAN Freundeskreis entschieden, das wir 40 TEUR als Darlehen zur Anschaffung von 4 Power Tiller, 2 dazugehörigen Anhängern und 2 Combine Harvester (= Mähdrescher) zur Verfügung stellen wollen. CRAN wird die Maschinen an die Landwirte vermieten. Nach aktuellen Berechnungen amortisieren sich die Maschinen in 3-4 Jahren. Ein Weiterverkauf der Maschinen nach einigen Jahren an dann im Umgang mit den Maschinen erfahrene Mechaniker oder Landwirte ist vorgesehen.

Private Kreditgeber gesucht!

Wir benötigen private Kreditgeber, die bereit sind, kurzfristig bis spätestens Ende August einen Betrag zwischen ein- und fünftausend Euro für 5 Jahre zu verleihen. Das Geld wird in 5 gleichen Raten zurückgezahlt und mit 1 % verzinst. Ein zinsloses Darlehen wird auch gerne angenommen. Die Formulare für beide Alternativen stehen hier zur Verfügung.

20160620 Kreditvertrag zinslos

20160620 Kreditvertrag

Die ausgefüllten Verträge sind in zweifacher Ausfertigung an Gerd Eibach senden. Je früher die Zusagen eingehen, desto eher können wir das Geld nach Ghana überweisen und die Maschinen vor Ort beschafft werden.

PowerTiller

Aufgrund der Erfahrung mit der Kreditfinanzierung für das CRAN Office sind wir überzeugt, dass wir die Kreditfinanzierung auf die Beine stellen können. Und die erste begeisterte Reaktion auf das Kreditangebot aus Ghana hat gezeigt, dass wir damit eine große Hilfe sein können. Wer weitere Informationen zu der Darlehensanfrage braucht, soll gerne direkt auf Gerd Eibach zukommen!

Bezüglich der übrigen Projekte, die im letzten Rundbrief geschildert wurden (Mühlenprojekt und Anthony Community School), gibt es keine Neuigkeiten, wir werden demnächst wieder berichten.

Damit kommt die sommerliche Extra-Ausgabe zum Ende. Allen, egal ob mit oder ohne Reisepläne, wünsche ich einen fröhlichen Sommer, immer wieder Freude über die Vielfalt der Welt und Natur und die Gunst Gottes im Sinne Eichendorffs!

Herzlichen Grüße vom gesamten Vorstand

Gerd Eibach

Hilfe vor der eigenen Haustür

Rundbrief 68 04.16 CRAN unterwegs

Berichte und mehr

Von der Arbeit einer ghanaischen Entwicklungsorganisation
vom 17. Mai bis zum 07. Juni irgendwo in Deutschland

Ghana – zuerst immer ein Teil von Afrika. Und Afrika steht zumeist für schlechte Nachrichten. Hohe Inflation, Stromausfälle, übermächtige Konkurrenz aus den Industrienationen, zu wenig Arbeitsplätze, hochverschuldet – keine Perspektive. Also bleibt Migration nach Europa als einziger Ausweg.
Das es andere Möglichkeiten gibt, zeigt CRAN. CRAN ist seit über 20 Jahren als Entwicklungsorganisation im eigenen Land tätig. Genau in den Regionen, in denen die Gründer zuhause sind und sich auskennen. Also vor der eigenen Haustür. Menschen, die sich mit ihren Fähigkeiten dafür einsetzen, dass die Lebensverhältnisse besser werden. Und nicht nur in einem Dorf, sondern in ganzen Regionen. Wie dies funktioniert, wo die alltäglichen Probleme liegen und warum sie sich dafür einsetzen, davon werden Benedicta Afram (24 Jahre) und Sebastian Agbodzi (45 Jahre) als Mitarbeiter/in von CRAN berichten.

Baden-Württemberg

  • 17.05. Heilbronn-Klingenberg
    Begegnungscafé um 16 Uhr im Lukas-Gemeindehaus
    Kirchgässle 10, 74081 Heilbronn
  • 19.05. Singen
    um 19.30 Uhr in der Friedenskirche
    Evangelisch-Freikirchliche Gemeinde Singen (Baptisten)
    Rielasinger Str. 19, 78224 Singen (Htwl.)

Niedersachsen/Hamburg

  • 24.05. Hannover
    um 19.30 Uhr in der Gemeinde am Döhrener Turm
    Evangelisch-Freikirchliche Gemeinde am Döhrener Turm
    Hildesheimer Str. 179, 30173 Hannover
  • 25.05. Hamburg-Altona
    um 19.30 Uhr in der Christuskirche
    Evangelisch-Freikirchliche Gemeinde Hamburg-Altona (Baptisten)
    Suttnerstraße 18, 22765 Hamburg

Nordrhein-Westfalen

  • 31.05. Marl
    um 19.30 Uhr im Pfarrheim St. Josef
    Bergstraße 117, 45770 Marl
  • 01.06. Köln
    keine Veranstaltung; bei Kontaktwunsch an vorstand@cran.org wenden!
  • 02.06. Oberhausen-Sterkrade
    um 18.30 Uhr beginnt „FriKi Hakuna Matata III“
    im Gemeindehaus der ev. Friedenskirche
    mit musikalischem Rahmenprogramm und afrikanischen Snacks
    Steinbrinkstraße 158, 46145 Oberhausen
  • 07.06. Siegen
    um 19.30 Uhr in der Freien Evangelischen Gemeinde Siegen-Mitte
    Friedrichstraße 83-85, 57072 Siegen